𝐑𝐄𝐍𝐉𝐔𝐍 𝟒𝟏

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»Darf ich dich küssen?« Die Frage hallte in Renjuns Kopf wie ein immer leiser werdendes Echo und er bemerkte gar nicht, wie er nickte, sein Körper gehorchte ihm nicht, doch er war froh, dass er nicht zögerte

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»Darf ich dich küssen?« Die Frage hallte in Renjuns Kopf wie ein immer leiser werdendes Echo und er bemerkte gar nicht, wie er nickte, sein Körper gehorchte ihm nicht, doch er war froh, dass er nicht zögerte. Er wollte, dass Jeno ganz sicher wusste, dass er es ernst meinte, auch wenn das vermutlich nicht nötig war. Jeno teilte mittlerweile schon so viele Erlebnisse mit ihm, dass er ihn wahrscheinlich schon so gut kannte, dass ein Zögern keinen Unterschied mehr gemacht hätte.

Er spürte Jenos schweren Blick auf seinen Lippen und nervös leckte er sich über die Lippen und ließ seinen Unterkiefer sacken, seine Lippen standen einige Millimeter offen und er spürte die kalte Luft, die in seinen Mund drang. Jeno lehnte sich über den kleinen Abstand, den sie hatten, rutschte mit seinem Ellbogen vom Tisch und legte ihm eine warme Hand auf die Wange.

Renjun ließ seinen Kopf in Jenos Handfläche fallen, als würde er sie auffangen und sah Jeno einen Moment lang nur aus halb geschlossenen Augen an. Nach ein paar Sekunden kam Jeno ihm wieder näher, hielt noch ein letztes Mal inne, einige Zentimeter von Renjuns Lippen entfernt. Er roch angenehm, ein leichter Kaffeegeruch heftete an ihm und die Lavendelseife von dem Waschbecken neben den Schränken, wo die Töpfe gelagert wurden von Maximilian und ein feiner Geruch dessen Blutes, das noch immer nicht weggewischt worden war.

Jeno hob seinen Blick ein letztes Mal in Renjuns Augen, als würde er im Stillschweigen eine weitere Zustimmung erlangen, dann legte er seine Lippen auf die Renjuns.

Es war ihm, als hätte er gerade einen Schlag in den Bauch bekommen und wäre rücklings auf harte Pflastersteine gefallen und es hätte ihm die Luft aus den Lungen gepresst, auf die brutalste Art und Weise. Trotz dessen fühlte es sich gut an, als müsste er Jenos Atemluft einatmen, um selbst wieder an Sauerstoff zu kommen.

Jenos Lippen fühlten sich weicher an, als das erste Mal, als sie sich geküsst hatten und Renjun mochte es genauso sehr, wie das andere Mal.

Der Kuss war unschuldig, ohne das Verlangen, Jeno auf sich ziehen zu wollen, bis er mit dem Rücken auf die Tischplatte gedrückt wurde, auch wenn dieser Gedanke fast schon verlockend wirkte. Doch der Kuss blieb, bis sie sich langsam voneinander lösten, unschuldig.

Renjun öffnete seine Augen, bevor Jeno es tat und betrachtete noch Jenos lange Wimpern, die geschwungen auf seinen hohen Wangenknochen lagen und sich geschmeidig hoben, als er die Augen öffnete.

»Ich mag dich«, sagte Renjun auf einmal. »Aber ich glaube ich mag Jaemin auch.«

Jeno lächelte. »Da haben wir etwas gemeinsam.«

Renjun hatte sich ausgeschlafen. Als er zu Bett gegangen war und Jeno überreden musste, ebenfalls schlafen zu gehen, was sich als anstrengender herauswies, als gedacht, war er nach nur wenigen Minuten eingeschlafen, in denen er nur den Kuss den er mit Jeno geteilt hatte in seinem Kopf ohne Pausen wiederholte.

sᴛᴀʀᴛ ᴀ ғɪʀᴇ | norenminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt