Kapitel 31

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Es ist eine Woche her, seit dem Vorfall nach der Party. Ann und Nero kuscheln auf der Couch im Wohnzimmer von ihr. Sie liegt mit ihrem Körper halb auf ihm, während er seinen rechten Arm um sie geschlungen hat.

"Wie war es gestern in der Schule?" fragt Nero leise. Dabei starrt er hoch zur Decke. Ann hingegen blickt auf die Lehne.

"Gut. Mia hat zwar mehrfach versucht mit mir zu reden, aber ich habe abgeblockt. Aber sonst wirklich gut." Murmelt sie.

"Ok." Murmelt Nero ebenso.

Kurz herrscht Stille.

"Weißt du, was ich nicht verstehe." Ann hebt ihren Kopf zu Nero hinauf. Dieser Blick ihr mit einem fragenden Blick entgegen.

"Nein. Was denn?" fragt er.

"Es heißt doch immer, dass Mates egal ob Wolf oder Mensch sich unwiderruflich zueinander hingezogen fühlen. Das es fast wie Liebe auf den ersten Blick ist und man sich auch wirklich fast augenblicklich verliebt. Aber warum spüre ich das dann nicht bei Jace? Wenn er doch behauptet, dass ich seine Mate sei, muss ich es doch spüren können."

Kurz grübelt der Alpha.

"Entweder er ist zu dumm, um seine eigene Mate zu erkennen oder dein Hass zu ihm ist größer als die Mateverbindung. Das ist das einzig Logische, was mir einfällt. Du hast mir doch gesagt ihr habt euch geküsst. Wie hat es sich angefühlt?" Zum Ende hin sieht er leicht sauer aus. Ann schiebt es auf seinen Lenkung zu dem Kuss.

"Es war ein ziemlich guter Kuss. Aber gefühlt habe ich gar nichts." Glatte Lüge, aber er muss ja auch nicht alles wissen.

"Kein Feuerwerk?" hakt er nach. Eine Augenbrauer zieht er dabei misstrauisch hoch.

"Nein." Ann versucht möglichst neutral auszusehen.

"Interessant." Seine Augen bohren sich forschend in ihre. Ann ist es sichtlich unangenehm. Sie muss schnellstmöglich das Thema wechseln, bevor diese hier ausartet.

"Was ist eigentlich mit deiner Mate? Sollte ein Alpha nicht eigentlich eine haben?"

Seine Augen zeichnen plötzlich einen Hauch von Traurigkeit ab.

"Eigentlich ja. Ich bin schon seit Jahren auf der Suche nach ihr. Doch leider, wie man sieht hatte ich bisher keinen Erfolg. Ich habe sogar von meinem Vater schon ein Ultimatum bekommen, bis wann ich sie gefunden haben muss. Ansonsten sucht er mir eine für ihn würdige Luna. Weißt du ein Alpha kann ohne eine Luna kein Rudel führen. Es würde zu Grunde gehen wegen seinen Stimmungsschwankungen. Zwar nicht sofort, aber spätestens nach einigen Jahren." Erklärt Nero bedrückt.

"Oh je. Und wann endet deine Frist?" wispert Ann bestürzt.

"In zwei Wochen." seufzt der Alpha. Seine Hände reibt er sich danach gestresst über sein Gesicht.

Kurz ist es still zwischen den Beiden. Jeder folgt seinen Gedanken.

"Ich hätte da eine Idee." flüstert Ann.

"Die wäre?" gespannt richtet sich sein Gesicht zu ihrem.

"Was wäre..., wenn ich so lange deine Luna bin. Wenn ich schon angeblich die Mate eines Alphas sein soll, dann müsste auch das Blut einer Luna in mir fließen. Oder nicht?" schlägt sie zögernd vor.

Unentschlossen starrt Nero Ann einige Sekunden nur an. Ann zweifelt dabei von Sekunde zu Sekunde mehr an ihrer Idee.

"Ok. Das ist eine...." fängt sie schon beschämt anzusprechen.

"..gute Idee. Sogar sehr gut." Unter bricht er sie.

"Dein Vater wird endlich Ruhe geben." Zufrieden lächelt Ann.

"Und du darfst endlich deiner Bestimmung als Luna nachgehen. Fügt er hinzu.

Sein Blick wird nachdenklich:,, Weißt du es gibt auch Wölfe, die finden ihre Mate nie oder sie stirbt leider."

"Was passiert dann mit dem Wolf?"

"Bei einem normalen Wolf ohne irgendeinen hohen Rang ist es nicht tragisch, wenn er seine Mate nie findet. Sie suchen dann einfach einen eigenen passenden Partner oder bleiben allein. Beides ist möglich. Bei einem Ranghohen ist das schwieriger. Sie brauchen einen Partner, um das Weiterleben des Rudels zu sichern. Wie ich vorhin schon sagte einen Alpha ohne Luna das funktioniert nicht. Wenn aber der Mate stirbt, ist es egal welchen Rang er hat. Der Wolf dreht durch, sodass er am Ende Selbstmord begeht. Nur Willensstarke Wölfe überleben. Zurück bleibt, aber eine freudlose Hülle. Sie empfinden selten Glück."

Still hört Ann zu.

"Das wünscht man niemanden."

"Nein. Nicht mal seinem schlimmsten Feind." Stimmt Nero traurig nickend zu.

Stille legt sich kurz über sie.

"Also bist du dir wirklich sicher, dass ich deine Luna auf Zeit werde?" hakt sie noch einmal nach.

"Von mir aus kannst du sie auch bis an mein Lebensende werden." schmunzelt Nero.

"Aber was ist dann mit deiner Mate?"

"Ich denke nicht, dass ich sie jemals finden werde."

"Und was wenn doch?" Zweifelnd sieht sie ihn an.

Kurz überlegt er.

"Dann werde ich mich trotz dessen für dich entscheiden. Du bist die wundervollste Frau, die ich jemals kennenlernen durfte und nur ein Dummkopf würde dich von sich stoßen."

Seine Augen zeigen nichts als Liebe.

Pure Liebe.

Es zeigt Ann, dass seine Worte vollkommen ehrlich sind.

"Schleimer." lacht Ann.

Doch in ihr keimen wieder Zweifel auf.

"Aber was ist mit der Verbind..."

"Zerbrich dir nicht deinen süßen Kopf. Alles, was zählt sind du und ich. Jetzt und für immer."

Und somit legen sich seine Lippen auf ihre. Zärtlich küssen sich die Beiden.

"Ich liebe nur dich. Für immer." Wispert Nero in den Kuss. Glücklich lächelt Ann in den Kuss.

"Ich dich auch."

Sie für immer und ewig. Das klingt gut.

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