25. Wölfe und Kronen

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Das einzige Licht kam von den Kerzen, die an den Fenstern standen, Molly hatte damals als sie durch das Dorf geritten waren gefragt, warum sie dort standen. Ser Quinn hatte ihr erklärt, dass das Licht dazu da war, die Monster aus der Fjern fernzuhalten, damit diese nicht ins Dorf kamen, sie scheuten das Licht, doch die Dunkelheit liebten sie. Molly konnte sich nur sehr schwer vorstellen, dass ein Monster aus der Fjern wirklich aus der Fjern heraus kam, aber bitte so lang es diesen Leuten ein Gefühl von Sicherheit gab sollten sie es doch machen.

Ihr Blick wanderte von der Kerze zu der kleinen Veranda, auf der ersten Stufe lag ein Schwert und daneben stand ein Krug mit Ale, wie sie, nachdem sie an dem Krug geschnüffelt hatte, feststellte. Es war der Tag des Blut-festes, schon so viel Zeit war vergangen  seit Molly Jashier verlassen hatte, ihr kam es eher so vor als wäre sie nur ein paar Tage her. So viel war in der Zeit geschehen.  Molly konzentrierte sich auf den Grund, warum sie eigentlich hier war, Kleidung und eine Waffe, denn sie würde beides in brauchen. 

Sie musste fast bis zum Ende des Dorfes gehen, bis sie eine Leine mit Kleidung fand.
Die Sachen waren schwer in der Dunkelheit auszumachen doch Molly griff sich einfach das erst beste das sie zwischen die Finger bekam und Stölpte es über, es war eine Lange Tunika, oder vielleicht auch das Hemd eines Mannes. Molly konnte es nicht ganz sagen also tastete sie weiter nach einer Hose, die sie überzog. Auf der Veranda des Hauses fand Molly auch ein paar schwere Stiefel, also nahm sie sich auch ein Paar socken von der Leine und zog sie angewidert über, eigentlich hätte sie vorher gerne ihren Fuß von Pferdemist befreit.

Doch das war nicht möglich, vielleicht könnte sie ihre neu errungenen Sachen waschen, sobald sich eine Möglichkeit dazu ergab. Sie kehrte zu der Veranda zurück und zog die Schuhe an, das Band, mit denen es verschlossen war, zog sie so fest wie möglich. Dann schaute sie auf das Schwert hinunter und hob es hoch, sie würde es mitnehmen. Besser so als gar keine Waffe. Auch wenn sie es nicht als gerecht fand diesen Leuten das Schwert zu stehlen, nicht das sie dachten, das Kundra wieder auf die Erde gekommen war um sie alle vor den Monstern zu retten. Auch wenn Pater Benedict das bestimmt anders sah, war sie doch nicht darauf aus das mit dem Verrückten alten Sack auszudiskutieren.

Gerade als sie gehen wollte ging auf einmal die Tür hinter ihr mit einem Knarren auf. Molly duckte sich im Schutz der Dunkelheit hinter die Stufen zur Veranda, in der Hoffnung das sie dort dem Besitzer des Hauses nicht so schnell auffallen würde. Sie hörte wie sich schwere Füße über das Holz der Veranda schoben und dann stille. Dann ein schrei. »ROOTER!« Molly zuckte zusammen vor Schreck und machte sich noch kleiner. »ROOTER!« hallte der Schrei erneut durch die Nacht. Dann hörte sie ein Kläffen in der Ferne. Na ganz toll aus allen Häusern, die sie sich aussuchen konnte, musste sie das Haus mit dem Hund wählen, sie hatte ja nicht schon genug Probleme.

Der Hund kam angeschossen wie eine Kanonenkugel und blieb genau vor Molly stehen und starrte sie an. Das Tier hatte einen breiten Kopf und war fast so schwarz wie die Nacht, eine lange pinke Zunge hing dem Tier aus dem Maul, die dunkeln Knopfaugen schauten sie intelligent an, das Tier machte keine aggressiven Anzeichen, es bellte nicht noch knurrte es.  »Rooter komm rein!« , rief die Frauenstimme da wieder.

»Blöder Köter da ist nichts jetzt komm rein!«, die Frau, die schon von Anfang an ungeduldig gewesen war, schien kurz davor zu sein, die Treppe hinunterzusteigen und das Tier zu holen. Dann würde sie Molly entdecken. Sie wedelte vorsichtig mit der Hand nach dem Hund in der Hoffnung, dass er gehen würde. »Ich zähle gleich bis drei Rooter!«, sagte die Frau drohend.

Molly rollte trotz ihrer brenzlichen Situation mit den Augen als würde das etwas bringen. Molly klappte die Kinnlade runter als der Hund noch einmal an ihr schnüffelte und dann ins Haus verschwand. Die Frau mit ihm, vor Erleichterung hätte Molly fast angefangen zu weinen. Doch da erblickte sie Fackeln und Rote umhänge die gerade durchs Dickicht schlichen. Scheiße!
Sie stand auf und machte, dass sie wegkam, so schnell sie ihre Beine trugen.

Die BastardprinzessinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt