Kapitel 44

32 6 91
                                    

Samstag, 26.09.

Matthias wachte am nächsten Morgen viel zu früh und vor allem viel zu nervös auf. Doch nicht nur er war aufgeregt, auch Lisa und seine Schwester waren schon wach. Er fand sie im Wohnzimmer auf dem Sofa. Sie unterhielten sich und rissen die Köpfe herum, als sie ihn hereinkommen sahen. 

„Hey, da bist du ja! Bist du bereit, den letzten Kram aus deinem Zimmer zusammenzupacken? Willst du dein Bett und deinen Schrank mitnehmen?", begrüßte Lisa ihn, doch er war noch nicht richtig wach und von ihrer Fragerei komplett überfordert. 

„Ich brauche erst einmal einen Kaffee, bevor ich mir über irgendetwas Gedanken machen kann", erklärte er und verschwand in der Küche und schaltete die Kaffeemaschine ein. Lisa folgte ihm und holte ihm eine Tasse aus dem Schrank. 

„Wie war es gestern bei Esra?", fragte sie und sah ihn einfühlsam an. 

„Ganz okay, denke ich. Sie will ihren Eltern heute von der Schwangerschaft erzählen. Mal gucken, wie sie das aufnehmen", berichtete er schulterzuckend, doch Lisa seufzte. 

„Naja, irgendwann müssen sie es erfahren. Aber du könntest morgen fragen, wie es verlaufen ist", sagte sie ihm und es klang ziemlich drängend. 

„Mach ich. Sie wollte mich vielleicht heute Abend anrufen", antwortete er und nahm ihre die Tasse aus der Hand und stellte sie unter die Maschine.

Mit einem Kaffee in der Hand setzte er sich in einen der beiden Sessel und trank in aller Ruhe seine Tasse aus, während Sheila und Lisa die ganze Zeit quatschten. 

„Also", machte er sich bemerkbar und augenblicklich verstummten sie und sahen ihn an. Wir haben noch zwei Stunden Zeit, bis wir Louisa abholen müssen. Ich würde sagen, wir bauen den Schrank und das Bett ab und packen alles in Villes Auto", schlug er vor und erhob sich. Gerade in diesem Moment kam sein Vater herein, der noch ziemlich verschlafen aussah. 

„Du kannst direkt mithelfen!", sagte er, doch ohne eine Antwort abzuwarten, marschierte er wieder nach oben, die beiden Frauen im Schlepptau. Lisa hatte bereits das passende Werkzeug, Klebeband und einen Stift parat, um alle Bretter zu beschriften. 

Nachdem sie zunächst das Bett abgezogen hatten, die Decke und sein Kissen in einer Tasche verstaut und halb abgebaut hatten, kam Darren ebenfalls nach oben. 

„Ihr seid schon mittendrin, wie ich sehe", lachte er und drückte seiner Freundin einen Kuss auf die Wange. 

„Was willst du alles mitnehmen?", fragte er ihn und schaute sich in seinem Zimmer um. 

„Nur das Bett und den Schrank. Den Rest könnt ihr behalten. Oder wegschmeißen", sagte er und stemmte die Hände in die Hüften. 

„In Ordnung. Ich kann ja schon mal die Kisten mit den ganzen Küchensachen im Wohnzimmer ins Auto bringen. Und Lisa, du sollst nicht so schwer tragen, dass können Matthias und ich gleich machen. Wo ist eigentlich Ville?"

Darren sah fragend Sheila an, doch die verdrehte nur die Augen. 

„Der pennt noch. Aber ich wecke ihn gleich zum Schleppen", sagte sie und stellte ein Brett vom Schrank, das Lisa fertig beschriftete hatte, in den Flur. Dann ging sie in ihr Zimmer und schien Ville zu wecken, doch sie war eher weniger erfolgreich. 

„Er kommt gleich", sagte sie, doch Matthias glaubte noch nicht wirklich daran. Schneller als gedacht hatten sie den Schrank und das Bett auseinander gebaut und Matthias begann die einzelnen Bretter nach unten zu tragen. Sein Vater hatte Villes Kleinbus in die Einfahrt gefahren, sodass sie leicht alles einladen konnten. 

Etwa nach einer Stunde hatten sie alles eingeladen und machten sich auf den Weg zu Louisa. Natürlich hatte Ville es nicht aus dem Bett geschafft, doch sie würden es auch ohne ihn schaffen. Unterwegs hielten sie noch bei einem Bäcker an, um für alle Helfer ein paar Snacks zu besorgen. 

Slice of Life - A New ExperienceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt