Kapitel 18

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Volkan's Sicht:

Am nächsten Morgen ging es mir einfach nur beschissen. Mir war immer noch kotzübel und mein Schädel dröhnte wie verrückt. Es war einfach keine gute Idee gewesen, den Alkohol zu mischen. Ich rieb mir müde meine Augen und sah zu Loreana rüber, die noch seelenruhig schlief. Mit meiner Hand strich ich ihr sanft über die Wange und langsam öffnete sie ihre wunderschönen braunen Augen. „Guten Morgen." lächelte sie mir entgegen und ich drückte ihr einen sanften Kuss auf die Lippen. Leicht lehnte ich mich über sie, um den Kuss zu vertiefen. Gott sei dank, ließ sie es zu und vergrub ihre Hände in meinen offenen Haaren. Ihr entwischte ein leises Stöhnen zwischen dem Kuss. Loreanas Hände wanderten zu meinem Rücken, welchen sie rauf und runter strich. Gerade als ich ihr unter das Schlafhemd greifen wollte, klingelte es an der Tür. Wir versuchten es zu ignorieren, aber es ging nicht. Genervt ließ Lore von mir ab und ich lächelte sie leicht an. „Ich geh schon, Canim." ich küsste ihre Stirn und stand vom Bett auf.

„Ja, ich komm ja schon!" rief ich laut durch den Flur, da es einfach nicht aufhörte zu klingeln und derjenige auf der anderen Seite, es wohl ziemlich eilig hatte, mit mir zu sprechen. Ohne auf die Kamera zu schauen öffnete ich naiv die Tür und blieb perplex stehen. „Uff ja, konntest du nicht schneller die Tür öffnen?" ich runzelte die Stirn und sah wie Celine sich durch mich durch drückte und einfach das Haus betrat. „Sag mal, gehts noch? Was tust du hier?" ich hielt extra einen großen Abstand zu ihr ein, um ihr erst recht keine Möglichkeit zu geben, sich mir anzunähern. „Wir müssen reden, Volkan!" meine Ex Frau zog sich wie selbstverständlich die Jacke aus und setzte sich an den Küchentisch, der sich in der offenen Küche befand, welche mit dem Wohnzimmer verbunden war.

„Wir müssen gar nichts, Celine! Das einzige, was du tun musst, ist von hier verschwinden!" Mir rutschte mein Herz in die Hose, als ich hörte, dass Loreana die Treppe runter kam. „Allah, Allah!" sagte ich zu mir selbst und fasste mir an die Stirn. „Was tut sie hier?" fragte Lore mich bissig und ich zuckte nur mit den Schultern. „Also, liebes. Das hier ist immer noch mein Haus und dieser Mann dort, ist immer noch mein Ehemann!" „Alter! Celine! Wir sind geschieden, man! Und aus dem Vertrag wurdest du gecancelt. Jetzt komm auf den Punkt! Was willst du hier? Wieso musst du mir auf die Eier gehen, Digga?!" Loreana stand angepisst am Türrahmen und verschränkte ihre Arme vor der Brust. Ich beschloss auf sie zu zugehen und streichelte ihr übers Haar, als Zeichen, dass diese Furie vor uns nichts an unserer Beziehung kaputt machen kann!

Celine kramte wie wild in ihrer Handtasche rum und so langsam verlor ich echt meine Geduld! „Pass mal auf! Entweder du rückst jetzt langsam mit der Sprache raus oder ich schmeiss dich hier raus!" drohte ich ihr laut und Loreana zuckte in meinen Armen zusammen. Sie war komischerweise sowieso sehr still, seitdem Celine hier war. Letztendlich knallte Celine etwas auf den Küchentisch und meine Freundin sah mich entgeistert mit Tränen in den Augen an.  „Herzlichen Glückwunsch, Volkan. Du wirst Vater!" sprudelte es fröhlich aus dem Mund meiner Ex Frau. „Das kann gar nicht sein, Celine! Das würde nicht funktionieren!" gab ich panisch von mir.

Loreana fing an laut zu weinen, sodass sie keine Luft mehr bekam. Und sich an meinem nackten Rücken mit ihren Nägeln festkrallte. „Was ist denn mit der nicht in Ordnung? Man kann es auch übertreiben, Liebes! Wir waren schließlich verheiratet und dann ist sowas normal!" Loreana schluchzte immer lauter und versuchte nach Luft zu schnappen. „Raus hier Celine! SOFORT!" schrie ich sie an, doch sie verschränkte nur ihre Arme vor der Brust. Ich ließ Lore los, lief auf meine Ex zu, drückte ihr die Jacke und die Handtasche in die Hand und schubste sie Richtung Tür. „RAUS HAB ICH GESAGT!" als sie endlich aus der Tür war, knallte ich diese zu und eilte zu meiner Freundin.

„Babe, schau mich an!" ich versuchte ihr Gesicht anzuheben, doch sie riss sich los und rannte ins Schlafzimmer. „Lore!" rief ich ihr hinterher und stand wenige Sekunden später mit ihr im Schlafzimmer. „Lore! Das kann gar nicht sein, man! Weißt du, wie lange wir keinen Sex hatten in der Ehe?" „Volkan! Du hast es schwarz auf weiß! Sie ist schwanger! Sie trägt dein Baby im Bauch und nicht ich!" brachte sie weinend hervor, während sie ihre Reisetasche aufs Bett abstellte. „Was wird das, Loreana?" fragte ich sie verwirrt. „Ich geh! Dann kannst du in Ruhe deine Familie gründen! Und ich bin mir sicher, dass dieses Kind auch nicht in ihrem Bauch verrecken wird!" Was hatte sie gerade da gesagt? War sie jetzt von allen Geistern verlassen?!

Dein weißes Kleid•Apache207Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt