26. Wölfe und Kronen

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Die Augen des Mädchens flatterten, als erstes konnte sie nichts sehen, ihre Sicht war verschwommen und sie roch etwas süßliches. Es erinnerte sie an etwas, an eine Stimme die etwas sagte, doch das Mädchen konnte die gesungenen Worte nicht greifen.

Sie blinzelte so oft bis ihre Sicht sich endlich klärte. Das Mädchen lag in einer Hütte, sie konnte nicht viel sehen als sie ihren Kopf drehte konnte sie das Flackern einiger Flammen sehen, vielleicht ein kleines Feuer oder eine Fackel. Ein kleines Tischen fand in einer Ecke. Auf den Tischen meinte das Mädchen viel langhalsige und tiefbäuchige Flaschen zu erkenne. Einige Kräuter bündel lagen dazwischen, ein kleines verschmutzte Fenster spendete etwas Licht. Auch wenn das nur eher bedingt reichen würde um etwas zu sehen, da war das Feuer schon hilfreicher.

Die Matratze roch nach frischem Heu und sie konnte die Tür gegenüber von dem Bett sehen auf dem sie lag. Die Wände bestanden aus hellem Lehm genau-so wie der Boden. Das Mädchen konnte zu ihrer anderen Seite eine Truhe ausmachen und ein weiteres kleines dreckiges Fenster, darunter stand eine Art Korb, mit Deckel der leicht offen stand, sie konnte einige Stoff streifen ausmachen höchstwahrscheinlich Verbände.

Dies musste eine eher provisorische  Heilerhütte sein. Oder die Hütte war noch größer als eigentlich angenommen. Sie versuchte sich aufzusetzen, ihr Kopf tat unglaublich weh und als sie ihre Stirn berührt fühlt sie etwas weiches unter ihren Fingern.

Die Tür öffnet sich, ein Mädchen, in einem hell beigen Kleid, das an einigen stellen dunkle Flecken aufwiesen, kam herein. Sie trug einen Wasserschlauch in der einen Hand. Ihre Finger wiesen blaue Flecken an den Fingerkuppen und auch einige auf den Handflächen auf. Sie musste eine pflanze zerrieben haben oder vielleicht sogar Beeren. Um an die Farbe zu kommen. Sie musste versucht haben sich die Farbe mit Hilfe ihres Kleides von den Fingern zu wischen. So war dann schlussendlich die Farbe auf das Kleid gekommen.
Zumindest war das die einzig logische erklärung. Ein breiter Ledergürtel war um die Hüften des Mädchens geschlungen daran hing ein ebenfalls Lederner Beutel aus dem einige blaue Blumen ragten, die dieselbe farbe hatten wie die Flecken auf ihen Fingern und dem Kleid. Ihre braunen Haar wurden von einem hellen Schleier nur halb verborgen da sie ihre Haare offen trug.

Der Schleier wurde von einem Blumenkranz mit den bunten Blumen an ort und stelle gehalten. 
»Vater!«, meinte das Blumenmädchen erschrocken und stolperte sogar einige Schritte zurück.
Das Wort alleine löst eine Art Schmerz in ihrer Brust aus doch sie wusste nicht wieso.

Es fühlte sich an als würde sie jemanden vermissen und gleichzeitig trauern. Sie verstand diese komischen Gefühle nicht.
»Sie ist Wach.«
Die Tür, die sich hinter der Fremden geschlossen hatte, öffnet sich erneut. Ein Mann, mit dunklen kurz geschorenen Haaren, stürmt herein, er trug ebenfalls schlichte Anziehsachen aus Leinen oder Wolle, doch bei ihm waren die Ärmel und der Kragen mit einigen bunten Stickereien versehen. Wenn sie genau hinguckte meinte sie Kräuter erkennen zu können, die auf den Kragen gestickt worden war.

Das Mädchen starrte den Mann an und der Mann starrt sie an. Er wirkte geschockt so als hätte er nicht damit gerechnet sie jemals Wach zu sehen.

Er atmete erst tief durch bevor er begann sich wirklich vorzustellen.
»Hallo mein Name ist Andrea Heiler, aus der Stadt Yuki das ist meine Tochter Hannah du brauchst keine Angst zu haben.«, sagt der Mann, mit einer steinernen Mimik, komplett Emotionslos und einfach nur kalt, doch seine Stimme war warm und freundlich, als sie ihm keine Antwort gab, sprach der Fremde Heiler einfach weiter.

»Wir fanden dich mit schweren Verletzungen vor unseren Toren, hast du eine Idee wie du dort hingekommen bist?« Sie wusste nicht was sie sagen sollte, also schwieg sie lieber weiter.  Sie beobachtete die beiden einfach nur mit schief gelegtem Kopf argwöhnisch. »Kannst du nicht sprechen?«, fragte Andrea sie einfach weiter. Das Mädchen musterte ihn kurz nur bevor sie bloß schnaubte, wusste sie doch mit einer Gewissheit das sie sprechen konnte. Diese komische Wissen konnte sie sich nicht einmal selbst erklären. »Keine sorge ich kann sprechen«, mehr kam nicht über ihrer äußerst trockene Zunge, erst da viel ihr auf das sie unglaublich durstig war. Dennoch wusste sie nicht ob es so schlau war die beiden nach Wasser zu fragen. Lieber starrte sie die beiden nur weiter an. Sie war sich nicht sicher ob sie ihnen trauen konnte.

Andrea atmete sichtlich erleichtert aus. »Wie ist dein Name?«, fragte er sie sehr neugierig weiter.  Nun wirkte er auch nicht mehr so wie eine Statur, nein ein leichtes Lächeln zuckte an seinen Mundwinkeln.
Das Mädchen dachte nach, doch sie kam auf keinen Namen oder um ehrlich zu sein, war da nichts mehr nur noch eine grausige Leere. Da war rein gar nichts mehr!
»Ich weiß es nicht. Ich glaube, ich weiß gar nichts mehr«, meinte sie flüsterleise. Tränen sammelten sich in ihren Augen und drohten überzulaufen. Also versuchte sie die Tränen weg zu blinzeln. Bloß nicht weinen, bloß nicht weinen!
Dachte sie immer wieder hart schluckend. Ihre Kehle schien ihr wie zugeschnürt und Panik machte sich in ihr Breit. »Warum kann ich mich an nichts erinnern?«, fragte sie panisch.

Das kleine Haus zu dem Andrea sie gebracht hatte, besaß eine noch kleinere Tür, das einzige Fenster, was sie sehen konnte, war genau neben der Tür war. Diese stand leicht offen. Grass wuchs auf dem Dach, das auf einer Seite weiter hinunterging als auf der anderen, das Mädchen meinte einige Holz-scheite erkennen zu können als Andrea sie weiter auf das Häuschen zu schob.

Eine art Zaun grenzte es ab, das rothaarige Mädchen konnte einige Ziegen hören, die irgendwo hinter dem Haus stehen mussten. Und ziemlich laut Mäckerten.

Eine Frau mit langen blonden Zöpfen trat aus dem Haus hervor, sie musste die Ankömmlinge durchs Fenster beobachtet haben denn sie kam aus dem Haus ohne das Andrea klopfte.
Sie wischte sich ihre Finger an ihrer Schürze ab. »Du bist also das Mädchen, das wir aufnehmen. Möchtest du zum Essen bleiben Andrea?«, wand sich die Frau recht schnell Andrea, zu der sie bestimmt vorschob, auf die Frau zu. Das Mädchen verstand nicht, warum sie nicht einfach alleine Leben konnte, doch laut dem Dorf war sie noch zu jung und in Umständen was auch immer das bedeuten sollte. Keiner wollte es ihr so recht erklären nicht einmal Andrea, den sie fast schon um eine Erklärung angefleht hatte. Er hatte ihr nur gesagt das er ihr Bescheid geben würde sobald er sich wahrlich sicher war.
Sie konnte laut dem Dorf nicht alleine leben. Vorallem da sie laut ihnen noch nicht einmal Achtzehn Jahre alt war, ob das stimmte wusste sie allerdings auch nicht.  Und außerdem hatte sie alles aus ihrem alten Leben vergessen, ein weiterer grund dem Mädchen einen Eltern-Ersatz zur seite zu stellen. Oder zumindest war das die meinung einiger alten Männer, die nichts anderes taten als streiten bis der Lord der Stadt eingriff. Nur bei ihr schienen sich alle direkt einig zu sein. Weshalb sie das Mädchen zu einem Ehepaar bringen würden, das sich schon immer Kinder gewünscht hatte. Das Mädchen bezweifelte einfach mal das ausgerechnet sie den Wunsch an Kinder lindern könne, schließlich war sie nicht wirklich mehr ein Kind.

Das Dorf hatte sie aufgenommen, eine undankbare Göre wie Roberto, der Sohn des Ältesten Joff sie immer nannte und eine Heidin noch dazu, wenn man ihre Haare bedachte, die anscheinend auf bestimmte art geflochten waren als sie vor den Mauern gelegen hatte. Und das komische Symbol das eindeutig Heidisch war, was sie um ihren Hals getragen hatte. Andrea hatte das noch als sie Geschlafen hatte zum Schmied gebracht um es einzuschmelzen. Es störte sie nicht wirklich schließlich wusste sie ja noch nicht einmal wie das Symbol ausgesehen hatte. Oder was für eine Bedeutung es angeblich hatte.

Der Lord hatte nur beschlossen sie nicht den Kriegern Kundras auszuliefern weil sie noch ein Kind war und weil sie diese komischen Umstände hatte von denen ihr aber niemand erklären würde was für Umstände es waren. Dann kam die Sache noch dazu das sie all ihre Erinnerungen an frühere Lebensweisen vergessen hatte.

Man sollte sie also guten gläubigen Menschen übergeben die sie neu und richtig erziehen würden. Kilian und Mathilda sollten solche Menschen sein. Das Mädchen wusste nicht wie sie das finden sollte doch schlussendlich war es ja doch nicht ihre entscheidung. Der Lord in Zusammenarbeit mit dem Rat der Ältesten hatten so entschieden und sie hatte dabei nichts zu sagen. Sie war ja schließlich nur ein dummes Mädchen.
Was echt Unfair war!
Doch so war das Leben und sie sollte sich wohl glücklich schetzten das sie nicht an die Krieger Kundras ausgeliefert worden war.

Als das Mädchem das erste mal von ihnen gehört hatte ihr ein kalter schauer über den Rücken gelaufen und ihr Magen hatte sich verknotet, sie wusste das sie keine Sklavin für diese Männer sein wollte also wenn sie dafür einer guten Kundra gläubigen Familie zugeteilt wurde wäre das besser, das kleinere der beiden Übel.
»Nun komm Mädchen und steh nicht wie angewachsen vor der Tür!« Sie schaute zurück zu Andrea, der machte nur eine Handbewegung die förmlich sagte: Nun geh schon.

So ihr Lieben ich hoffe es gefällt euch, wie immer freue ich mich über einen Like Kommentar oder vielleicht sogar einen Follower. ^^

Die BastardprinzessinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt