Der Raum war dunkel, keine Fenster waren platziert, um Licht hereinzulassen, nur Kerzen, Öllampen und ein kleines Feuer in einem Ofen erhellten den Raum. Einige metallene Gegenstände lagen im Feuer, doch Renjun konnte die Kraft nicht aufbringen, genauer nachzusehen.
Jeder Muskel, jeder Knochen und jede Faser seines Körpers schmerzte. Mehr, als je zuvor, mehr, als Renjun es sich je hätte vorstellen können. Schwach ließ er den Kopf in seinen Nacken fallen und zischte unmittelbar darauf auf, seine Halswirbelsäule ungemütlich stechend.
Er saß auf einem eisernen Stuhl, seine Füße zu den Stuhlbeinen gekettet, seine Hände mit einem zu zerfledderten und hartem Seil an die Armlehne gefesselt, sodass seine geschmeidige Haut anfing zu brennen und zu bluten und aufgerissen wurde.
Durch zusammengekniffene Augen sah er, wie sich die Türe zu dem ungemütlichen Raum öffnete und eine Frau, mit langen glatten Haaren, gefolgt von zwei Männern den Raum betrat und die Türe krachend hinter sich ins Schloss fallen ließen, was Renjun zusammenzucken ließ.
»Ich dachte nicht, dich je hier zu sehen, Renjun«, sprach sie, und Renjun biss sich auf die Unterlippe, um sich ein erbärmliches Wimmern zu unterdrücken. Er senkte den Kopf. Niemals hätte er ihrem Blick in diesem Moment standhalten können.
»Ich habe dir einen Auftrag gegeben. Du hast am eigenen Leibe erfahren, was mit denjenigen passiert, die sich widersetzen oder den Auftrag nicht zu erfüllen schaffen.«
Renjun schwieg noch immer, kein Wort brachte er über die Lippen.
»Und du weißt, dass deine Strafe noch nicht vollendet ist?«
Renjun nickte. Er wusste nicht, was auf ihn zukommen würde, doch er würde es früh genug erfahren.
»Du weißt, was die Regeln sind, sollte man einen Auftrag nicht erledigen können, jedoch zurückkommen und sich nicht direkt das Leben nehmen, sobald man realisiert hat, dass man den Auftrag nicht geschafft hat, zu vollbringen. Diesen Mann umzubringen war nun wirklich nichts schweres und nicht einmal dein Partner konnte dir noch helfen.« Es war keine Frage, sondern eine Feststellung, die es Renjun kalt den Rücken hinablaufen ließ.
Seine Unterlippe fing an, unkontrolliert zu zittern.
Die Frau zog ein Messer aus ihrem Gürtel und durchschnitt die rauen Seile an seinen Händen. Sofort rieb Renjun sich die Handgelenke. Er hatte jedoch keine Zeit, den Schmerz abklingen zu lassen, als ein Befehl von ihr zu hören war.
»Haltet seine Unterarme fest.«
Die Männer, die mit ihr den Raum betreten hatten, stellten sich nun auf beiden Seiten an Renjuns Seiten und drückten seine Unterarme in die Armlehnen, seine Hände und Handgelenke baumelten hilflos zu Boden.
Die Frau schnappte sich eine lange Zange, die neben dem Ofen lag und griff damit ins Feuer und holte dicke, eiserne Handschellen heraus, die Renjun mit weit aufgerissenen Augen noch orange glühen sehen konnte. Sie hatte sich eine zweite Zange genommen und kam näher, während Renjun verzweifelt versuchte, aus dem Griff der beiden Männern zu entkommen.
DU LIEST GERADE
sᴛᴀʀᴛ ᴀ ғɪʀᴇ | norenmin
FanfictionEin geheimer Auftrag. Geld. Ein alter Bekannter und Verbindungen. Jeno wurde auf Todesstrafe aus der Stadt verbannt, doch für ein Geschäft kehrt er zurück, wo er Verbündete trifft. Der Auftrag: einen entführten Geliebten zurückzuholen. Eine Aufgabe...