56. Rosen und Wölfe

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»Mein König?« schweigen.
»Mein König?«
»Robin Sigold möchte keinen Frieden, so wie es aussieht. Er möchte Krieg!«
Molly schnappte erschrocken nach Luft... Nein, das konnte nicht sein. Oh bei Kundra nein.
»Und was machen wir nun, mein König?«, fragte die andere Männerstimme sichtlich verwirrt.
Molly spitze die Ohren und war kurz davor aus dem Bett zu steigen, nur um ihr Ohr gegen die Tür zu pressen. Um besser hören zu können.

»Wenn er einen Krieg haben will, kann er einen bekommen.«
Molly konnte für einige Sekunden nur wie erstarrt da sitze. Das konnte doch nicht sein Ernst sein, oder??? Sie sprang aus dem Bett und zog sich das erst beste, über was sie finden konnte. Es war sein Shirt, was auch egal war, denn sie würde ganz bestimmt nicht nackt vor ihm stehen, wenn er zurückkehrte. Und genau das tat er dann auch, also zurückkehren.

Er trat in den Raum ein, sein Blick fiel zum Bett. »Molly?«, fragte er. Sie schaute ihn nur stumm an, während sein Blick durch den Raum wanderte und dann landete sein Blick auf ihr. Ein Lächeln breitet sich auf seinem Gesicht aus.
»Ich dachte schon...«, sagte er, als er auf sie zukam. Er streckte seine Hand aus, um sie zu berühren. Sie zuckte zurück.
»Du dachtest was?« zischte Molly. Sein Blick verhärtet sich, während seine blauen Augen sich zu schmalen Schlitzen verengten.

»Du hast gelauscht!«
»Du hast vor, gegen meinen Bruder Krieg zu führen.«, flüsterte sie tonlos.
Sie wusste, dass sie eigentlich wütend war. Doch sobald sie ihm in die Augen schaute, war es, als hätte jemand all ihre Emotionen ausgeschaltet. Nun breitet sich eine kalte Dunkelheit in ihr aus, während sie ihn anschaute.

»Molly...«, murmelte er. Sie schüttelte den Kopf.
»Jetzt wag es ja nicht mir das zu erklären zu wollen und dich somit rauszureden!« zischte sie.
Er seufzte und ging zum Bett, um sich darauf fallen zu lassen. Dann zog er einen Brief aus seiner Hosentasche und hielt ihn ihr hin.
Vorsichtig machte Molly einen Schritt auf ihren Mann zu, dann noch einen und zog ihm den Brief aus der Hand.

Was auch immer ihr Heidenabschaum meiner Schwester angetan habt, damit sie solche Worte schreibt, wird gerecht werden.
Kein Heide wird es auch nur wagen je wieder Eoferwykschen Boden zu betreten, wenn ich mit euch fertig bin!
Ihr werdet für eure Verbrechen schon sehr bald bezahlen!

Molly wusste nicht, was sie dazu sagen sollte, sie spürte, wie der Hass ihres Bruders nur so von diesen Zeilen zu tropfen schien.
»Hast du etwas in deinem Brief versteckt, das ich übersehen habe?«, fragte Sigtryggur sie mit vor Zorn bebender Stimme.
»Was? Nein natürlich nicht! Du hast den Brief selbst noch mal kontrolliert, wie soll ich da bitte eine Geheimbotschaft darin versteckt haben!« versuchte Molly sich zu verteidigen.

»Oh, ich weiß nicht, Molly, aber dein Bruder denkt, ich hätte dich geschändet. Und nun möchte er einen Krieg gegen mich beginnen. Ich hatte nie ein Problem mit den Beschenkten. Wirklich nicht, doch das hier, darauf kann ich nicht, nicht reagieren!« Molly schaute ihn an, so wie er sie anschaute, keiner von ihnen brach den Augenkontakt.
»Lass mich mit ihm reden. Wenn er es von mir hört, wird er bestimmt begreifen, was da vorgefallen ist.«

»Und was genau ist deiner Meinung nach vorgefallen?« Molly pustet frustriert den Atem aus. »So meinte ich es nicht und das weißt du doch, oder? Ich... Du es ist kompliziert zwischen uns und das weißt du! Aber ich würde dich nie verlassen oder dich an meinen Bruder verraten! Lass mich mit ihm reden. Ich kann ihm sagen, was wirklich passiert ist. Das du gut zu mir bist. Das du mir nie weh getan hast. Meinen Worten aus meinem eigenen Mund wird er bestimmt glauben!« versuchte ich ihm klarzumachen. Sie spürte, wie ihr Tränen über die Wangen rannen und wischte sich entschlossen weg.

»Glaubst du wirklich, er würde dich gehen lassen. Er würde denken, dass es ein Versuch ist, ihn umzustimmen. Er wird denken, dass ich dazu zwingen würde und dafür sorgen, dass du nie wieder zu mir zurückkehren wirst.«

Die BastardprinzessinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt