4. Rosen und Wölfe

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Zischend zog Molly die Luft ein als jemand in sie hinein rempelte, ihr Rücken fühlte sich so an als würde er gleich durchbrechen. Keuchend hielt sie sich an einem ihrer Wächter fest.
„Armis wo bleibst du denn Bursche wir müssen los!" brüllte eine Männerstimme nicht weit von ihnen. Molly konnte den Schreier erkennen, auf den der dunkelhäutige mit schwarzen Haaren der sie angerempelt hatte zu eilte. Der Dunkelhaarige, anscheinend Armis, drehte sich noch einmal zu ihr um, Seine dunklen Augen fanden ihre und er rief ihr noch im weiter laufen zu. „Verzeiht mir." bevor er sich umdrehte und weiter auf den Schreier zu eilte, der wieder begonnen hatte nach ihm zu rufen. Der Moment hatte gereicht um Armis zu betrachten und nicht nur seine dunklen Haare die zu einem Zopf geflochten waren, seine Nase war schmal und an mehreren stellen zumindest einmal gebrochen gewesen. Sonst sah sein Gesicht erstaunlich Feminin aus, er hatte hohe Wangenknochen. Volle rote Lippen und als er ihr ein kurzes Lächeln geschenkt hatte, hatte Molly perlweiße Zähne gesehen. Er sah ganz anders aus als der Schreier.
Der Mann war groß und breit gebaut er hatte einen Bierbauch und auf seinem dunklen Wams, das so wie der Rest seiner Kleidung schon bessere Tage gesehen hatte, prangten einige helle Flecken. Sein Gesicht war breit so als wäre ein Riese auf sein Gesicht getreten und hätte es geplättet. Seine Nase war genauso flach und Breit wie sein Gesicht, sein Mund verzog sich zu einem Grinsen als seine grauen Augen auf ihre eigenen trafen. Schnell wand sie den Blick von ihm ab.
Molly durchlief ein Schauer als sie die Gruppe generell betrachtete, sie alle wirkten halbwegs zerlumpt selbst Armis helles Hemd hatte einige Risse. Keiner von ihnen sah wirklich gut gekleidet aus dafür sahen die Schwerter die sie trugen aber sehr gut aus. „Deserteure!" spiee Ser Quinn neben ihr aus, er war es an dem sie sich festgehalten hatte. „Kommt Mylady, wir sollten jetzt auch los, bevor einer von denen noch auf dumme Gedanken kommt." er zog leicht an ihrem Arm, sie ließ sich einfach von ihm mitziehen. Ser Quinn mit seinem dunklen Reise Umhang den schwarzen Haaren und blauen Augen war breit gebaut, so wie viele Ritter der Leibgarde trug er im Normalfall eine Rüstung die eigentlich Golden war, doch das würde natürlich sofort jedem ins Augestechen weshalb sie alle dunkle Hemden trugen. Molly wusste das die Männer da waren um sie zu beschützen doch sie wusste das die Männer genervt waren, selbst Ser Quinn begann schon mit den Augen zu rollen, wenn er dachte sie schaue nicht hin. Am liebsten würden sie alle einfach nur los werden. Der Weg nur um nach Cysbay zu reisen für ein dämliches Kleid, um gleich drauf nach Krevmja zu reiten schien selbst für Molly nur eine Zeitverschwendung.
Als sie Ser Quinn gefragt hatte weshalb sie so einen Umweg ritten hatte er nur  gemeint das der König von Nord Eoferwyk eine richtige Hochzeit nach Heiden Art verlangt hatte und damit war das Thema auch beendet gewesen. Sie kamen bei ihren Pferden an, die von dem Stallburschen der Taverne getränkt und gefüttert worden waren. „Er hat dafür Zwölf Krugia verlangt kannst du dir das vorstellen Quinn?!" brauste Ser Hector wütend auf wobei sein Doppelkinn heftig wackelte. „Dabei hat er die Tier noch nicht einmal trocken gerieben was für ein Unding sag ich dir. Wenn wir nicht weiter müssten", dabei warf er Molly einen vorwurfsvollen Blick aus seinen fast schwarzen Augen zu, „würde ich dem Bängel mal zeigen mit wem er es hier zu tun hat. Zwölf Krugia!!!" Quinn kramte an einem Beutel an seiner Hose und warf er Hectot Sechs Silberne Münze zu und einige Viereckige Eisenmünzen zu. „So da hast du dein Geld wieder" schnaubte er. Es waren tatsächlich Sechs runde Frik münzen, die über Hectors Handfläche rollten. „Und ein paar almosen dazu weil du Zwölf Krugia ausgeben musstest." lachte Quinn. „Deinen dreck kannst du behalten!" knurrte Hector, während er ihm die Eisenmünzen zurück in die Hand drückte. „Nun steh da nicht so rum, wir müssen los!", fauchte Ser Hector sie wütend an. Die anderen beiden Wachen die ihnen immer mit genügend abstand gefolgt waren saßen nun auf.
Molly schnaubte doch bewegte sich auf ihr Pferd zu das sie ab heute reiten würde, das gebiet der Fjern war nichts für eine Kutsche. Ser Hector hatte ihr klar gemacht das er sie nicht nett und höflich behandeln würde. Für ihn war sie nur die Bastardtochter seines Königs und dazu jetzt auch noch die Frau eines Heidens also war sie nicht mehr wert als der dreck unter seinen Füßen. Wer sollte ihn auch schon beim König verpfeifen sie ganz bestimmt nicht, Ser Quinn war sein bester Freund...Und die anderen würden es nicht wagen etwas gegen Ser Hector zu sagen, erst recht nicht wenn Ser Quinn ihm Rückendeckung gab.

Die BastardprinzessinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt