Zu ihrem Erstaunen hat sich nichts an ihrem damaligen Lieblingscafé verändert.
Die Blumenkästen vor den Fenstern sind immer noch mit allerlei bunten Blumen bepflanzt. Dieselben dunkelbraunen runden Tische mit den passenden Holzstühlen stehen genau wie damals auf der kleinen Terrasse vor dem Café und das Schild mit der Aufschrift "Herzlich Willkommen" hängt fast im selben Winkel wie damals an der Glastür.
Kurz bleibt sie stehen um die vertraute Umgebung auf sich wirken zu lassen, nur um dann selbstbewusst über die Terrasse und dann durch die Glastür in das kleine Café zu laufen.
Nach einem Tisch suchend schaut sich die Brünette in dem schon gut gefüllten Café um. Ihr fällt der letzte Tisch in der rechten Ecke ganz hinten im Café neben dem Tresen auf.
Zufrieden, dass sie dort ihre Ruhe hat, geht sie auf diesen zu.
Kurz nachdem sie sich gesetzt hat, schaut Ann sich einmal um.
Auch hier drinnen hat sich nichts verändert. An der Ziegelsteinwand hängen noch immer Bilder von den Mitarbeitern, Mary und ihrer Familie.
Braune Ohrensessel stehen in einer Vierer Gruppe in der linken Ecke an einem kleinen runden Kaffeetisch. An diesem sitzen vier junge Hipster und spielen irgendein Kartenspiel.
Wenn man in dieses Café geht fühlt man sich sofort wohl.
Sie will sich gerade die Bilder genauer anschauen, als eine Stimme erklingt die ihr sehr vertraut ist.
Als Ann sich zu dieser wendet ist sie sich sicher, dass sie es ist.
Sie hat nun ein paar Falten und graue schulterlange Haare. Die Haare hat sie offen. Jedoch ist ihr Lächeln immer noch so warm wie damals. Und auch ihre Augen strahlen eine besondere Wärme aus. Eine Wärme, die nur herzensgute Menschen ausstrahlen zu vermögen.
,,Was darf ich dir bringen Liebes?" Fragt sie mit einem höflichen und dennoch ehrlichen Lächeln. Ihre Augen haften sich nur für eine Sekunde an sie und schweifen dann hinab auf einen Block in ihrer rechten Hand. In ihrer linken Hand hält sie einen blauen Kugelschreiber. Er schwebt schon einsatzbereit über dem Block.
,,Hallo Mary, ich hätte gerne das gleiche wie immer." Überrumpelt sie ihre alte Freundin.
Bei ihren Worten sieht die Ältere perplex auf. Ihre Augenbrauen treffen sich fasst, als sie Ann verwirrt anguckt. Bis Mary realisiert, wer gerade vor ihr sitzt. Sie fängt sogleich an breit zu grinsen und auch ihre Augen weiten sich erfreut.
,,Ann? Bist du es wirklich?" ruft sie glücklich.
,,Ja, ich bin es wirklich." Schmunzelt Ann.
,,Du meine Güte. Wie lange ist das schon her, dass ich dich das letzte Mal gesehen habe? Vier Jahre? Komm her, lass dich erstmal drücken und dann bringe ich dir dein Lieblingsessen." Ann nickt bei ihrer Frage.
Nach diesen Worten nimmt sie Ann fest in ihre Arme. Ann spürt in dieser Umarmung ihre mütterliche Zuneigung. Genau wie damals. Sie war schon immer so etwas wie ihre Ersatzmama. Damals als ihre Eltern gestorben sind, war sie immer da um sich ihre Sorgen und Probleme anzuhören. Sie war immer da. Wie eine Mutter.
Sie würden sich gegenseitig gerne noch länger umarmen, dennoch macht ihnen Anns knurrender Magen einen Strich durch die Rechnung. Mit einem leichten Lachen lassen die Beiden voneinander ab. Mary läuft sogleich hinter den Tresen und bereitet ihr Lieblingsessen zu.
Ann sieht ihr dabei zu, wie sie ihre innig geliebte heiße Schokolade zubereitet und ein Stück Schokokuchen auf einen hellblauen Teller tut.
Mit beiden Sachen im Schlepptau stellt Mary das Essen vor Ann ab, nur um sich danach auf den gegenüberliegenden Stuhl zu setzen.

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Forgive
FantasíaEr ist ein Alpha Er hat sie gemobbt Er bereut es Sie ist ein Außenseiter Sie hat ihre Eltern verloren Sie ist wegen ihn weg gezogen Nach vier Jahren kommt sie wieder zurück. Was ist wenn er merkt, das sie seine Mate ist? Und was ist wenn sie ihn aus...