𝐂𝐇𝐄𝐍𝐋𝐄 𝟒𝟒

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Chenle folgte Renjun dicht auf den Fersen

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Chenle folgte Renjun dicht auf den Fersen. Sie waren auf der anderen Seite des Gebäudes, welches gebaut war wie ein Schloss. Sie schlichen dicht an der Hauswand entlang des Nordflügels, bis sie ungefähr in der Höhe des Haupteingangs stehen blieben.

Die Fenster lagen tief in der Wand, die rundherum großzügig geschmückt waren mit feinster Arbeit. Renjun und er sahen sich noch einmal an und gleichzeitig griffen sie in eine der Verzierungen und zogen sich hoch. Es funktionierte gut und Chenle war sich nicht sicher, ob noch nie jemand versucht hatte, diese Mauern empor zu klettern.

Sie schwangen sich seitlich hin und her, um Halt mit den Füßen zu bekommen, dazwischen hielten sie sich an Fenstersimsen fest und zogen sich hoch, bevor sie sich hinknieten und eine kurze, sekundenlange Pause machten, dann kletterten sie weiter, bis sie oben waren und sich bei der Regenrinne festhalten und sich bei dieser hochziehen und auf das Dach klettern konnten.

Außer Atem setzten sie sich kurz nebeneinander und kamen erst einmal zu Atem. Hier oben wirkte der Sternenhimmel einem viel näher, obwohl es nur einige Meter waren. Chenle hatte die Vermutung, dass es wohl daran liegen musste, dass keine Baumwipfel, Fenster, durch deren Vorhänge von innen schwaches Licht drang, und Hausecken in seinem Blickfeld waren.

Über ihm erstreckte sich auch jetzt einfach nur der Himmel weit und breit und wenn er etwas anderes sehen wollte, musste er einen Kopf beinahe schon in einen unangenehmen Winkel verdrehen, worauf er in diesem Moment liebend gerne verzichten konnte. Er wollte sich diese Pause, die er jetzt mit Renjun teilte, nicht vergeuden, er würde diese Nacht noch genug um die Ohren haben. Sei es Anstrengung, Schmerz oder tatsächlich Waffen, die jemand nach ihm schwang.

Chenle rutschte zum Dachrand und sah hinunter, um den Abstand zwischen ihm und dem Erdboden in Augenschein zu nehmen, was er sich beim Aufstieg der Mauer streng untersagt hatte. Es sah höher aus, als von unten. Die Schätzung, die man von einer Höhe machte, war meistens von unten betrachtet akkurater.

»Machen wir uns an die Arbeit?«, hörte Chenle Renjun hinter sich und Chenle seufzte beinahe enttäuscht, doch er konnte sich zurückhalten. Was getan werden musste, hatte meist einen deftigen Grund warum und diesen Grund kannte Chenle in dieser Situation nur zu gut.

»Ja.«

Er folgte Renjun wieder über das Dach auf die andere Seite des Nordflügels, bei der sie sich niederknieten und hinunterschauen konnten.

Das Viereck ohne eine vierte Linie, die den Platz zwischen den vier Gebäudeteilen einnahm, sah aus wie ein eckiges U, dessen Linien alle gleich lang waren und bei der unteren Linie in der Mitte des Us, das kein Gegenüber hatte, war der Haupteingang. Sie mussten über das Dach zu dem Hauptgebäude, in das die Tore den Eingang spielten.

Sie schlichen leise, ohne ein Geräusch zu verursachen, was entweder die Wachen oder mögliche Personen, die unter dem Dach, über das sie gingen, etwas tun könnten und sich fragten, was oder wer über das Dach spazierte. Vermutlich würde man denken, sie seien nur irgendwelche Tiere, die über das Dach trampelten, doch sicher, dass es öfter vorkam, dass Tiere drüber liefen, waren sie nicht, also wollten sie nicht riskieren, dass doch jemand etwas sagen oder wen fragen könnte und sie so entdeckt würden.

sᴛᴀʀᴛ ᴀ ғɪʀᴇ | norenminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt