"Das Essen gestern war sehr schön."
Ann liegt in Neros Armen. Sie sind in Anns Zimmer, auf ihrem Bett.
"Finde ich auch." murmelt er gegen ihre Haare.
"Danke, dass du gegen die Verlobungspläne gehalten hast."
"Gerne. Ich weiß doch, dass dir das alles sonst zu schnell gehen würde. Sie kennen es nur nicht anders. Bei Wölfen ist es normal, dass man kurz nach dem Treffen, heiratet."
"Ich verstehe das. Aber ist denn so wichtig, dass wir schnell heiraten?" wispert sie.
Intensiv sieht er ihr in die Augen.
"Heiraten würde ich schon gerne. Aber sobald du nicht aus eigenen Stücken dazu bereit bist, werden wir dies nicht tun." Sanft küsst er ihren Scheitel, während sie genießend die Augen schließt.
War sie denn bereit dazu?
Klar sie liebt Nero. Von ganzen Herzen. Doch das ist schon ein sehr großer Schritt. Und es könnte immer noch passieren, dass seine Mate auftaucht. Allerdings würden sie, wenn dies nicht eintrifft, sowieso als bald heiraten.
Was hielt sie also davon ab?
"Was hälst du davon, wenn wir bis zu meinem Abschluss warten und dann heiraten?" forschend sieht sie ihm entgegen.
"Bist du dir ganz sicher? Das wäre ein großer Schritt." Fragend sieht er ihr in die Augen.
Kurz überdenkt sie nochmal ihre Idee. Nur um dann zu einem Entschluss zu kommen.
"Ja....ja ich bin mir sicher."
Seine Hände umfassen ihre Wangen und lassen ihn komplett in ihr Gesicht blicken. Besonders intensiv sieht er ihr dabei in die Augen, so als würde er einen kleinen Funken von Zweifel suchen. Doch als er keinen findet fängt er an zu strahlen.
"Du machst mich so glücklich, weißt du das? Ich kann gar nicht in Worte fassen wie sehr. Möchtest du einen Verlobungsring?" brabbelt er wild drauf los.
Ann schüttelt vergnügt den Kopf, soweit dies mit seinen Händen möglich ist.
"Brauche ich nicht. Mir reicht einzig und allein dein Versprechen, dass du mich danach niemals wieder gehen lässt und mich ewig zu lieben wirst. Denn es wird kein Zurück mehr geben"
"Ich schwöre."
Wie ein Soldat salutiert er. Ann fängt bei diesem absurden Anblick an zu kichern. Er stimmt kurzdarauf mit ein.
"Aber ernsthaft. Ich schwöre, dass ich dich ewig lieben werde, Ann Janson. Genauso schwöre ich, dass ich das wundervollste Mädchen auf diesem Planeten niemals wieder gehen lassen werde. Wir. Und nur wir."
Er kommt ihrem Gesicht langsam näher. Kurz darauf legt er langsam seine Lippen auf die ihren. Synchron bewegen sie sich gegeneinander. Ein Feuerwerk bricht währenddessen in Anns Inneren aus.
Nur sie.
Mehr braucht sie nicht.
Doch urplötzlich kommt ihr etwas in den Sinn, darum unterbricht die Brünette den Kuss.
"Was ist los, meine Schöne?" besorgt mustern seine Augen sie.
"Ich..ich musste nur gerade an etwas denken."
"Was denn?"
"Meine Eltern. Sie werden das alles niemals miterleben können. Sie... sie fehlen mir so."
Eine Träne löst sich aus Anns linken Auge. Schnell wischt Nero sie mit dem Daumen weg.
"Sie wären so stolz auf dich. Da bin ich mir sicher."
Aufmunternd lächelt der Alpha seine Freundin an.
"Warst du sie schon besuchen?" seine Frage stellt er in einem vorsichtigen Ton.
"Nein....Ich bin so ein schlechte Tochter."
Ann vergräbt ihr Gesicht in ihren Händen. Nebenbei setzt sie sich auf.
"Hey. Bist du nicht. Du warst nur sehr beschäftigt." Sanft spricht er auf sie ein. Auch er hat sich aufgesetzt.
Seine Hände umfassen ihre und entfernen sie von ihrem Gesicht. Schüchtern blickt sie ihm danach entgegen.
"Wie wärs? Wir gehen erst einmal in ihr Zimmer."
Ann nickt zustimmend. Darum stehen die Beiden zusammen auf. Nero ergreift kurz danach ihre Hand. Mit ihr gemeinsam geht Nero durch den Flur, hinüber zu dem Zimmer. Behutsam drückt er die Tür zu dessen auf. Die daraufhin langsam aufschwingt.
Als erstes erblickt Ann das rustikale Doppelbett aus Holz. Es sieht ganz genau so aus, wie in ihrer Erinnerung mit seinen hellbraunen Ton und der frisch gemachten Bettwäsche. Daneben stehen links und rechts die passenden Nachttische und rechts von der Tür, der altmodische Kleiderschrank.
Still laufen die Beiden in den Raum.
Erinnerungen durchströmen ungehindert ihre Gedankengänge.
Sie, wie sie sich nachts mitsamt den Kuscheltieren zwischen die Beiden drängt. Nur weil sie wieder Angst hatte oder nicht schlafen konnte.
Sie, wie sie die viel zu großen Kleider anprobiert und ihre Mutter lachend danebensteht.
Sie, wie sie von ihrem Vater auf dem Bett getröstet wird, da Jace sie wieder aufs übelste niedergemacht hat.
Und noch viele weitere. Gute, sowie Schlechte.
Ein Arm legt sich um sie. Leicht drückt Nero Ann an sich.
"Sie waren großartige Eltern. Das habe ich damals gesehen. Du warst alles für sie. Ihr Sternenhimmel in der dunklen Zeit." wispert Nero beruhigend.
"Ich weiß und trotzdem tut es so weh. Warum sie? Sie haben das nicht verdient." Schluchzt Ann.
"Es gibt leider keinen Grund. Unser Schicksal schreibt das Universum für uns."
"Das ist so unfair." schluchzt Ann lauter,." Sie da so liegen zu sehen. Hand in Hand. Die Lider geschlossen. Meine Welt ist in diesem Moment zusammengebrochen. Sie waren alles für mich."
Ann lässt sich auf die Knie fallen. Sie kann sich nicht mehr auf den Beinen halten. Nero kniet sich nebens sie. Mit seiner Hand streichelt er beruhigend ihren Rücken.
"Und sie sind jetzt deine Schutzengel. Deine Sterne in der Nacht. Die Sonne am Tag. Sie wachen über dich. Und es würde sie mit Sicherheit traurig stimmen dich so zu sehen."
Mit roten Augen blickt sie zu ihm hoch. Er erwidert ihren Blick mit einem einfühlsamen.
"Egal, was du machen wirst, sie werden immer stolz auf dich sein."
"Danke." Schnieft sie und umarmt ihn daraufhin stürmisch. Sofort legt auch er seine Arme um sie. Sein Kopf stützt sich währenddessen auf ihrem Kopf.
Sie lösen sich kurz darauf auch schon wieder. Als sie sich aufrichten wollen, fällt Ann etwas ins Auge. Unter dem Bett liegt etwas Weißes. Ohne zu zögern, geht sie etwas näher an das Bett. Vorsichtig fängt sie an diesem Teil zu ziehen. Es stellt sie als Briefumschlag heraus, als sie ihn komplett in der Hand hält.
Darauf steht:
Für unsere kleine Ann

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Forgive
FantasiaEr ist ein Alpha Er hat sie gemobbt Er bereut es Sie ist ein Außenseiter Sie hat ihre Eltern verloren Sie ist wegen ihn weg gezogen Nach vier Jahren kommt sie wieder zurück. Was ist wenn er merkt, das sie seine Mate ist? Und was ist wenn sie ihn aus...