Kapitel 24

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„Ruh dich aus" flüstert Leon und gibt mir einen Kuss auf die Stirn.
Inzwischen sind wir endlich Zuhause angekommen, haben noch gemeinsam zu Abend gegessen und dann haben Leon und ich uns in mein Zimmer verzogen, um einen Film zu kucken. Mit Serge habe ich bis jetzt immer noch nicht geerdet. Allerdings bin ich zu müde um das noch zu klären. Dieses Problem gehe ich morgen an.
Ich genieße es, in Leons Armen zu liegen, während er mir sanft über den Bauch streichelt. Dieses Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit, das ich habe, wen er hier ist, hat mir in den letzten Jahren so sehr gefehlt.
„Ich bin verdammt stolz auf dich" mit müden Augen sehe ich in Leons Gesicht.
„Danke" flüstert er mit einem breiten grinsen.
Kurz darauf falle ich auch schon ins Land der Träume.

Mitten in der Nacht wache auf.
Mein Hals ist trocken und ich brauche dringend etwas zu trinken.
Vorsichtig, um ihn nicht zu wecken, befreie mich aus Leons Armen und greife nach meinem Handy auf dem Nachttisch. Ein Blick auf die Uhr verrät mir, das wir gerade mal halb 2 morgens haben.
Auf Zehenspitzen schleiche ich aus meinem Zimmer in die Küche, um auch meinen Mitbewohner seinen wohlverdienten Schlaf zu gönnen.
Als ich allerdings in der Küche ankomme lehnt Serge locker mit einem Glas Wasser an der Arbeitsfläche und starrt zum Boden.
„Hey" bringe ich leise hervor.
Er schaut auf und sieht mich mit einem nachdenklichen Blick an. „Hey" antwortet er, ebenfalls kaum hörbar und geht einen Schritt zur Seite, damit ich mir ein Glas aus dem Schrank nehmen kann.
Ich schenke mir etwas Mineralwasser ein und setze mich auf einen der Bar Hocker, gegenüber von Serge.
Immer wieder spüre ich seinen durchdringenden Blick auf mir.

„Kannst du auch nicht schlafen?"
Ich schüttele den Kopf.
„Nicht ohne das wir das klären Serge. Du bist so ein herzenzguter Mensch und toller Mitbewohner. Das ganze gestern Morgen ist blöd gelaufen. Können wir einfach noch mal von vorne Anfangen?"
„Wie meinst du das? " verwirrt sieht er mich an.
„Du vergisst hier und jetzt, was gestern war und ich erkläre dir alles nochmal genau."
„Das klingt gut!" Serge nickt zustimmend und setzt sich auf einen Bar Hocker gegenüber von mir.
„Also." beginne ich und erzähle die Story vom Anfang, dem Tag, an dem Leon mir seine Gefühle gestanden hat, bis hier hin.
Serge hört gespannt zu und trinkt dabei immer wieder einen Schluck von seinem Wasser.
„Danke Linnea. Ich fühle mich jetzt schon etwas besser. Ich hab mir solche Sorgen gemacht, das ihr gestern betrunken wart oder so und euch nicht so ganz bewußt wart was ihr tut!".
Grinsend schüttele ich den Kopf.
„Oh nein wir waren beide nüchtern und mehr als bei Verstand!".
Über das Gesicht meines Mitbewohners huscht ein Lächeln und ich bin verdammt erleichtert, das es so einfach war, das ganze zu klären.
„Aber lass mich dir etwas versprechen!".
„Was?"gespannt sehe ich Serge an.
„Ich bin zwar Leons bester Freund, aber wenn er dir nur einmal weh tut, dann bekommt er es mit mir zu tun! Ich steh immer hinter dir Linnea!".
Ich muss schmunzeln „Danke Serge. Du bist ein toller Mitbewohner!".
„und du erst!".
Wir unterhalten uns noch eine Weile, bevor ich mich wieder zurück in mein  Zimmer schleiche.

Vorsichtig schlüpfe ich unter die Decke und werde sofort zurück in Leons Arme gezogen.
„Wo warst du?" brummt er verschlafen.
„Ich hab das ganze mit Serge geklärt!" antworte ich.
Ich bekomme noch ein verschlafenes „Mhm", bevor er wieder einschläft.
Erleichtert darüber, das Serge jetzt endlich die ganze Geschichte kennt, schlafe auch ich wieder schnell ein.

Am nächsten Morgen schlafe ich lang. Als ich aufwache ist es schon halb 11. Leon ist schon aufgestanden und aus der Küche kommt mir der angenehme Duft nach frischem Kaffee entgegen. Gähnend drehe ich mich noch einmal um und kuschele mich in meine Decke. So gut wie heute habe ich schon lange nicht mehr geschlafen.

„Guten Morgen!" ein gut gelaunter Leon kommt in mein Schlafzimmer. Er hält ein Tablett mit Kaffee, frischen Obst und einem Croissant in der Hand.
„Du warst gestern so müde. Da wollte ich dich schlafen lassen. Und was gibt es besseres als Frühstück am Bett?!" er setzt sich mit dem Tablet neben mich und drückt mir eine Tasse Kaffee in die Hand.
Ich gebe ihm einen sanften Kuss auf die Lippen. „Dankeschön".
Gemeinsam genießen wir unser Frühstück und die gemeinsame Zeit.

„Kuck mal, bei der hier sind wir angeblich schon verlobt! " kichernd halte ich Leon einen Artikel der Bild Zeitung unter die Nase.
Wir sind gerade dabei, ein paar der Artikel, die nach dem Erscheinen unseres gemeinsamen. Bildes durch die Medien gehen durchzulesen. Es ist wirklich lächerlich, was manche Journalisten in Kleinigkeiten hinein interpretieren.
Gerade will ich Leon noch einen Artikel zeigen, als meine Mutter mich anruft.
Seufzend setzte ich mich in Leons Armen etwas auf und nehme den Anruf entgegen. Es geht sicherlich um meinen Geburtstag nächstes Monat.

„Hallo Mama"
„Linnea! Schätzchen! Schön das du Zeit hast! Ich wollte fragen wann du an deinem Geburtstag nach Hause kommst. Es wäre so schön, wenn du mal wieder ein paar Tage hier Zuhause verbringen würdest. Wir vermissen dich hier!".
„Ja Mama, das weiß ich." Ich habe den kompletten Juli und August frei bekommen, weil es zu den Urlaubszeiten im Büro nicht viel zu machen gibt.
„Ich bleibe auf jeden Fall eine Woche zuhause. Vielleicht auch ein bisschen länger, ich weiß es noch nicht.".
„Was ist mit Leon? Bringst du ihn mit? Ich hab ihn Ewigkeiten nicht gesehen!".
„Ich werde ihn fragen Mama. Muss jetzt aber auflegen. Ich schreib dir später!".

Seufzend lege ich mein Handy zur Seite und lehne mich zurück.
„Was willst du mich fragen?"
Leon streicht mir eine Strähne aus dem Gesicht und sieht mich neugierig an.
„Über meinen Geburtstag im Juli gehe ich eine Woche nach Hause zu meinen Eltern. Meine Mutter will unbedingt das du mit kommst. Aber du musst wirklich nich-".
„Ich komme liebend gerne mit!" unterbricht er mich.
„Danke!" grinsend sehe ich ihn an und schreibe sofort meiner Mutter.

„Hey ihr beiden! Es wird höchste Zeit zum aufstehen! Ihr könnt nicht den ganzen Tag im Bett liegen bleiben!" Serge streckt einen Kopf durch die Tür.
„Ich wollte mich später mit Joshua und Manuel treffen. Willst du mit?".
Leon nickt.
„Ja! Ich mache mich fertig und komme mit!"
Verwirrt sehe ich Leon an.
„Wohin? Und Warum?"
„Das wollte ich dir noch erzählen. Serge, Joshua, Manuel, Leroy und ich machen heute einen Fifa Abend.".

Ich nicke. „Verstehe. Hab Spaß!".
Ich drücke meinem Freund noch als Abschied einen Kuss auf die Lippen, bevor er schnell in sein T Shirt schlüpft und mit seinem besten Freund nach draußen verschwindet.
Nachdenklich, aber glücklich sehe ich ihm hinterher.
Wie schnell sich die Zeiten nur ändern können.

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