15. Wölfe und Kronen

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Die Bauern fürchten bei einem Schneesturm um ihre Ernte. Die Reichen fürchten sich um weniger ausschweifende Feste. Die Gruppe die durch den Wald streifte fürchtete um ihr Leben. Die einzige Chance die sie hatten war einen Unterschlupf zu finden.

Sie hatten sich zu Beginn ihrer Flucht immer weiter von Hivdoerken entfernt und waren immer weiter durch den Huan-Wald gestreift. Um ehrlich zu sein hatte Molly jede Orientierung verloren. Doch jetzt wo der Schneesturm kam wünschte sie sich wirklich schnell zurück nach Krevmja, an ein warmes Feuer. Sie hatten ja noch nicht einmal Pferde und der schnellste weg wäre, es sich zu Wandeln und irgendwo Schutz zu suchen. Und das würden sie auch machen.

Sie zog Lenore also etwas mit sich. »Du brauchst keine Angst haben ja? Ich werd mich gleich hin legen und du steigst auf meinen Rücken«
GANZ BESTIMMT NICHT! Ereiferte sich Biest da laut knurrend. »Biest halt die Klappe!«
Ich werde ganz bestimmt nicht zu lassen das dieses Ding auf mir reitet wie ein Minderwertiges Pferd! »Entschuldige mich kurz« sagte sie zu der verstört guckenden Lenore. »Willst du wirklich darum streiten Biest? Irgend jemand muss sie mit nehmen und ein MANN hat das arme Ding vergewaltigt also werden wir sie mit nehmen! Außer du möchtest hier draußen erfrieren!Also reiß dich zusammen und nimm es einfach so hin okay. Wir müssen hier weg um zu überleben!«, versuchte Molly das Tier in ihr weiter zu überzeugen.

Denk ja nicht das ich das einfach so mache!
»Biest hör auf so ein unerträgliches Miststück zu sein. Tu es einfach okay und sobald der Frühling kommt versprech ich mit dir Jagen zu gehen.« Damit hatte sie Biest. Oh und wie sie sie hatte.
Na gut aber sollte sie mir mein Fell ausreißen Schüttel ich sie ab!
Molly seufzte nur leise wusste sie doch das man Biest nur bis zu einer bestimmten punkt überreden konnte. Alles was danach kommen würde würde sie nur wütend machen.  Also nickte Molly nur leise. Und ging zurück zu Lenore, die wie angefroren an einer Stelle stand.
»Gut alles gut. Hab keine Angst. Du wirst dich gut festhalten müssen  damit du nicht herunterfällst aber reiß mir ja nicht mein Fell aus. Damit wäre Biest nicht zufrieden.

Molly nickte ihr noch einmal zu bevor sie Lenore ihren eigenen Umhang umband und das Kleid auszog. Es würde hier zurück bleiben müssen. Es war nicht schlimm dennoch schade und die Luft, die über ihre entblößte Haut fuhr. Erstaunlicherweise war Molly nicht kalt. Das musste bestimmt an dem Stress liegen. Biest in ihr regte sich streckte sich, breitet sich aus. Sie ging in die Knie als ihr Fuß begann zu brechen.

Die Wandlung war schnell durch... und Molly raus.

»Wir müssen was mit den Leichen machen. Und ich schwöre dir Sigurd wenn du noch einmal vorschlägst das wir sie essen sollen schmeiß ich dich höchstpersönlich in den Brunnen!« Die Stimme war laut in ihren Ohren und ein lautes mehr stimmiges Lachen folgte.               

Molly öffnete die Augen für einige Momente lauschte sie auf das Lachen und starrte an die Decke, der Raum musste groß sein, denn die aus dunklen Holz bestehende Decke schien noch Meter von ihr entfernt zu sein. Langsam drehte sie den Kopf, sie lag auf einem Bett einem richtigen Bett. Sie konnte einige Meter entfernt eine Treppe sehen. Und den ersten Balken eines Geländers. Das Lachen verstummte und Finn fragte: »Was haltet ihr davon wenn wir sie verbrennen?«
»Spinnst du?«, das war Oliver.     
»Ich geb ihnen ganz bestimmt keine Beschenkten Beerdigung«
»Da schmeiß sie doch lieber ins Meer!« das war Rickon zumindest glaubte sie, seine Stimme über das rauschen in ihren Ohren, wieder zu erkennen...


»Nein dagegen hab ich was und wenn wir sie in ein Erdloch kippen hat wieder Finn etwas dagegen!« Molly fand es faszinierend ihnen zuzuhören zumindest so lange bis sich auf einmal ein Gesicht in ihr Blickfeld schob.
  Vor Schreck zuckte Molly zurück. Das Mädchen hatte lange blonde Haare und blaue Augen, die leicht aus ihrem Kopf hervorstanden. Das blau ihrer Augen wirkte wässrig fast schon gräulich. Da viel ihr ein LENORE wo war Lenore? Das Mädchen  war jung vielleicht Fünfjahre, allerhöchstens Sechsjahre. Die kleine schrie jedoch nicht womit Molly ehrlich gesagt gerechnet hätte, nein sie grinste Molly an. Die Zähne der kleinen waren erstaunlich gerade und hell. Auch ihr Haar schien gut gepflegt zu sein. Der stoff ihres Kleides schien aus feiner Wolle zu bestehen und feine rosanne Blüten waren auf den blauen Stoff gestickt worden.

Die BastardprinzessinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt