Ein Becher Wasser wurde ihm ins Gesicht geklatscht. Er wagte nicht, sich zu wehren, er saß nur still da, bewegte keinen Muskel, nicht einmal das in seinen Schoß tropfende Wasser wischte er sich aus seinem Gesicht.
»Wie oft habe ich dir zu erklären, dass ich das regelmäßige Geld für die Miete von dir bekommen muss?! Ich habe nicht mehr die Geduld und die Zeit, mit dir weitere Verhandlungen einzugehen. Es kümmert mich nicht, ob du im Moment nicht genug Geld verdienst, ich möchte mein Geld!«, schrie ihm eine ältere Frau ins Gesicht.
Die Frau war ein wenig rundlich, hatte blasse blaue Augen und schäbiges, dünnes braunes Haar, von welchem fettige Strähnen in ihr bereits Falten bildendes Gesicht hingen. Sie trug ein verwaschenes Kleid mit Schmutzflecken übersät. In einen gekordelten Gürtel hatte sie ein Putztuch gesteckt, welches nicht mehr so aussah, als wäre es noch für diese Tat zu benutzen.
»Ich habe noch einen Haufen anderen Wohnungen mit Menschen, die mich bezahlen und meine Laune aufrechterhalten! Ohne ihnen wärst du schon vor Monaten weg gewesen.«
Sie schlug ihre Hände mit voller Wucht auf die Tischplatte und stützte ihren Oberkörper darüber, abwertend auf ihn herabsehend.
»Was möchten Sie mir mit diesem Gespräch sagen?«, fragte er monoton und sah herausfordern in ihre trüben Augen.
»Ich werfe dich raus! Ich werde meine kostbare Zeit und mein wertvolles Geld nicht für einen streunenden Hund, wie du es bist, verschwenden! Pack deine Sachen und raus hier!«
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Menschen jubelten und lachten, während sie im Kreis im einen mit Kreide aufgezeichneten Ring standen. Gegenüber voneinander saßen zwei Männer auf Holzkisten und kreisten ihre Schultern und ihren Nacken, den jeweils anderen nicht aus den Augen lassend.
Einer der beiden wirkte deutlich jünger und sein Blick wirkte gelangweilt, als wüsste er bereits von dem zu schnellen Herzschlag der Aufregung in den Augen seines Gegners zu erkennen. Dunkle Haare hingen ihm von Schweiß verklebt in der Stirn und einige Male versuchte er, diese auf die Seite zu wischen, doch sie fielen immer wieder zurück, wo sie zuvor waren.
Er trug trotz der Kälte nur feste, stiefelartige Schuhe, eine warm aussehende Hose und einen dünnen Rollkragenpullover, dessen Ärmel über den Schultern abgeschnitten worden waren. Er saß auf einem dünnen Mantel, welcher mittlerweile von jeglicher Körperwärme verlassen auf dem kalten Holz lag.
Der ältere der beiden bekam von einigen seiner Umstehenden einige Klopfer an die Schultern und klatschten mit ihnen motivierend ein. Er trug ähnliches wie sein Gegner, nur das Hemd hatte er weggelassen und er versuchte offensichtlich gut dazustehen, in kaltem Wetter und Regen.
Er stand schon bereit auf, der jüngere der Kämpfer band sich noch eine zweite Schicht Bandagen um seine Hände, dann wirkte auch er bereit und betrat zuerst den freien Platz zwischen den Menschen, die versuchten, den Ring nicht zu betreten, trotz des Gedränge. Ohne zu zögern, gesellte sich der andere Mann dazu, der bis dahin noch außerhalb des Ringes gestanden hatte.
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sᴛᴀʀᴛ ᴀ ғɪʀᴇ | norenmin
FanficEin geheimer Auftrag. Geld. Ein alter Bekannter und Verbindungen. Jeno wurde auf Todesstrafe aus der Stadt verbannt, doch für ein Geschäft kehrt er zurück, wo er Verbündete trifft. Der Auftrag: einen entführten Geliebten zurückzuholen. Eine Aufgabe...