22. Rosen und Wölfe

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Das rothaarige Kind schoss hoch als sie hörte wie das Tor im Innenhof sich mit einem lauten knacken öffnete, normalerweise war sie gut darin sich nicht von solchen Geräuschen stören zu lassen doch heute war es anders, heute war es gut das sie wach wurde.

Blitzschnell war sie aus dem Bett gehuscht und auf den Hocker geklettert der vor ihrem Fenster stand damit sie hinaus in den Innenhof schauen konnte. Die ersten Männer ritten schon fröhlich mit einander schwatzend vom Hof, einer schlug dem anderen sogar auf die Schulter mit einem so breiten Grinsen im Gesicht das Molly es von ihrem Fenster aus sehen konnte.

Schnell fuhr sie zu ihrem Raum herum. Das Feuer das normalerweise im Kamin brannte war über die Nacht hinweg ausgegangen doch das störte das Mädchen nicht, obwohl sie leicht fröstelte. Schnell öffnete sie ihre Kleidertruhe die am Fußende ihres Bettes stand und wühlte darin herum bis sie eine alte Hose von Robin und ein genau so altes Shirt von Jonathan in der Hand hielt.

Dabei landeten mehr als einige Sachen am Boden, Mutter würde bestimmt wütend mit ihr werden wegen so einem Chaos doch das war der kleinen in dem Moment egal. So schnell sie nur könnte nestelte sie an den Schnüren herum bis sie endlich in beiden Sachen da stand und ihre Nackten Füße in ihre feinen Lederstiefel schob, sie hatte ganz bestimmt keine Zeit ihre Socken noch heraus zu suchen.

Schnell schnappte sie sich noch ihren Umhang steckte ihre Arme durch die Löcher und Band sich den Köcher um die Hüfte wie einen Gürtel. Der Flur lag still vor ihr als Molly auf Zehenspitzen hinaus schlich, die Fackeln waren in der Nacht ausgewechselt worden. In der leichten Briese klapperte ein Fensterladen, den Molly vorsichtig verschloss.

Nicht das noch jemand geweckt wurde und sie entdeckte. Schnell schlich sie weiter, sie nahm den Weg durch die Halle bis hinunter in die Küche. Ernie ein dicker rundlicher Mann hatte nichts für Kinder übrig, er liebte nur seine Katzen, von denen er mehr als genug hatte.

Genau diese Katzen hatten sich vor dem Ofen zusammen gerollt und Ernie saß in einem Stuhl mit dem Rücken zum Eingang und erzählte den lauschenden Katzen eine Geschichte. Molly die normalerweise sich im Eingang versteckt hätte um sich Ernies Geschichte ebenfalls anzuhören schob sich nun in die Küche und klaute zwei Äpfel die schon auf der Arbeitsfläche lagen.

Eine der Katzen stieß einen warn Schrei aus doch da war das junge Mädchen schon wieder aus Ernies reich verschwunden. Den einen Apfel schob sie sich in die Hosentasche den anderen behielt sie als Bestechung für Apsolem in der Hand. Sie schlich über den Hof, immer darauf bedacht ihrem Atah und den Wachen aus dem Weg zu gehen während sie zu den Stellen schlich.

Der Stallbursche war zum Glück kein Problem mehr als Molly die Stelle betrat schnarchte der schon wieder friedlich in seiner Kammer, die Mutter extra für ihn hatte bauen lassen, falls eine Stute abfohlte. Jeremy hatte noch keine Frau und auch noch keine Familie dem entsprechend lebte er fast durchgehend im Stall.

Nur zu den Mahlzeiten kam er zur großen Halle wo er mit ihnen sein Brot brach. Molly mochte den schlaksigen Jungenmann mit den wilden Kastanienfarbigen Locken, Moss grünen Augen und der dunklen Haut die von einige hellen Stellen abgelöst wurde. Vater meinte er würde nur so aussehen weil seine Mutter so dunkel war wie die Königin und sein Vater so hell wie Molly selbst.

Die kleine hätte gerne auch so exotisch ausgesehen wie Jeremy doch sie selbst sah fast so aus wie eine Kopie ihrer Mutter, die selben blauen Augen, die selbe helle Haut doch Mollys Mund und Nase und auch ihre Gesichtsform war anders, sie ähnelte jedoch auch nicht ihrem Vater oder ihrem Atah.

Nein ihre Mutter hatte ein rundes Gesicht, Molly hatte hohe Wangenknochen und ein spitzes Kinn und auch ihre Nase war nicht spitzzulaufend wie die ihrer Mutter oder so Hexen ähnlich wie die ihre Vaters oder die ihrer Geschwister. Molly selbst hatte eine kleine Runde stups Nase.
Mutter meinte Molly hätte diese Gesichtszüge bestimmt von einem schon langen verstorbenen Mitglied ihrer Familie vererbt bekommen.

Apsolem stand ganz hinten im Stall. Zum Glück hatte sie von ihrem Vater beigebracht bekommen wie man ein Pferd alleine fertig machte, sie hatte zwar noch Probleme den Sattel auf ihr Pony zu bekommen aber sie mochte es sowieso lieber ohne Sattel zu reiten.

Die BastardprinzessinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt