𝐑𝐄𝐍𝐉𝐔𝐍 𝟐𝟔

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Der Wind pfiff ihm um die Ohren, als er über Balkon zu Balkon in schmalen Seitengassen hin und her sprang

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Der Wind pfiff ihm um die Ohren, als er über Balkon zu Balkon in schmalen Seitengassen hin und her sprang. Hinter einigen Fensterscheiben brannte Licht und einige Meter unter ihm trieben sich Menschen herum, die ihn gar nicht zu bemerken schienen, selbst wenn sich seine Silhouette über ihnen hinweg bewegte, wenn er aus den Schatten der Mauern heraustrat.

Beim nächsten Sprung setzte er nicht auf den gegenüberliegenden Balkon an, sondern packte die vorstehende Regenrinne, die am Dach befestigt war mit seiner rechten Hand, seine Füße baumelten in die Tiefe hinab.

Das Adrenalin in seinen Adern schien sich zu verdoppeln und Angstschweiß bildete sich auf seiner Stirn, als er einen kurzen Blick nach unten warf.

Er griff mit seiner anderen Hand dazu und zog sich nach oben, bis er seine Beine über die bedrohliche Kante ziehen konnte. Er richtete sich in eine Hocke auf und schlich auf Zehenspitzen über das schiefe Dach. Es hatte die letzten drei Tage nicht geregnet, so waren die Bedingungen, über die Dächer zu klettern, am besten.

Er kletterte vorsichtig weiter, bis er bei einem hervorstehenden kleinen Teil des Daches halt machte sich über die Kante lehnte, um in das breite Fenster hineinsehen zu können, welches, du seiner Verwunderung, offen stand.

Er interessierte sich nun schon einige Tage für die Wohnung, die dahinter lag, denn wo er auch nachsah, konnte er den eigentlichen Eingang nicht finden. Somit hatte er sich für diese Option entschieden und hatte nur darauf gewartet, dass sie alten Dächer trocken genug waren, dass er nicht ausrutschen würde.

Vorsichtig und mit angehaltenem Atem ließ er sich mit der reinen Kraft seiner Arme über die Kante heruntergleiten, damit er unproblematisch und ohne etwas zu zerstören und möglicherweise Spuren zu hinterlassen, hineinkommen konnte. Erst sobald er sich sicher war, dass er in dem kleinen Zimmer was dahinter lag auf seinen beiden Füßen landen würde, ließ er die Dachkante los und mit einem in seinen Ohren zu laut hallenden Aufprall kam er auf dem Holzboden auf, auf den es offensichtlich in den letzten Tagen hineingeregnet hatte.

Das Zimmer lag dunkel vor ihm da und jegliche Gerüche schienen bereits verpufft zu sein und es roch nur nach feuchten Blättern und Gräsern, Wasser und verschiedensten Gerüchen, die von außerhalb hineingeströmt gekommen waren. Nichts persönlich erscheinendes schien in der Luft zu liegen, nur die knisternde Spannung von Geheimnissen, Plänen und Gedanken, die ihm einen Schauer über den Rücken laufen ließen.

Im schemenhaften Licht, das ihn langsam die Umrisse der Gegenstände im Raum erkennen ließ, ließ ihn den Weg zu einer Kerze finden, die er mit einem Streichholz entzündete und direkt danach zu einer anderen gehen ließ. Seine Augen gewöhnten sich schnell an die neue Helligkeit und langsam begann er sich umzusehen, von einem Schrank zum nächsten zu gehen.

Manche Schubladen waren verschlossen, deren Schlüssel er nicht finden konnte, was auch immer er auf den Kopf stellte und unverschlossene Schubladen durchsuchte. Diese waren gefüllt von Briefen, einige davon waren ungeöffnet oder bestimmt auch neu versiegelt worden, ganz konnte er den Unterschied nicht erkennen.

sᴛᴀʀᴛ ᴀ ғɪʀᴇ | norenminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt