Zerschlagene Gefühle (Kapitel 60, Alter: 25)

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- Freitag, 02.06.2017, USA (Los Angeles) -

Es ist bereits schon 2017.
Es war sehr früh Morgens, 4 Uhr.
Entweder wacht Lili zu früh oder zu spät auf, oder schläft zu früh oder zu spät ein.
Gestern schlief sie zu früh ein, heute stand sie zu früh auf, nämlich um 4 Uhr Morgens.
Jeder war noch am schlafen, Lili setzte sich hin und sah aus dem Fenster, es war noch sehr dunkel.
In den letzten Tagen hat Lili viel über etwas nachgedacht, sie überlegt, ob sie heute mit Laura und Freddy in die Pizzeria fahren soll, damit sie mit Chica reden kann.
Warum mit Chica reden? Nun, Lili will mehr über Chica herausfinden. Chica hat nie über ihre Probleme geredet, noch nie hat sie jemals überhaupt ein Wort darüber gesagt... nicht, dass Lili sich zumindest erinnern könnte.
Sie weiß von Freddy und Bonnie, dass sie ein zartes Herz hat, aber gleichzeitig auch ein ziemlich starkes. Sie kann mit Problemen nur sehr schwer umgehen, egal ob es ihre sind oder die von anderen.
Lili will, bevor sie mit Chica darüber redet, erst alle möglichen Informationen über sie von Freddy erfahren, er kennt sie bestimmt sehr gut, oder doch nicht?
Er schläft allerdings noch.
Lili war weiterhin in ihren Gedanken unterwegs, bis ihr irgendwann ganz plötzlich was einfiel:" Moment... Foxy wurde von Freddy und Bonnie zerstört, Bonnie hat sich das Leben genommen, Freddy ist hier direkt neben mir... Chica ist ganz alleine in der Pizzeria.", sie bekam Mitleid:" Oh je, hoffentlich kommt sie damit klar.. irgendwie.", sie stoß einen langen Seufzer aus.
Stundenlang saß sie auf dem Bett, versunken in Gedanken.
Um 07:20 Uhr wurde Freddy wach, er öffnete seine Augen und sah, wie Lili direkt neben ihm saß und gedankenverloren ins Nichts starrte:" Du bist schon wach?", Lili zuckte zusammen, sie schaute zu ihm und atmete erleichtert aus:" Habe ich dich erschreckt?", Lili nickte wortlos, Freddy entschuldigte sich und setzte sich ebenfalls hin:" Du hast gerade nicht irgendwelche negative Gedanken, oder?", " Nein, habe ich nicht, ich denke nur über Chica nach, ich will mit ihr über ihre Probleme reden.", " Dann ruf sie an?", " Nein, ich will sie treffen und während wir uns gegenüber stehen darüber reden.", " Aber Lili, was wenn sie nicht darüber reden will? Du weißt doch, wie schwer es für sie ist, über Probleme zu reden, oder?", fragte Freddy.
Lili seufzte und nickte erneut:" Ja, das weiß ich...", " Ruf sie an, frag sie ob du vorbei kommen kannst um mit ihr darüber zu sprechen und warte auf ihre Antwort.", " Was weißt *du* über sie?", Freddy fing an nachzudenken, er zählte die Sachen auf, die ihm einfielen:" Ich bin mir sicher, dass sie einige Probleme hat, aber sie versucht diese mit ihrer Hyperaktivität und ihrer Glücklichkeit wettzumachen. Ich weiß nicht, was sie für Probleme hat, ich kann mir vorstellen, dass sie auch ziemlich traumatisiert ist, sich sehr unwohl fühlt, dass sie Bonnie vermisst und so... ich habe ganz früher, da kannte ich dich nicht mal, sie gefragt, warum sie so wenig über ihre Probleme sagt, sie sagte, sie hält es für keine gute Idee, wenn ihre Freunde davon wissen.", " Ich glaube, Chica ist kein Fan davon, über schlechte Sachen zu reden, sie will am liebsten die ganze Zeit nur eine fröhliche Stimmung denn das ist die beste Therapie für sie, so stelle ich mir das vor.", " Genau das hat sie mir erzählt, sie hasst negative Stimmung, es schadet ihr, am liebsten will sie die ganze Zeit nur eine angenehme Stimmung, das hilft ihr am besten, ihre Probleme wettzumachen.", " Man sollte irgendwann aber schon über seine Probleme reden, man kann es nicht die ganze Zeit in sich hinein fressen, irgendwann kommt das alles raus.", Freddy stimmte ihr zu:" Ja, das habe ich selbst auch so erlebt. Ich habe selber damals nie über meine Gefühle geredet, ich war der Anführer, ich war immer der Anführer, ich war dazu bestimmt, einer zu sein, ich konnte gefühlt nichts gegen tun, ich schlüpfte in eine Rolle über die ich rein gar nichts weiß, und so führte es dazu, dass ich als Anführer einige Fehler machte, denn ich wusste nicht, wie man ein guter Anführer ist. Ich dachte, meine Gefühle sind unwichtig und nur die meiner Freunde zählen, ich wollte meine Freunde, die sowieso überlastet waren von ihren eigenen Problemen, nicht noch mehr mit meinen belasten. Ich dachte.. ich bin egal, obwohl ich der Anführer war. Ich dachte, ich muss nur auf meine Freunde aufpassen, ich nahm es einfach viel zu ernst und habe mich selbst vergessen. Als ich dich kennenlernte, veränderte ich mich, du hast so viel über deine Probleme geredet und warst einfach so offen, ich war ziemlich beeindruckt, muss ich sagen.
Du gabst mir Mut und ich konnte durch dich einfacher über meine Gefühle reden, du warst die erste Person, die von meinen Gefühlen erfahren hat. Durch dich habe ich vieles gelernt, aber ganz besonders, dass von niemandem die Gefühle unwichtig sind und man darüber reden sollte, denn das hat mir im Nachhinein geholfen. Du wusstest was mit mir los ist und hast wirklich Sorge gezeigt, Trauer, Wut, alles mögliche, das gab mir das Gefühl, von dir verstanden zu werden und dass es dir wichtig ist wie es mir geht.", Lili lehnte sich an Freddy, sie antwortete:" Wenn du es geschafft hast, schafft Chica es bestimmt auch.", " Das wird sie, ich glaube an sie.", " Das tue ich auch.", die beiden redeten weiter über dieses Thema, bis plötzlich jemand an der Tür klopfte:" Herein.", sagte Lili und Laura betrat das Zimmer:" Oh, ihr seid schon wach, worüber redet ihr?", " Hey, Mom, ich möchte Chica gleich anrufen und fragen ob wir uns über ihre Gefühle austauschen wollen.", Laura nickte und lächelte, sie verließ das Zimmer ohne ein weiteres Wort zu sagen.
Wenig später verließ Lili auch das Zimmer, sie ging zum Telefon und rief Chica an.
Es dauerte lange bis sie ran ging, irgendwann hörte Lili ein leises:" Hallo?", aus dem Mikrofon, es war Chica's Stimme:" Hey, Chica, ähm... störe ich bei etwas?", " Nein, was ist denn los?", " Nun.. ich wollte mit dir über deine Gefühle reden, möchtest du darüber etwas sagen?", " Äh...", Chica fing an zu zögern, aber nicht lange:" Nicht so gerne, nein..", Lili sorgte sich ein wenig, schon in den letzten Telefonaten schien Chica etwas bedrückt, sonst klang sie immer sehr glücklich und aufgeregt:" Sicher? Ist auch alles in Ordnung?", wieder fing Chica an zu zögern, dann legte sie auf.
Lili bekam Angst, das sieht Chica ganz und gar nicht ähnlich, warum ist sie so?
Sie beschloss mit Freddy und Laura darüber zu reden.
Freddy und Laura wussten, dass Chica in den letzten Telefonaten sich anders verhielt, aber beide dachten, es ist nichts schlimmes und Chica ist einfach nur etwas traurig oder gelangweilt wegen der ganzen Einsamkeit.
Lili macht sich aber gerne mal grundlos viel zu viele Sorgen, entweder ist das wieder so ein Fall oder es gibt wirklich gerade einen Grund um sich Sorgen zu machen.
Sie rief Laura und Freddy zusammen und sprach dann ein weiteres Mal die beiden auf dieses Thema an:" Chica war wieder so traurig, ich fragte sie ob alles okay sei, sie hat gezögert und einfach aufgelegt, selbst das geschah in den letzten Telefonaten nicht. Ich will nicht glauben, dass es nur an der Einsamkeit liegt, irgendwas muss passiert sein.", Freddy und Laura dachten nach:" Aber was denn...", flüsterte Freddy, Laura fragte:" Sollen wir zu ihr fahren?", Lili und Freddy sahen sich gegenseitig an, Freddy sah sie sehr fragwürdig an, Lili überlegte:" Es wäre schon besser, wenn wir zu ihr fahren.", sagte sie dann. Freddy stimmte ihr mit einem Nicken zu:" Wir werden zu ihr fahren und gucken ob alles in Ordnung ist.", sagte Freddy, er nahm Lili am Kinn und ging mit seinem Gesicht näher an ihres heran, er fuhr fort:" Damit eine gewisse Person bestätigt bekommt, ob es Chica gut geht oder nicht.", er wusste genau, dass Lili sich schnell Sorgen macht und vieles überdenkt. Lili lächelte verlegen:" Ich kann mein ganzes Nachdenken nur schwer stoppen. Mom, sollen wir dann demnächst zu Chica fahren?", " Klar, ich würde auch gerne wissen, ob bei ihr wirklich alles okay ist. Aber was ist mit Abbey? Wie wäre es mit einem Babysitter?", " Ein Babysitter wäre gut, ich glaube, sie mitzunehmen wird zu stressig und ist eine ziemlich dumme Idee.", sie müssten Chica gleich noch ein weiteres Mal anrufen, um ihr Bescheid zu sagen, dass Lili, Laura und Freddy ihr in nächster Zeit einen Besuch abstatten.
Genau das haben sie auch getan, Lili rief Chica nochmal an. Sie ging ran, begrüßte Lili aber nicht, Lili nahm es ihr nicht übel:" Hey, Chica.. ich, Laura und Freddy kommen demnächst vorbei, ist das in Ordnung?", Chica fing an zu zögern, Lili konnte ein leises Schluchzen hören:" Geht es dir gut?", Chica flüsterte:" Laura und Freddy sollen alleine kommen, bleib du bitte Zuhause...", " Warum? Was ist passiert?", wieder legte Chica auf, Lili seufzte verzweifelt, warum soll sie Zuhause bleiben?
Sie ist diejenige die schließlich sehen will, ob alles okay ist. Laura und Freddy saßen daneben und folgten dem Gespräch, bis Chica aufgelegt hat:" Warum sollst du hier bleiben? Irgendwas stimmt nicht, sie legt auch immer wieder auf.", fragte Laura:" Lili, wenn Chica sagt, du sollst hierbleiben, dann mach das vielleicht auch, ich und Laura können dir einfach ausrichten wie es Chica geht. Du kannst dich doch für ein paar Tage alleine um Abbey kümmern, oder?", " Kann ich nicht trotzdem mitkommen? Auch wenn Chica gesagt hat, ich soll das nicht tun? Ich will mitkommen, ich will nicht alleine sein.", Freddy und Laura legten ihre Hände auf Lili's Schultern:" Vielleicht ist es momentan in der Pizzeria gefährlich.", sagte Freddy:" Aber dann dürfe Laura doch auch nicht hin!", " Stimmt auch.. irgendwas ist anscheinend dort, was für dich gefährlich sein könnte, ekelhaft, unangenehm oder was auch immer.. oder vielleicht verheimlicht sie was vor dir.", " Ich will trotzdem mit, ich fühle mich manchmal etwas eingeschränkt weil Leute mich unterschätzen.. es wird mir nichts passieren.", " Lili, dir ist schon so oft was passiert... ich meine, du könntest mitkommen, aber verkleide dich vielleicht oder bleib die ganze Zeit dicht bei mir, bei mir bist du sowieso sicher.", nun betrat Laura die Konversation:" Wenn Lili wirklich mit will.. Freddy, pass sehr gut auf sie auf, schau, dass sie die ganze Zeit direkt bei dir ist. Wenn du versprichst, dass du auf sie aufpasst, kann sie mit.", Freddy zögerte nicht lange, er versprach es:" Ich werde auf Lili aufpassen, ich verspreche es.", und so vergingen einige Tage, um genau zu sein, es vergingen 9 Tage. Die drei sind schon vor einigen Stunden losgefahren, es wird dauern, bis sie da sind. Es wird sehr lange dauern, sehr sehr lange. Wie immer mussten sie ein paar Male im Hotel schlafen und viele Pausen machen, es ist sehr stressig, aber irgendwann kamen sie an.
Sie standen vor der Pizzeria.. irgendwie war was anders, es war so ruhig, so düster.
Freddy legte seinen Arm um Lili und hielt sie fest, Lili hielt ihn ebenfalls fest.
Sie öffneten die Tür.. aber irgendwie ging sie nicht auf, sie war verschlossen:" Die Tür ist verschlossen.", bemerkte Laura.
Freddy seufzte, er ließ Lili los, Lili ging ein paar Schritte zurück, sie ahnte, was er vor hat. Freddy trat die Tür ein, zusammen gingen die drei nun rein.
Lili hielt sich wieder an Freddy fest, sowie er sie festhielt.
Ihnen kam keine Chica entgegen, es war sehr ruhig, nirgendwo regte sich etwas.
Die Pizzeria schien leer:" Es ist so ruhig... viel zu ruhig, wir müssen Chica suchen.", befahl Freddy.
Jeder gehorchte, man suchte Chica überall, aber fand sie nirgendwo.
Nirgendwo ist auch nur ein kleines Lebenszeichen von ihr zu finden.
Nach der Suche trafen sich alle bei den Esstischen. Laura war enttäuscht, genauso wie Freddy und Lili, Laura flüsterte:" Chica ist verschwunden.", " Ist sie vielleicht weg gelaufen?", fragte Lili.
Keiner konnte ihr diese Frage beantworten, es ist ein Rätsel, wo Chica sich gerade befindet:" Was machen wir denn jetzt? Wie sollen wir sie finden?", fragte Laura.
Freddy dachte nach, es würde keinen Sinn machen, sie draußen zu suchen. Vielleicht ist sie gerade nur unterwegs und kommt später wieder, er schlug vor:" Vielleicht sollten wir hier einfach warten, vielleicht ist sie gerade einfach nur unterwegs und kehrt bald zurück.", " Bald? Wie lange sollen wir denn jetzt hier warten?", fragte Laura:" Keine Ahnung.. einfach so lange bis wir das Gefühl haben, sie kehrt nie wieder zurück...", Laura und Lili schauten sich gegenseitig an, beide komplett besorgt und ahnungslos, sie nickten.
So blieben sie mehrere Tage dort.
Chica kehrte nicht zurück.
Es hatte in deren Augen keinen Zweck mehr, weiter auf sie zu warten, sie entschieden sich dazu, nach Hause zu fahren. Sie würden von Zuhause aus überlegen, wo Chica gerade ist.
Auf der Rückfahrt waren alle leise, Lili schaute die ganze Zeit aus dem Fenster und dachte nach, sie dachte darüber nach, was mit Chica vielleicht passiert ist.
Freddy tat genau das selbe.
Alle waren einfach nur besorgt.
Lili bekam ein ungutes Gefühl bei der ganzen Sache, sie glaubt, irgendwas gefährliches befand sich in der Pizzeria.
Einige Tage sind vergangen, sie kamen endlich Zuhause an, aber etwas war seltsam... die Haustür wurde eingeschlagen:" Was zur?!", rief Lili als sie die eingeschlagene Tür sah, sie zeigte auf sie und fing an zu zittern, Freddy und Laura sahen die zerstörte Tür, sie waren sprachlos.
Sie stiegen aus dem Auto und gingen zur Tür, jemand ist wahrscheinlich eingebrochen. Lili fiel sofort jemand ein:" Abbey! Wir müssen sofort schauen wie es ihr geht!", alle reagierten schnell und rannten in das Haus.
Abbey war da wo sie immer war, im Schlafzimmer von Laura, sie war unversehrt:" Puh.. ihr geht es gut.", sagte Lili und atmete erleichtert durch.
Minnie kam den dreien auch entgegen, ihr ging es auch gut und sie ist auch nicht durch die eingeschlagene Haustür geflüchtet.
Lili fiel während der Suche einiges auf, die eingeschlagene Haustür, es lagen Sachen verstreut auf dem Boden, die Treppe war kaputt, einige Schubladen und Schränke wurden geöffnet. Es ist definitiv jemand eingebrochen.
Diese Person scheint aber nicht mehr hier zu sein.. es wurde zumindest niemand anderes hier gefunden.
Alle drei räumten das Haus auf, was die Haustür angeht.. da müsste Laura wahrscheinlich den Vermieter kontaktieren, es sei denn, ihr fällt vielleicht eine Alternative ein.
Als sie fertig waren legte Lili sich schlafen, sie war müde und außerdem war es eh schon ziemlich spät.
Laura ging erst einige Stunden später schlafen, sie blieb bis in die Nacht noch wach, sie untersuchte die Tür genau, überlegte, was passiert ist, was mit Chica passiert ist und wie sie sie finden können.
Freddy war bei Lili, er fühlte sich etwas unsicher in der Wohnung und Lili fühlt sich wahrscheinlich noch unsicherer, deswegen wollte er bei ihr sein um ihr Sicherheit zu geben.
Es war mitten in der Nacht, Lili schlief sehr tief, Laura schlief mittlerweile auch und auch Freddy schlief. Jeder schlief.
Jeder schlief in aller Ruhe, es herrschte Stille und Frieden.
Sie schliefen, mit dem Gedanke, dass das alles nur vorübergehend sein wird.
Sie schliefen, mit der Hoffnung, dass sich momentan kein Einbrecher im Haus befindet.
Sie schliefen, mit dem Wunsch, dass alles wieder gut wird.
Sie schliefen, ganz alleine.
Sie dachten, sie sind alleine.
Aber das sind sie nicht.
Jemand ist im Haus.

Perfect life? (Lili Fazbear, die Lebensgeschichte) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt