Kapitel 25

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„Man ich bin so aufgeregt!" nervös rutsche ich auf meinem Sitz neben Leon in seinem Auto hin und her.
„Das wird schon. Ich freu mich endlich wieder in die Heimat zu kommen!".
Bei dem Gedanken an Bochum muss ich auch lächeln.
Ich weiß zwar nicht wie meine Familie reagieren wird, und ob sie Leon so einfach wieder akzeptieren können, aber ich freue mich unglaublich sehr, endlich wieder nach Hause zu kommen und für ein paar Tage zu bleiben.
Tatsächlich haben wir Serge überredet, das er auch noch für zwei Tage vorbei kommt, nachdem er seine Familie besuchen war.
Danach fliegen Leon und ich gemeinsam nach Italien.
Er hat ein Ferienhaus in der Toskana gebucht. Ich freue mich schon riesig auf unseren ersten gemeinsamen Urlaub.

Die Fahrt von München nach Bochum zieht sich lang und ich nutze die Zeit, um etwas zu schlafen.
Die letzten paar Tage auf der Arbeit waren anstrengend und ich bin froh, das ich jetzt für ein paar Wochen Urlaub habe.

Als ich langsam wieder aufwache, sehe ich, daß wir schon in Bochum sind.
Ich muss echt lang geschlafen haben.
Schweigend beobachte ich die Gegend, die an uns vorbei zieht.
Hinter den Häusern geht langsam die Sonne unter und wir nähern uns langsam aber sicher meinem Zuhause.
Auch wenn ich verdammt aufgeregt bin, bin ich auch etwas froh, endlich wieder hier zu sein.
Im letzten Jahr habe ich meine Familie gar nicht gesehen und vor allem meinen Bruder Patrick sehr vermisst.

„Wir machen das gemeinsam" aufmunternt sieht Leon mich an und drückt meine Hand, die er hält noch etwas fester.
Er strahlt eine unglaubliche Ruhe und Sicherheit aus.
Ich drücke auf die Klingel an der Haustür meines Elternhauses und sofort hört man wie sich schnelle Schritte der Tür nähern.
„Linnea! Leon! Schön das ihr da seid! Ich hoffe ihr hattet eine entspannte Fahrt!" meine Mutter begrüßt mich mit einer stürmischen Umarmung. Auch meine Begleitung wird von ihr in den Arm genommen.
„Kommt rein! Das Essen ist schon fertig!".
Wir ziehen unsere Schuhe aus und folgen meiner Mutter in die Küche. Es ist ein verdammt komisches Gefühl, mit Leon wieder hier zu sein.

Als wir gemeinsam das Wohnzimmer betreten, werden wir schon von meinem Vater, der gerade dabei ist den Tisch zu decken empfangen.

Auch mein Bruder steht von der Couch auf, um uns zu begrüßen.
„Hey kleine Schwester!" Er nimmt mich fest in den Arm.
Leon, der hinter mir steht begrüßt er nur mit einem flüchtigen „Hey" bevor er sich zu meinem Vater an den Tisch setzt.
Ich werfe Leon einen unsicheren Blick zu.
„Ist schon okay" meint er und legt seinen Arm um meine Schulter.
„Linnea! Kommst du mir bitte mal helfen?" die Stimme meiner Mutter ertönt aus der Küche.
Ich löse mich aus Leons Griff und werfe ihm noch einen zuversichtlichen Blick zu, bevor ich zu meiner Mutter in die Küche husche.
Sie ist gerade dabei, die Teller an zu richten.
„Kannst du die bitte auf den Tisch stellen?" sie drückt mir eine Schüssel mit Salat und einen Teller mit Gemüse in die Hand.

Gemeinsam bringen wir das Essen an den Tisch, an dem die drei Männer schon sitzen, sich aber keines Blickes würdigen.
Ab und zu fragt mein Vater Leon etwas, vertieft sich dann aber wieder in seine Zeitung.
Das meint er nicht böse, er ist einfach kein gesprächiger Typ.
Mein Bruder dagegen ignoriert Leon gekonnt. Auser der kurzen Begrüßung haben die beiden heute noch kein einziges Wort miteinander gewechselt. Dabei waren die beiden beste Freunde, als wir noch zusammen waren.

Die Stille zwischen den beiden wird auch beim Essen nicht gebrochen. Dafür werden wir von meiner Mutter mit Fragen überhäuft.
Auch wenn ich immer wieder von ihren Fragen unterbrochen werde, genieße ich das Abendessen. Gegen das Essen, das mein Mitbewohner kocht, kann ich wirklich nichts sagen, aber das Essen Zuhause ist natürlich noch einmal 100 mal besser.

„Wie wärs noch mit einer Runde Monopoly?" meine Mutter blickt neugierig in die Runde, stößt aber auf nicht viel Begeisterung.
„Nein, ich geh hoch." mein Bruder verabschiedet sich als erstes in sein Zimmer.
Auch mein Vater zieht das abendliche Fernsehprogramm dem Spiel mit der Familie vor.
„Zu dritt macht das ja fast keinen Sinn" meine ich schulterzuckend und sehe meine Mutter entschuldigent an.
„Außerdem bin ich ziemlich erschöpft von der Fahrt. Wir gehen auch hoch und ruhen uns aus." ich ergreife Leons Hand und wir stehen vom Tisch auf.
„ist okay Linnea. Aber tu mir den Gefallen und klär das mit Patrick. Wir sind eine Familie und sollten nicht streiten!" bei dem Wort 'wir' sieht sie Leon an.
Es ist schön zu sehen, das wenigstens meine Eltern ihn gut aufnehmen.

„Ist alles okay? Du siehst so nachdenklich aus!" besorgt sieht Leon mich an und setzt sich neben mir auf mein Bett.
Inzwischen haben wir uns fertig gemacht und wollen schlafen gehen. Allerdings mache ich mir Sorgen um meinen Bruder. Wir waren immer unzertrennlich und das wir jetzt, wegen einer Kleinigkeit streiten macht mich traurig.
„Ich will nicht mit Patrick streiten." meine ich leise und sehe bedrückt zum Boden.
„Das wird sich sicher klären. Mach dir keinen Kopf drüber. Er liebt seine kleine Schwester." Leon legt seinen Arm um meine Schulter und streicht mir sanft über den Rücken.

Leon hat Recht. Patrick hat mich wirklich gerne. Vielleicht sollte ich dem ganzen einfach noch etwas Zeit geben.
Ich mache es mir in meinem Bett gemütlich und mein Freund legt seine Arme um mich.
Er macht das Licht aus und drückt mir noch einen Kuss auf die Lippen.

„Ich liebe dich" flüstere ich, bevor ich mit einem lächeln auf dem Gesicht einschlafe.

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