26. Rosen und Wölfe

333 23 5
                                    

Ashara

Cysbay war etwa ein Zehn-Meilen-Ritt durch Hügellandschaften und dichten Wald entfernt. Es war groß genug um Gaukler und Händler in die Tavernen zu locken, und jeden zweiten Donnerstag wurde hier der Markt abgehalten. Für Ashara  war es die größte Stadt die sie kannte. Eine ganze Welt. Eine große Holzfestung auf einem Hügel überragte die Stadt im Norden. Die Krähen nährten sich an einem guten Dutzend Gehängter, die auf den höchsten Mauern der Festung baumelten, eine düstere Warnung an Fremde und Diebe. Nyra die hinter ihr auf Dust dem Pferd ihres Bruders saß erschauerte bei dem Anblick. Sie zog sich die Kapuze ihres Umhang tiefer ins Gesicht. »Diese Umhänge sind eine miese Tarnung und sie Stinken nach Katzen Pisse«
»Ich hab dir gesagt das du nicht mitkommen brauchst« meinte Ashara . »Und du siehst auch ein bisschen aus wie der Fette Kater von Ludwig!«

«Ich hasse dich«, knurrte Nyra und schlug ihr verspielt auf die Schulter.  »Du bist Wunderschön und du riechst nach Veilchen zufrieden?« fragte Ashara  sie lachend bevor auch sie ihre Haare erneut unter die Kapuze schob, die Verheiratetenfrauen in Cysbay trugen ihre Haare nicht Offen wie die Beschenkten sondern zusammen geflochten oder in hochsteck Frisuren die weder Nyra noch sie beherrschten. Und die Unverheirateten trugen sie unter komischen Häubchen die weder ihre beste Freundin noch sie besaßen.

»Das hier ist Wahnsinn« flüsterte Nyra als sie durchs Tor ritten. Die beiden stellten Dust in einem kleinen Stall nah des Tores ab. Es war Markttag, und in den schmalen Straßen war kaum ein durchkommen wegen der Ochsen, die Wagen voller Korn zogen, Pack Pferden, die alles mögliche Schleppten und barfüßige Bauernjungen, die einer Gänseschar nachjagten. Eine Vierköpfige Familie, dem aussehen zu urteileten waren es Pilger, schob sich so eng an ihnen vorbei dass sie die beiden Mädchen streiften .

»Pilger« knurrte Nyra leise. »die denken auch den würde alles gehören!« sagte sie gerade laut genug so das die Familie sie hören konnte. »Los komm wir besorgen etwas Brot und Käse für unterwegs und danach können wir ja in eine Taverne gehen und richtigen Met trinken, den den der alte Joe macht schmeckt nur nach Pisse.« Lachte Ashara  und zog sie weiter, die Straße führte zu einem großen Platz.

Ihnen lief das Wasser im Mund zusammen, als sie durch eine warme Duftwolke liefen, die nach gebackenem Brot roch. Die Frau des Bäckers hatte eine Tisch mit Königslaibern neben einem Tisch mit Käsegebäck und Gewürzkugeln gestellt. Ein Gaukler in fadenscheiniger Kleidung Jonglierte mit ein paar Bällen, während Theaterleute in der Nähe eine Bühne errichteten.

Nyra applaudierte, währenddessen ließ Ashara  ihren Blick über den Platz wandern. Man bekam kaum mit das eigentlich ein Krieg herrschte. Man sah auch kaum Heiden obwohl diese doch nun Nord Eoferwyk regierten Sie sah zwei Reiter in grauen Rüstungen mit dem Wappen des Lords von Cysbay drei Fledermäuse auf dunkelblauem Grund und die selben dunkelblauen Umhängen die um ihre Schultern hingen, die die Menge mit mürrischen Mienen musterten. Sie waren noch Jung vielleicht ein oder zwei Jahre älter als Nyra und Ashara  selbst. Beide waren Dünn, doch der eine war größer als der andere. Beide hatten dunkelbraune Haare doch die des einen waren länger als die des anderen. Ashara  packte Nyras Handgelenk und ließ ihren Blick auf den reitern ruhen. »Ich glaub das sind die«

»Wer?« Nyra suchte die Menge ab.

»Ritter ich glaube das sind echte Ritter«

Nyra  keuchte auf und ihre Hand wanderte hoch zu ihrem Mund. »Mach keinen Aufstand!« warnte Ashara  sie »Wir wollen doch nicht auffallen.« 

Nyra senkte die Hand die sie erschrocken gehoben hatte, aber aus ihren Augen sprach immer noch die blanke Angst. Der Grund dafür war so klar wie das Armen in der Kirche zumindest für die Beschenkten. Ritter oder auch generell Menschen waren Beschenkten nicht gut gesonnen vorallem nachdem Königin Mirabell den Krieg den ihr Vater begonnen hatte beschlossen hatte weiter zu führen.

Die BastardprinzessinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt