31. Rosen und Wölfe

254 30 0
                                    

Das klappern der Hufe war laut in der Stille die zwischen ihnen herrschte. Molly versuchte möglichst leise in der Stille zwischen ihnen zu atmen.
»Geht es euch gut?« seine Stimme so wie sein Atem an ihrem Ohr ließ sie zusammen Zucken. Er war ihr zu nah und zu warm, der Geruch, sein Geruch nach Leder, Stahl und Blut schien sie zu umgeben.
Ob er wohl immer so roch?

Sie zuckte zusammen als seine große Hand sie sanft an der Hüfte berührte.
»Lasst mich bitte los...« flüsterte Molly. Verdammt warum war sie nur so eingeschüchtert sie sollte ihn anschreien und ihm am besten etwas um die Ohren hauen. Am besten etwas großes und schweres ja etwas das ihn Sterne sehen lassen würde. Er lachte leise doch nahm seine Hand weg.
»Ich mag das Kleid an euch Lady Wilhelmine.« sagte er. Molly schaute an sich hinunter, es war das blaue mit dem Fell an den Ärmeln und Saum, ein hübsches Kleid und perfekt als Reisekleid da es Taschen hatte.

Sie schaute zu ihm auf, sein Blick ruhte auf ihr während das Pferd weiter vor sich hin trottete. »Danke« meinte sie leise. Die beiden ritten weiter in totalem Schweigen. Molly starrte die Mauern der Stadt an. Krevmja lag vor ihnen. Die Tore wurden geöffnet als Molly hinauf schaute starrten einige Heiden zu ihnen hinab. Das Pferd verfiel in einen leichten Trab.

Männer und Frauen schauten zu ihnen die meisten senkten den Kopf als ihr König vorbei ritt. Molly konnte Kinder sehen die lachend durch Gassen rannten. Als sie nach oben blickte, Frauen die Wäsche aufgingen dank einer gespannten Leinen zwischen zwei Häusern. Händler mit Wagen die ihnen freundlich zunickten als sie an ihnen vorbei ritten. Molly sah das Schloss das in der Mitte Krevmjas stand. Der Ort wo früher ihr Erzeuger jeden Sommer hingereist war um die heißen Sommermonate nicht in der beängten Hauptstadt zu verbringen. Krevmja war nicht sehr groß vielleicht so groß wie Cysbay und in dem Moment schien die Stadt brechend voll zu sein als Sigtryggur das Pferd durch die Menschenmasse navigierte. Er stoppte das Tier vor dem Schloss, die Tore standen zu Mollys Erstaunen offen und einige Männer und Frauen drängten sich auf den Platz und schauten sie alle an. Sigtryggur schwang sich von seinem Pferd und wollte dann nach ihr greifen doch da rutschte Molly schon selbst von dem Tier. Sie schaute die Heiden an den das waren sie eindeutig, Heiden. Wie sollte sie sich jetzt nur verhalten? Auf einmal kam sie sich wieder vor wie ein kleines Werloses Kind das von einem Ort zum nächsten geschleift worden war. Doch das war sie nicht mehr, zumindest nicht in den Augen dieser Fremden. Hier war sie eine Königin. Wie verhielt man sich als Königin? Molly wusste noch nicht einmal wie man sich als eine Lady verhielt, was deren Pflichten waren. Soweit Molly wusste kümmterten sich Ladys um den Hausstand das alles so liefe wie es sollte, Königinen taten in etwa dasselbe nur in noch größer. Molly konnte weder das eine noch das andere und seit sie Sigtryggur gegenübergestanden hatte wusste sie auch nicht wie sie einen Mann von so einer Statur töten sollte Am besten wäre es wohl abzuwarten doch ihr wurde schlecht an den gedanken still zu halten und dann waren da ja noch ihre Ehelichenpflichten die ihr Ehemann bestimmt von ihr erwartet zu erfüllen.

Molly erstarrte als Sigtryggur sich hinter ihr räusperte. »Kommt ich möchte euch eure Mägde vorstellen und eure Wachen.«
»Wachen?«fragte Molly verwundert.
»Ja Wachen.« Sagte er nur und ging vorran. Molly die gar keine andere möglichlkeit hatte als ihm hinter her zu laufen tat genau das. Wozu brauch ich Wachen? das würde ihre Mordpläne aber sowas von ruinieren! Er ging mit präziesen Schritten vor ihr her. Molly folgte ihm aber nicht ohne noch einmal über ihre Schulter zurück zu schauen. Oh wie sie sich nur wünschte Onkel Ulf wäre jetzt an ihrer seite Nein sie sollte darüber jetzt bloß nicht nachdenken. Sie konnte hier nicht trauern um einen Onkel den sie nur noch aus den erinnerungen ihrer Kindheit kannte. Nicht hier und nicht jetzt, sie musste sich darauf konzentrieren an eine Waffe zu kommen. Da ihre eigene Waffe ja weg war, verloren für immer irgendwo in den straßen von Cysbay aber vielleicht war das auch gut so. Vielleicht würde sie so nicht mehr von dem Mann heimgesucht den sie umgebracht hatte. Vielleicht könnte sie ihn endlich begraben. »Molly?« fragte auf einmal eine alte Stimme hinter ihr. Molly blieb stehen und fuhr herum. Sie musterte den alten Mann er gab ihr bekannt vor, dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. »Xander?« schon hielt sie nichts mehr und sie hetzte über den Hof einfach nur glücklich ein freundliches Gesicht zu sehen. »Wie geht es dir?« fragte sie erfreut als sie vor ihm halt machte. »Jonathan komm her! Mir geht es gut und dir was suchst du hier?« er schaute über ihre Schulter so als suche er nach jemanden. »Wo sind denn deine Begleiter?« Molly wusste nicht was sie sagen sollte. Da kam ein Mann mit dunklen Haaren an Xanders Seite getreten. Er hatte seine Nase und die selben buschigen Augenbrauen wie der alte Mann. »Großvater was ist denn?« fragte der Jungemann er war so alt wie Molly vielleicht auch ein zwei Jahre älter. Sein Blick huschte zu ihr und fast augenblicklich breitet sich ein Lächeln auf seinen Lippen aus. »Und wer bist du?« fragte er sie immer noch mit diesem blöden Lächeln im Gesicht hatte er etwa einen Anfall? »Das ist Molly die Lady die mir durch die Fjern geholfen hat. Ich hab dir von ihr erzählt.« erklärte Xander ihm ganz aufgeregt. »Oh dann sollte ich euch wohl danken My Lady ohne euch hätte es mein Großvater sicher nie durch die Fjern geschafft.« lächelte er sie immer noch so dämlich an. »Erlaubt mir das ich dich auf ein Ale einlade. Als Dankeschön.« sagte Jonathan. »Ähm Ich weiß nicht ob das so eine gute Idee wäre aber danke.« zwang Molly sich zu sagen. Mit Xander wäre sie wirklich gerne ein Ale trinken gegangen doch sein Enkel machte sie unruhig. »Nur ein Ale.« lächelte er sie immer noch so komisch an. Molly schüttelte den Kopf. Nur um dann das erst best zu sagen was ihr einfiel. »Ich glaub nicht das mein Mann damit einverstanden wäre.« sofort verschwand das Lächeln von Jonathans Lippen. »Oh ich wusste gar nicht das du verheiratet bist. War dein Mann unter deinen Begleitern?« fragte Xander ziemlich begeistert. Ihm schien das Verhalten seines Enkels gar nicht aufzufallen oder es war ihm so unangenehm das er es nicht ansprechen wollte. »Nein Ähm war er nicht.« Xander musterte sie verwirrt. »Aber du bist doch nach Nord Eoferwyk gekommen wegen einer Hochzeit. Hat er dich denn nicht begleitet? Also das ist wirklich unmöglich von ihm.« empörte Xander sich. Da räusperte sich jemand hier ihr und sagte: »Oh ich hätte sie nur zu gerne begleitet nur meinte ihr Vater er wolle sie zumindest noch für einen Monat auf ihre Rolle als meine Frau vorbereiten und wer bin ich ihm das zu verweigern.« schnurrte Sigtryggur da. Molly hätte am liebsten den Kopf in den Sand gesteckt und wäre dort geblieben. Sie merkte wie ihr Gesicht ganz warm wurde und war sich ziemlich sicher das sie so rot wie eine Tomate war. Das war ja so Peinlich! Kurzentschlossen trat sie ihm mit voller Kraft auf den Fuß. Ein leises Zischen entkam ihm was Molly nun doch fein Lächeln ließ zumindest bis sie Xanders bleiches Gesicht sah. »Ver...Verzeiht mir euer G...Gnaden.« oh der arme Mann war schon am zittern. Schnell trat Molly auf ihn zu und griff bestimmt nach seiner Hand. »Alles Gut Xander, wirklich.« sie warf Sigtryggur einen bösen Blick zu. Bevor sie wieder zu dem schlotternden Mann blickte. »Er wird dir nichts tun. Ich werd dafür sorgen. Sonst hätte ich dich ja ganz umsonst durch die Fjern geschleift.« Der alte Mann nickte immer noch zitternd. Molly drückte noch einmal seine Hand bevor sie sich blitzschnell bei Sigtryggur einhackte und ihn von den beiden Männern weg zerrte. »Kommt Gemahl ihr wolltet mir meine Wachen vorstellen.«

Die BastardprinzessinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt