Kapitel 29

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Loreana's Sicht:

„Volkan? Hast du alles?" rief ich durchs Hotelzimmer, doch ich bekam keine Antwort von ihm. Genervt verdrehte ich die Augen und machte mich auf die Suche nach meinem Freund, welcher rauchend auf dem Balkon stand. „Volkan?" „Hmm?" „Ob du alles hast, hab ich dich gefragt?" er drehte sich zu mir um und schnipste dabei seine Zigarette vom Balkon. Volkan kam ein paar Schritte auf mich zu, packte mich an der Taille und zog mich näher an sich ran. „Warum ist mein Girly so gestresst und so abgefuckt?" der Indianer beugte sich etwas zu mir runter und legte seine Stirn an meine. „Ich bin nicht abgefuckt!" gab ich bissig von mir und Volkan grinste nur vor sich hin. „Kann es sein, dass da jemand Besuch von Tante Emma hat?" ich verdrehte die Augen und löste mich aus seinem Griff. „Das heißt, ich wander lieber mal für ne Woche aus, bevor du mich noch umbringst!" rief er mir hinterher und lachte sich dabei schlapp.

Die letzten Tage passierte nicht viel. Wir bekamen den Mitschnitt von den Musikvideos und Volkan segnete sie nach ein paar Überarbeitungen ab. Im laufe der nächsten Wochen, sollten wir dann die fertigen Exemplare zugeschickt bekommen. Heute Morgen stand ich mit starken Unterleibschmerzen auf. Und siehe da, meine Periode hatte sich angekündigt. Außerdem war ich total genervt davon, dass Volkan wirklich immer die Ruhe weg hatte, während ich schauen musste, dass er bloß nichts vergaß. „Askim? Sind wir soweit?" das ist jetzt nicht sein Ernst oder? „Volkan? Willst du mich verarschen? Guck dich um und schau, ob du alles hast man!" er hob entschuldigt die Hände hoch und tat ausnahmsweise mal das, was ich ihm gesagt hatte. Ich schloss unsere Koffer und Volkan schob sie in Richtung Aufzug.

Unten in der Lobby angekommen, bekamen wir eine kleine Diskussion zwischen Hakan und der Rezeptionistin mit. „Geh schon mal zu den Jungs, ich komm jetzt." Volkan küsste kurz meine Wange und ging rüber zu seinem Bruder. „Na Jungs? Wie wars gestern?" Johannes, Sasan, Lukas und Tuna waren gestern Abend noch feiern gewesen, während Hakan, Volkan und ich uns über die Zusammenschnitte der bevorstehenden Doku unterhielten. „Voll der Flop alter! War so ne komische Ukrainische Disco eh. Da ging gar nichts ab." beschwerte Sasan sich und ich musste schmunzeln. Auch die anderen Jungs ließen ihren Frust über die letzte Nacht bei mir raus. „So, alles erledigt! Wir können!" kam es plötzlich von meinem Freund, welcher hinter mir stand. „Was war denn los?" „Ach nichts. Die Olle hatte irgendwas falsch eingetragen und wollte uns nicht auschecken lassen." ich nickte nur und wir verließen gemeinsam das Hotel und stiegen zum letzten Mal in diesen dämlichen Shuttlebus ein, der uns zum Flughafen fuhr.

„The flight to Mannheim with the number KW489 is ready. Please go on board." ich rüttelte an Volkans Schulter, der auf den Stuhlen am Gate eingeschlafen war, da wir dank Hakan natürlich mal wieder viel zu früh am Flughafen waren. „Volkan! Steh jetzt auf!" genervt sah ich rüber zu Hakan, der nun seine Wasserflasche öffnete und ihm seinen letzten Schluck ins Gesicht schüttelte. „Was zum...." Volkan sprang hoch und sah sich verwirrt um. „Alter! Gehts noch?" „Die kleine hat versucht dich zu wecken! Wir müssen in den Flieger. Yallah!" der Indianer wischte sich mit seinem Shirt das Gesicht trocken und stand nun endlich auf, damit wir uns in den Flieger begeben konnten.

Hakan, Volkan und ich saßen in einer Reihe. Während Sasan, Johannes, Lukas, Musti und Tuna etwas verteilt im Flieger saßen.
Meinen Kopf legte ich auf die Schulter meines Freundes ab und wir verschränkten unsere Hände miteinander. Ich hatte wirklich starke Unterleibschmerzen, aber hatte keine Tablette parat. „Ist alles ok, Askim?" ich nickte und verzog das Gesicht. „Ne oldu?" flüsterte er mir leise ins Ohr und sah mich anschließend besorgt an. Da ich wirklich viel Zeit mit den Brüdern verbrachte, konnte ich mir viele türkische Wörter und auch Sätze selbst zusammenreimen. „Ich hab Bauchschmerzen, Volkan. Es ist alles ok." Volkan legte seine Hand an meine Wange und strich mit seinem Daumen drüber. „Soll ich dir deine Handtasche runter holen? Dann kannst du dir eine Tablette nehmen oder so." ich schüttelte den Kopf und lehnte mich zurück in meinen Sitz. „Bebeğim, bist du sicher?" ich nickte nur und schloss meine Augen. Wenige Sekunden später hörte ich wie Volkan sich abschnallte und sich an Hakan und mir vorbei quetschte, da er am Fenster, ich in der Mitte und Hakan außen saß. „Ne yapıyorsun, kardeşim?" (Was machst du, Bruder) fragte Hakan verwirrt, doch Volkan schüttelte nur den Kopf, wühlte in meiner Handtasche rum, bis er eine Ibu fand und setzte sich wieder neben mich.

Dein weißes Kleid•Apache207Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt