36. Rosen und Wölfe

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Er stand auf und ging zurück zu seinem Platz. Dann erinnerte Molly sich an die Worte von Wiebeke. »Wie sieht es mit den Ehegelübden aus? Meine Zofe meinte ich soll dich fragen.«

Er nickte verstehend. »Ich hatte mehrere Optionen und ich dachte die würde dir am besten gefallen.« er räusperte sich bevor er erneut begann zu reden.
»Du kannst mich nicht besitzen, denn ich gehöre nur mir selbst. Aber sollten wir beide es wollen, kann ich dir das geben, was mein ist. Ich möchte die Götter bitten mir das wissen zu geben dich so zu sehen wie du bist. Und sie bitten, dass du mich siehst wie ich bin, als eine immer freie Person. Ich kann dir keine großen versprechen Machen außer diese: Ich verspreche das es deine Augen sind in die ich jeden Morgen mit einem lächeln schauen werde. Ich schwöre dich zu lieben egal ob im Leben oder im tot. Einst sollst du noch wissen mein Geliebter, du bist für mich das Flüstern der See in meinem Herzen. Ich kann dir nicht mehr geben als mich, selbst wenn du mich denn willst als deine Partnerin, als deine Gleichgestellte.« sagte er, ihr vorgesehenes Gelübde auf. Es war wirklich schön. Und es passte so unglaublich gut.

Sie nickte schwach. Als Zeichen ihrer Zustimmung. »Das ist wirklich gut.« sagte sie doch dann setzte sie hinzu. »Ich möchte die Götter bitten mir das wissen zu geben dich so zu sehen wie du bist. Ich glaub ich hab schon klar gemacht das ich nicht an deine Götter glaube. Können wir es nicht einfach weg lassen?« fragte sie. Denn sie wollte Kundra nicht an ihrem Hochzeitstag ansprechen. Nicht wenn das Summen und flüstern der Vergangenen sie heimsuchte. Nicht wenn sie gerade alles hinterfragte sowohl ihren Glauben als auch alles andere.

Er schaute sie aus ernsten Augen an darin war kein glückliches Funkeln mehr zu sehen wie noch vor einengen Sekunden als sie dem Gelübde zugestimmt hatte. Nein nun schaute er sie nur ernst an.
»Wir könnten es auch umändern...« schlug Molly vor.
»Ich respektiere es das du nicht an meine Götter glaubst, dennoch kann ich den Teil des Gelübdes nicht ändern oder gar raus nehmen. Es ist tradition die Götter um etwas im Gelübde zu bitten. Sollte ich es rausnehmen währen die anderen entsetzt da es so wäre als würde ich auf unsere Götter spucken.« erklärte er ihr Sachlich.

Molly verstand was er damit sagen wollte, sie verstand er wirklich. Vielleicht war das auch der Grund warum sie fragte: »Und was ist mit dem Ægteca?« Er schaute sie lange an, blieb still und schaute sie nur an bis er schwer seufzte.

»Sie werden es nicht mögen das ich diese Tradition für meine Hochzeit verboten habe. Doch was soll ich tun wenn ich das Ergebnis nicht gut heißen könnte?«
Molly griff nach dem scharfen Messer das fürs Fleisch schneiden gedacht war und schob es unauffällig in ihren Ärmel. Als er gerade nicht hin schaute, sie würde es zwischen ihren Kleidern verstecken sobald sie wieder in ihrem Zimmer war.

»Aber wenn du schon mit einer Tradition brichst kannst du auch mit einer anderen brechen.« meinte sie. Sie griff nach einem Stück Käse. Sigtryggur hob eine Augenbraue und nickte leicht zu ihrem noch fast vollen Teller hin. Sie rollte mit den Augen und steckte sich den Käse in den Mund.

»Kann ich nicht. Sie wären wütend.«
Molly kaute zu Ende musterte ihn.
»Sie werden so oder so wütend sein weil du das Ægteca nicht stattfinden lässt.«
»Es reicht Molly, Du willst mit unseren Göttern nichts zu tun haben das kann und werde ich akzeptieren aber ich werde ganz bestimmt nicht zu lassen das du unsere Traditionen in den Schmutz ziehst.« knurrte er nun doch.

Und sie hatte schon gedacht er wäre Gefühlskalt. Aber anscheinend doch nicht. Anscheinend hatte er nur sehr gute selbst Kontrolle gelernt. Dennoch wusste sie nun von seiner einen Schwachstelle, Traditionen. Oh Molly wusste das es falsch war, es fühlte sich genau so an wie damals als sie mit einem Stock in ein Hornissen Nest herum gestochert hatte. Sie hatte sich vor den wütenden Insekten in der Regentonne in Sicherheit gebracht. Mirabell und Joanna hatten sie ausgelacht als Sie pitschnass vor ihnen gestanden hatte.

Und obwohl sie wusste das es schlimme Ausmaße haben konnte wollte sie jetzt einfach nur in diesem Hornissen Nest herum piksen bis sie eine weitere Reaktion bekam.
»Gut wenn deine Leute so oder so wütend sein werden wegen euren ach so heiligen Tradition dann lass es doch einfach. Wir sagen einfach die Hochzeit ist abgesagt und ich geh zurück Nachhause. Danke das sie gekommen sind wir erwarten eure Kriegserklärung gleich Morgenfrüh.« meinte sie. Sigtryggur schüttelte einfach nur den Kopf.

»Du bist unglaublich weißt du das?« fragte er sie doch als Molly in seine Augen schaute sah er sie nicht wie erwartet böse oder wütend an nein da war ein spöttisches glänzen in seinen blauen Augen.
Verdammt!
Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück seine Augen immer noch auf ihr.

»Aber du hast recht. Wer bin ich meinem Folk die Traditionen zu verbieten. Das Ægteca wird stattfinden aber nur drei Frauen dürfen ihr Glück bei dir versuchen um deine Stärke zu testen und egal wie es ausgeht du wirst trotzdem meine Frau, was anderes wäre eine Schande gegenüber deinem Vater. Und außerdem könnte es zu einem Krieg führen wenn ich das Ægteca so durchführen würde wie immer.
Außerdem möchte ich sehen wie viel Kampfkraft du unter all deiner Kratzbürstigen Art versteckst.«

Oh verdammte scheiße Nein!!! Das hatte Molly nicht gewollt und sie bezweifelte das sie sich jetzt noch in eine Tonne mit Wasser retten konnte. Denn sie hatte ihn mit einem mentalen Stock gepikt und er hatte reagiert. Und auch noch zu gestochen.
»Na gut, wenn du meinst.« zischte Molly. Realisierte er nicht das er sich selbst Schande machen würde wenn er sie gegen drei gut ausgebildete Kriegerinnen kämpfen lassen würde?

Sie würde aber jetzt nicht klein beigeben und ihn anbetteln das er bitte bitte seine Meinung noch änderte. Eh-Eh das konnte er aber sowas von vergessen! Sie hatte sich ihr Bett gemacht sie würde jetzt auch darin liegen.

Molly schaute ihn ernst an, er schaute genau so ernst zurück.
Mögen die Spiele beginnen und Molly war schon immer eine schlechte Verliererin gewesen deswegen musste sie einfach gewinnen. Koste es was es wolle.

Die BastardprinzessinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt