Kapitel 26

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Die Sonnenstrahlen, die durch mein Fenster in mein Gesicht scheinen, wecken mich auf.
Ich will mich umdrehen und Leon einen Guten Morgen Kuss geben, allerdings ist seine Seite des Bettes leer.
Seufzend setzte ich mich auf und ziehe mir ein T-Shirt über, um mich auf die Suche nach ihm zu machen.
Relativ schnell werde Ich fündig.
Auf dem Weg ins Bad höre ich seine Stimme aus dem Zimmer meines Bruders.
Sie führen gerade eine angeregte Unterhaltung.
Ich bleibe vor der Tür stehen, um zu lauschen.
„Du bist ihr wirklich wichtig Patrick!" ertönt die Stimme von Leon.
„Ich weiß aber ich will sie doch nur beschützen!" mein Bruder macht eine Pause. „Vor dir" fügt er leise hinzu.
„Patrick, ich weiß was ich gemacht habe. Ich weiß wie sehr ich ihr weh getan habe. Aber ich will nur das Beste für Linnea. Ich liebe sie mehr als alles andere und könnte es niemals übers Herz bringen, ihr noch einmal weh zu tun. Gib mir noch eine Chance!".
Diese Worte aus Leons Mund zu hören macht mich glücklich.
„Okay. Aber tu ihr nie wieder weh. Sonst hast du es mit mir zu tun!" die ernste Stimme meines Bruders führt zu einem erleichterten aufatmen von Leon.
„Danke Patrick" die beiden klatschen sich ab, bevor Leon Richtung Tür geht.
Schnell husche ich zurück in mein Zimmer und schlüpfe unter die Decke. Leon soll nicht mit bekommen, das ich die beiden belauscht habe.

„Happy Birthday!" grinsend sieht Leon mich an, als er sieht das ich wach bin.
Sofort stehe ich auf und gebe ihm einen Kuss. „Danke."
Leon hält kurz inne und sieht mir in die Augen.
„Ich liebe dich!" haucht er, bevor unsere Lippen erneut aufeinander treffen. Ich liebe ihn auch. Ich will ihn nie wieder verlieren.
„Lass uns runter gehen. Deine Eltern haben Waffeln zum Frühstück gemacht! Und mit Patrick habe ich auch schon gesprochen!".
„Danke Leon." ich nehme ihn in den Arm.
Wir ziehen uns um und gehen dann gemeinsam runter zum Frühstück.

Meine Mutter hat auf unserer Terrasse den Frühstückstisch gedeckt.
Darauf stehen frische Waffeln, Erdbeeren und andere Früchte und frisch gepresster Orangensaft.
Alles was das Herz begehrt.
„Linnea Schätzchen! Alles Gute zum Geburtstag!" zuerst nimmt mich mein Vater in den Arm.
Darauf folgt eine feste Umarmung meiner Mutter. Und auch mein Bruder nimmt mich in den Arm. „25. Das ist ziemlich alt!" bemerkt er und sieht mich frech an.
„Sei mal ruhig, du bist 28!" meine ich und gebe ihm einen Klaps auf den Hinterkopf.
Gemeinsam setzten wir uns in den Garten und genießen die Waffeln meiner Mutter.
Leon und Patrick vertiefen sich sogar in eine Diskussion über Fußball. Das macht mich verdammt glücklich.
„Ich muss jetzt den Kuchen backen. Heute Nachmittag kommen Oma, Opa und eure Tante zum Kaffee." bemerkt meine Mutter und steht vom Tisch auf.
Leon und ich helfen meinem Vater noch den Tisch ab zu räumen, bevor wir wieder nach oben in mein Zimmer gehen, um uns für den Tag fertig zu machen.
Ich betrachte mein fertiges Outfit gerade im Spiegel, als Leon hinter mir auftaucht. Er hat einen riesigen Strauß Rosen in der Hand und lächelt breit.
„Alles Gute zum Geburtstag!" er überreicht mir den Strauß Rote Rosen und zieht mich in seine Arme.
„Die sind wunderschön Leon! Danke!" überglücklich falle ich ihm um den Hals.
„Warte ich werd sie gleich in eine Vase tun" als wir uns aus der Umarmung und dem darauf folgenden Kuss wieder gelöst haben, stürme ich mit den Blumen nach unten, um eine Vase aufzutreiben.

„Die sind aber schön! Hat Leon sie dir geschenkt?" neugierig sieht meine Mutter die Blumen in meiner Hand an, als ich ihr auf dem Flur begegnee.
Ich nicke und sehe sie mit einem breiten Lächeln an.
„Er macht dich wirklich glücklich Linnea!" bemerkt sie, bevor sie lächelnd weiter geht.
Das sind wahre Worte. Leon macht mich verdammt glücklich. Ich könnte mir keinen anderen mehr vorstellen.
Als ich die Blumen in eine Vase gesteckt und auf der Kommode in meinem Zimmer platziert habe, widme ich mich wieder Leon.

„Was jetzt?" fragend sehe ich ihn an.
Meine Verwandtschaft kommt erst in ein paar Stunden. Bis dahin müssen wir uns noch irgendwie die Zeit vertreiben.
„Ich hab noch eine kleine Überraschung für dich!" bemerkt Leon und führt mich nach draußen zu seinem Auto.
Wir fahren eine Weile, bis wir an einem mir nur zu bekannten Ort angekommen sind.
Leon hat sein Auto an einem Waldparkplatz abgestellt. Von dort aus führt ein leichter Anstieg zur Spitze des Berges. Von oben hat man eine wunderschöne Aussicht auf Bochum.
Schon früher waren wir oft hier. Wir haben hier viele gemeinsame Abende verbracht.
Manchmal alleine, manchmal mit unseren Freunden.
Gemeinsam machen wir uns auf den Weg nach oben.
Keine zehn Minuten später, sind wir schon oben angekommen.
Ich genieße es wieder hier zu sein.
„Wir haben hier so viel gemeinsam erlebt!" seufzend lehne ich mich an Leons Schulter, der mir gerade ein Glas Wein, das er mitgebracht hat in die Hand drückt.
Er nickt.
„Ich bin froh wieder mit dir hier zu sein" er legt seinen Arm um mich.

So bleiben wir eine ganze Weile sitzen. Wir unterhalten uns, lachen gemeinsam und genießen den Wein.
Aber das wichtigste ist die Zeit, die wir mit einander verbringen. Durch unsere Jobs haben wir nicht jeden Tag für einander Zeit und es gibt Wochen, wo wir uns nur einmal sehen können.
Umso mehr genieße ich die freie Zeit mit Leon.
Gegen drei Uhr machen wir uns wieder auf den Rückweg.
Als wir Zuhause ankommen, ist zum Glück noch niemand von meiner Verwandtschaft da.
„Sie stehen im Stau. Das kann noch eine Weile dauern!" antwortet mein Vater mir, auf die Frage, warum Oma noch nicht hier ist, obwohl Leon und ich spät dran waren.
So habe ich noch Zeit mich umzuziehen und vielleicht sogar etwas zu sonnen.
Das Wetter ist wunderschön und lädt zum Entspannen im Garten ein.
Als wir uns frisch gemacht haben, liege ich gemeinsam mit Leon in der Hängematte im Garten und lausche dem zwitschern der Vögel und dem laufenden Rasenmäher der Nachbarn.
Es ist unglaublich schön und ich bin froh, endlich wieder Sommer zu haben.
Nach einer Weile, in der wir einfach nur da gelegen und gedöst haben, traue ich mich endlich, die Frage, die mir schon seit Tagen im Kopf herumschwirrt, an Leon zu stellen.

„Leon?" ich bekomme ein leichtes brummen als Antwort.
„Sind wie jetzt eigentlich so-" ich stocke noch einmal kurz und Leon sieht mich verwirrt von der Seite an.
„So richtig zusammen?" auf seinen Lippen bildet sich ein Lächeln, als ich die Frage zu Ende gestellt habe.
„Linnea. Du bist das beste was mir je passiert ist. Ich würde alles dafür geben, dich meine Freundin nennen zu dürfen.".
„Heißt das ja?"
Leon zuckt mit den Schultern.
„Ich glaube schon.".
Innerlich fällt mir ein Stein von Herzen. In den letzten Tagen war ich immer wieder unsicher über das Thema.
Breit grinsend drücke ich ihm einen Kuss auf die Lippen.
„Ich liebe dich!" haucht Leon in den Kuss hinein und drückt mich mit Hilfe seiner starken Arme an sich.

Wir vertiefen den Kuss, werden aber relativ schnell unterbrochen.
„Ich will euch ja ungern stören, aber Oma und Opa sind gerade angekommen." mein Bruder steht neben der Hängematte und kratzt sich verlegen am Hinterkopf. Man könnte sogar meinen, das ihm das ganze peinlich ist.
Grinsend springe ich von der Hängematte auf, gefolgt von meinem Freund.
„Danke fürs Bescheid sagen" schnell husche ich an Patrick vorbei, in Richtung Terrasse. Ich kann es kaum erwarten meine Großeltern nach so einer langen Zeit wieder zu sehen.

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