𝐂𝐇𝐄𝐍𝐋𝐄 𝟏𝟓

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Die vier vor ihm sahen ihn schweigend an und nach einer Zeit fragte Chenle sich, ob sie ihn verstanden hatten

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Die vier vor ihm sahen ihn schweigend an und nach einer Zeit fragte Chenle sich, ob sie ihn verstanden hatten.

»Ich bin übrigends Chenle.« Er kicherte. »Renjun und Jisung kenne ich schon. Und du bist...?« Er sah den jungen Mann in braunem Mantel mit schwer gefüllten Taschen an, die Nervosität war in seinen Augen schimmernd zu erkennen. Er warf schnell einen Blick zu Jisung, der ihn mit weit aufgerissenen Augen anstarrte und Chenle beinahe sehen konnte, wie sein Gehirn zu arbeiten versuchte.

»Donghyuck.«

»Und der Griesgram?«, fragte Chenle an Donghyuck gewandt.

Sobald Donghyuck den Mund aufmachte, um ihm zu antworten, schnitt ihm der Griesgram das Wort ab.

»Jeno«, sagte er nur, und Chenle nickte. Offensichtlich schien er bei ihm keinen Eindruck zu hinterlassen wie bei den anderen dreien.

Jeno beäugte seine zwei Kopfäxte, die er jeweils an einer Seite des Sattels bei sich trug und nickte dann zögerlich. »Wenn du dir sicher bist. Hast du keine Arbeit im Gasthaus zu erledigen?«

Chenle zuckte mit den Schultern. »Langsam muss wieder einmal etwas Spannendes passieren. Und wenn etwas nicht automatisch zu dir kommt, muss man sich eben manchmal wo anschließen oder wo hineinplatzen. Manchmal muss man sich selbst etwas suchen, man kann nicht erwarten, dass alles von alleine passiert.« Er lächelte und lachte kurz, wollte sich kurz darauf aber gegen die Stirn schlagen, wegen seinen unnötigen möchtegern-schlauen Worten.

Doch niemand der vier schien abgeneigt gegenüber seiner Wortwahl zu sein und nickten nur langsam.

»Ich habe kein Problem damit«, meldete Donghyuck sich als erstes zu Wort und die anderen stimmten ihm zu.

Chenle lächelte glücklich. »Ich kenne hier in der Nähe einen Platz zum Bleiben. Dort ist selten jemand und es ist gut versteckt. Wir könnten dort übernachten, die Pferde haben einen Platz zum Grasen und ich kann euch einen Plan von dem Dorf zeigen und die genauen Plätze, wo man jemanden verstecken könnte.«

Langsam ritt er näher, nun, als er die Bestätigung der anderen hatte, mit ihnen kommen zu dürfen.

»Reite du voraus und zeig uns den Weg«, sagte Dongyhuck und nickend ritt Chenle durch die kleine Gruppe, die anderen folgten ihm und er stieg nach einigen Metern ab. Die vier taten es ihm nach und folgten ihm mit jeweils einer Pferdelänge Abstand voneinander ins Dickicht hinein.

Chenle schob die vertrauten Äste zur Seite und führte sein Pferd vorsichtig an den dicken Baumstämmen vorbei. Es dauerte nicht lange, bis sie auf einer kleinen Lichtung angekommen waren, die vollkommen von der Außenwelt abgeschnitten zu sein schien und keinen direkten Weg zu ihr führen ließ.

»Wow«, entfuhr es Renjun und staunend sah er sich auf der runden Lichtung um, sah in den Himmel, der endlos hoch oben zu sein schien, die hohen Bäume formten einen blauen Kreis über ihnen.

Chenle wusste aus Erfahrung, wenn man sich auf den Boden legen würde und eine lange Zeit in den Himmel sah, würde es einem irgendwann so vorkommen, als würde man in einen unendlich langen Tunnel hineingezogen werden, von welchem man das Ende immer sehen konnte, doch nie herauskommen würde.

»Hier sind wir«, sagte er feierlich und führte das Pferd zum Rand der Lichtung, an welcher er die Zügel an einen dünnen, aber dennoch kräftigen Baum festband, sodass es kein Problem haben würde zu grasen, was es auch sofort anfing zu tun. Er fing an, den Sattelgurt seines Pferdes zu lockern und nahm ihm den Sattel ganz ab.

Jeno war schon vor ihm am Rande der Lichtung gewesen und hielt den Sattel seines Pferdes auf einem Arm, während er dem Pferd sanft über das dunkle Fell streichelte.

Es dauerte nicht lange, bis alle sechs Pferde abgesattelt und grasten und sie sich in einen kleinen Kreis zusammensetzten und sich einen Moment lang nur still ansahen.

Jeno, der neben Chenle saß, räusperte sich. »Woher weißt du überhaupt, dass Jaemin weg ist?«

»Viele haben die letzte Explosion gehört, ich habe den anderen Mitarbeitern im Gasthaus gesagt, dass ich nachsehen werde, was los ist, aber als ich nachgesehen habe, wart ihr in einem Gespräch verwickelt, dass aussah, als wäre eine außenstehende Person nicht eingeladen, etwas zu sagen.« Chenle hörte einen kurzen Moment auf zu sprechen, er sah den anderen an, dass sie das gehörte erst einmal registrieren mussten.

»Ihr habt nur eine der beiden Explosionen gehört?«, fragte Jisung.

Chenles Augen weiteten sich. »Es gab noch eine davor?«

Jisung und Renjun nickten.

Chenle fuhr fort. »Ich habe nur gehört, dass jemand von euch entführt wurde. Also habe ich den Mitarbeitern gesagt, es wäre nur ein Unfall gewesen und alles wäre in Ordnung. Als ich zu euch gehen wollte, um euch zu fragen, ob ich euch helfen könnte, seid ihr schon aus dem Hof geritten. Ich bin euch so schnell ich konnte gefolgt.«

Sie schwiegen erneut und Chenle lauschte den Vögeln, wie sie fröhlich durch die kalte Luft zwitscherten und von Ast zu Ast flogen.

»Du denkst also, du könntest herausfinden, wo sie mit Jaemin sind?«, fragte Renjun.

»Ich kann es nicht herausfinden, aber ich habe Vermutungen.« Er öffnete die Satteltaschen, die er neben sich auf den Boden gelegt hatte und nahm eine zusammengerollte Karte des Dorfes heraus, die er im Rausgehen aus seinem Zimmer schnell mitgenommen hatte.

Vorsichtig rollte er sie in der Mitte des Kreises aus und schnell drängten sie sich näher zusammen, um besser auf die Karte sehen zu können. Chenle holte einen dunklen Kohlestift aus seiner Tasche und kringelte nacheinander einige Gebäude ein.

»Das meiste sind Bars oder Kneipen, die wir nacheinander abklappern könnten. Ich würde nicht empfehlen, alleine zu gehen. Niemand von euch ist sicher, da sie eure Gesichter kennen, deshalb glaube ich, ist es besser, wenn wir uns in zwei Gruppen aufteilen.«

Chenle machte eine kurze Pause, falls jemand etwas dagegen einzuwenden hatte, doch als niemand etwas sagte, warf er kurz einen Blick in die Runde. Jeder sah ihn gebannt an, außer Renjun, der ihm zwar zuzuhören schien, seinen Blick jedoch nicht von Jeno löste. Sofort sprach Chenle weiter. »Donghyuck, Jisung, kommt ihr mit mir? Renjun, Jeno, ihr könnt durch die Bars der Stadt gehen, während wir die Gasthäuser und die anderen Gebäude die ich vermute durchsuchen. Ich habe leider keine andere Karte und da es weniger Bars als Gasthäuser gibt, ist es übersichtlicher.«

Er ließ den Blick zu Jisung und Donghyuck schweifen. »Weil wir auch in Gebäude gehen, die eventuell nicht bewohnt sind, ist es sicherer, wenn wir zu dritt gehen und wir die Karte haben.«

Erneut hatte niemand etwas einzuwenden und Renjun streckte sich. »Na dann- machen wir uns auf den Weg? Das kann ein langer Tag werden.«

sᴛᴀʀᴛ ᴀ ғɪʀᴇ | norenminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt