13. Rosen und Wölfe

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Molly blieb still liegen während sie erneut zuhörte wie die Männer sich hin legten. Sie krallt sich an den Lacken fest. Die rothaarige hatte ihre Freiheit für eine Fremde verkauft.
Sie musste Lernen mehr lernen als das was Mutter Hild all ihren Nonnen beigebracht hatte damit sie sich zur Not verteidigen konnten. Doch wen sollte sie fragen? Wer würde sie schon unterrichten? Sie brütete so lange darüber nach bis sie irgendwann in einen unruhigen Schlaf verfiel.

Das Schloss in dem sie sich befand war dunkel, sie konnte nicht weiter als zwei Fuß sehen und von überall her kamen Stimmen. Molly wusste das sie sich nicht erwischen lassen durfte sonst wäre alles umsonst gewesen. Eine Gruppe Männer kam auf sie zu. Schnell lief sie zu einer Tür und rüttelte daran. Sie war verschlossen.
Sie rannte zurück aus der Richtung aus der sie gekommen war. Und rüttelte an verschiedenen Türen nun kamen auch aus der anderen Richtung. Nur eine Tür war noch da sie ragte vor ihr auf.

Ein tiefschwarzes Omen, jemand hatte ein Zeichen in das Holz geritzt, eine Rune. Molly kannte sie aus den Tagen ihrer Kindheit. Sie wusste jedoch nicht mehr was sie bedeutete.

Dennoch öffnete sich die Tür und Molly schlug sie blitzschnell hinter sich zu. Nur um zu erstarren. Es war als wäre sie in eine andere Welt gestolpert. Der Raum war lichtdurchflutet ein großes Fenster zeigte ließ den Blick auf eine große Weide zu auf der viele weiße Schafe friedlich grasten. Es gab in dem Raum eine Kleider Truhe und eine große Kiste aus der alle möglichen Kinderspielzeuge hervor lugten.

Ein ungutes Gefühl machte sich in Mollys Magen breit als sie das tiefe Summen einer Männerstimme hörte. Sie drückte sich so fest sie konnte nur gegen die Tür als ein Mann um die Ecke kam. Er hatte lange Haare die ihm in dunklen Wellen über die Schultern fielen. Ein kleines Bündel lag in seinen Armen das eine kleine patsche Hand in seinen Haaren vergraben hatte. Der Mann schaute auf und Molly war wie erstarrt. Er hatte kein Gesicht. Keinen Mund keine Augen ja nicht einmal eine Nase und trotzdem sagte das Ding nun.

»Oh schau deine Mama ist da.« Molly war immer noch wie erstarrt als das Ding denn das konnte unmöglich ein Mensch sein auf sie zukam und ihr das Bündel in die Arme legte. Molly schrie auf als sie hinab schaute und das Baby kein Baby war sondern ein Wolfswelpe. Mit Menschlichen Armen und Beinen. Sie schmiss das Ding von sich und versuchte die Tür aufzureißen nur das diese sich nicht öffnen ließ. Sie war eingesperrt.

»PRINZESSIN« Molly saß augenblicklich Kerzengrade im Bett eine Hand gegen ihre Brust gepresst. Ihr Herz schlug verdammt schnell in ihrer Brust.

Ser Quinn stand neben dem Bett und schaute auf sie hinab. »Alles in Ordnung Prinzessin?« fragte er verwundert. Molly schluckte und holte erneut tief Luft bevor sie sagte:»Ja...« sie schluckte erneut. »Ja alles in Ordnung mir geht es gut. Nur ein böser Traum mehr nicht.«
»Gut wir müssen nämlich los.« Also machten sie sich im ersten Licht des Morgens auf den Weg. Niemand verlor ein Wort darüber das drei Reisegefährten fehlten.

Doch Molly konnte die Blicke der Männer auf sich fühlen. Wie sie sie mit Blicken durchbohrten nur Ser Hector, Ser Quinn und zu ihrem erstaunen Ser Leon schienen ihr noch gut gesonnen. Nach einigen Stunden meinte Molly die Deserteure wieder vor ihnen zu sehen. Es schien fast schon wie Verhext doch was noch komischer war war das Molly sie reden hören konnte. Dabei waren sie bestimmt über hundert Fuß von ihrer Gruppe entfernt. Molly sollte sie nicht reden hören zumindest nicht so klar wie sie es tat.

Dann im laufe des Nachmittags als die Blut-Sonne am höchsten Punkt stand hörte sie es. Schrei, und zwar viele davon. Sie befanden sich gerade nach einem langen ritt durch nichts als Felder tatsächlich mal wieder auf einem echten in den Dreck getretenen Weg.

Dann als Molly nach links schaute konnte sie Rauch Fahnen zwischen dem dichten Nadelwald ausmachen, zum Glück hatten sie den Huän-Wald nicht noch einmal betreten. Vor Schreck riss Molly an den Zügeln und ihre Stute blieb stehen wand den Kopf und funkelte sie böse an, das bekam sie allerdings nur so halb mit.

Ein Mann kam aus dem Wald, er stolperte auf Molly zu und griff ihr in die Zügel. »Bitte helft mir« flehte er, seine nackten Füße starrten vor Blut und dreck, seine braune Hose war zerrissen genauso wie sein Hemd auf seinem freien Arm konnte Molly einige Schnitte aus machen, die stark bluteten.

Für einige Sekunden konnte sie nur daran denken wie viel Blut aus Ser Ottos Kehle gespritzt war. Sie erzittert als sie meint ihn aus dem Augenwinkel am Wegrand stehen zu sehen. Dann zwang sie sich wieder auf den Mann vor sich zu Konzentrieren. Er hatte kleinen Hörner die zwischen seinen Haaren hervor standen.

Mit Schreck musste Molly feststellen das dies ein Ludig war, diese Beschenkten hatten normalerweise riesige Geweihe, sie blieben unter sich und gehörten eigentlich in den Sommerwald. Sie hörte das Flüstern der Vergangenen und sie spürte das Summen in ihrem Bauch. Molly öffnete den Mund um etwas zu sagen, da wurde der Mann auch schon gepackt und von zwei Männern in grauen Roben einige Meter weggezerrt.

Krieger Kundras! Molly hatte ihre Bekanntschaft schon des Öfteren auf Jashier gemacht, als diese eine Unterkunft für einige Tage im Winter gebraucht hatten. Der Beschenkte schrie und flehte als die Mönche ihn zu Boden drückten. Ser Quinn war auf einmal wieder an ihrer Seite. »Komm wir müssen weiter, schau da nicht hin!« rief er aus doch Molly konnte sich nicht bewegen und auch nicht wegschauen. Als die Axt niedersaußte entkam ihr ein Protest Laut, das konnten sie doch nicht so einfach tun!

Warum hatte sie die Mönche nicht einfach aufgehalten als sie ihn von ihrem Pferd weggezogen hatten. Inzwischen war auch Ser Hector wieder an ihrer Seite und sie konnte die Gruppe Männer erkennen die anscheinend von einigen anderen Kriegern Kundras aufgehalten worden waren. Der eine der die Axt trug bewegte sich auf sie zu. Er kam Molly bekannt vor so als hätte sie ihn schon einmal gesehen. Er hatte ein langes Gesicht, seine Schneidezähne ragten aus seinem geschlossenen Mund hervor. Eine lange Narbe zog sich über seine linke Wange und seine Nase zuckte, wie die eines nervösen Kanninchens, als er auf sie zukam.

Seine Füße die in braunen Leder Sandalen steckten waren mit dem Blut des toten Beschenkten bedeckt. Auch auf seiner grauen Robe konnte Molly einige blutspritzer erkennen. »Was ist euer begehr in Nord Eoferwyk?« fragte er während er Molly so wie der Beschenkte zuvor in die Zügel griff. »Geht dich gar nichts an.« murrte Ser Hector.

»Wir umkämpfen dieses Gebiet schon länger, und jetzt tauchen hier auch noch so Zahlriech Beschenkte auf also verratet ihr mir nun wer ihr seid?« Das flüstern der Vergangenen wurde immer lauter, oder war es das flüstern von Ser Otto der immer näherkamen, mit ausgestreckten Händen und aufgeschlitzter Kehle. Molly schloss die Augen und schüttelte den Kopf in einem versuch die Bilder und das Flüstern los zu werden.

»Wir sind im Auftrag des Königs hier.« sagte Ser Quinn sie konnte aus dem Augenwinkel sehen wie Ser Quinn kurz auf sie deutet. Doch was danach gesagt wurde konnte Molly nicht hören da das Flüstern immer lauter, drängender wurde.

Keuchend versuchte sie nicht zu schreien, ihr Blick den sie starr auf die Mähne ihres Pferdes Gerichtet hatte hob sie langsam. Der Weg vor ihnen war mit dem Blut des armen Mannes bedeckt und etwas weiter konnte Molly immer noch die Gruppe Männer sehen. Einer von ihnen schaute zurück doch Molly konnte sein Gesicht nicht ausmachen das Flüstern schien noch einmal lauter zu werden und ihre Haut begann zu prickeln auf einmal fühlte sie sich zu groß für ihren Körper.

So schnell wie es gekommen war verschwand das Flüstern auch wieder und Molly bekam mit das Ser Hector gerade sprach. »Das ist Wilhelmine von Eoferwyk Tochter von König Ferdinand!« der Mönch strauchelte einen Schritt zurück und musterte sie geschockt. »Verzeiht mir Mylady hätte ich gewusst das ihr es seid hätte ich euch natürlich sofort passieren lassen.« er verbeugte sich so tief das sie dachte er würde gleich mit der Stirn den Boden berühren. »Lasst uns euch helfen sicher zu eurem Ziel zu kommen, oder euch zumindest für eine weile Unterhalt zu gewähren.« Molly schaute verwundert von Ser Quinn zu Ser Hector bevor sie zurück zu dem Krieger Kundras schaute.

Sie wusste nicht was sie sagen sollte, eigentlich wollte sie nein sagen diese selbstgerechten Männer waren ihr nicht geheuer. Doch wenn sie nein sagte könnte es auch so aussehen als würden sie etwas verbergen und nach den Misstrauischen Blicken, die der andere Krieger Kundras, der sich daran gemacht hatte die Leiche von der Straße zu schaffen, ihr zuwarf könnte das schlimm enden.

Jeder wusste das die Krieger Kundras alles selbst erledigten und sollte es kollateralschaden geben wäre es die Schuld der Beschenkten. Sie warf Ser Quinn erneut einen Blick zu doch er zuckte nur mit den Schultern, es war ihre Entscheidung... na ganz toll. »Wir nehmen euer Großzügiges Angebot gerne an Bruder...«
»Ludwig My Lady.« Molly nickte verstehend. »Ludwig.«

Die BastardprinzessinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt