38 |➳ Der Tod zeigt keine Gnade

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nicht Bearbeitet

Don't play with me, Darling! // thirty - eight×

Widmung:
@headydaydream
@jayhoran

,,Nothing's wrong with this World. Something's wrong with the humanity.'' -Leany.

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Leany|Ich machte mich auf den Schmerz bereit, welcher mein Körper quälen würde. Machte mich auf die quälenden Schläge meines Herzens bereit, welche zwangshaft versuchen würden, das Blut weiter durch meinen Venen - meinen Körper zu pumpen. Ich bereitete mich auf den Tod vor, während einzelne Tränen, meine Wangen hinunter flossen, bis sie sich den Weg von dort aus hinunter bis zu meiner Brust bahnten, so als würden diese versuchen den Teil zu schützen - vor dem Dolch schützen wollen, welcher mir mein Leben auf der Erde nehmen würde. Doch es kam nichts. Ich öffnete meine Augen, zu lang hatte ich gewartet, doch es kam nichts. Harold hielt erneut mein Arm fest in seinem Griff. Schweiß rannte seiner Stirn hinunter, während seine Augen des öfteren zu flakerten. Sein Körper umgeben von Blut. Die dünne Decke, welche eins weiß war, war nun Blut getränkt, von dem einst strahlenden weiß sah man nichts mehr. Keuchend atmete er ein- und aus. Seine Hand, welche meinen Arm fest hielt, zitterte enorm, während die andere auf die offene Wunde gepresst war. ,,Liebes, Ihr lebt-." Das Blut, welches aus seinem Mundwinkel floss, war es, welches ihn nicht zu Ende sprechen ließ. Erneut entfloh ein Schrei seiner Kehle. Sein Griff um meinem Arm lockerte sich, nur um auch diesen auf seine offene Wunde zu pressen. Der Dolch fiel mit einem schrillen Laut auf den Boden, da ich nicht fähig war diesen im festen Griff meiner Hände zu halten. ,,Nicht in Friede, wenn... wenn Ihr euch das Leben nimmt.", zwangshaft entwichen diese Worte Harold's Mund - vollendeten somit seinen Satz, welchen er zuvor nicht vollenden konnte. Geschockt fiel ich zu Boden, realisierte, dass ich jemanden erstochen hatte. Mir wurde bewusst, dass ich schuld an Harold's Tod sein würde, wenn dieser seine Augen schloss - für immer. Erstickende Laute entwichen meiner Kehle, während die heißen Tränen, welche meine Wangen hinunter flossen auf meine -mit Blut verschmierten- Hände fielen, da Harold's Hände zuvor an der Wunde gedrückt waren. Das Blut, welches aufgrund meiner Tränen auf den Boden floss, spiegelte ein Mädchen, welches Panisch nach Luft schnappte, wieder. Die Haare standen in allen Richtungen ab, während die Tränen weiterhin hinunter flossen. Alles verschwamm, als weitere Tropfen, welche die Pfütze größer werden ließen, auf den Boden fielen. Das Mädchen, welches im Blut wieder gespielt wurde, war ich. Meine Lider flackerten zu, während sich alles zu drehen anfing. Schwer nahm ich das Keuchen von Harold wahr. Die Rufe, welche krächzend seiner Kehle entflohen. Mein Blick hob sich, wanderte auf den jungen Mann, welcher zu verbluten drohte. Das Blut, welches seinen Mundwinkel hinunter floss, bildete eine Blutlache auf dem Lacken der Matratze. Seine Augen schlossen sich, während er um den Sieg kämpfte, diese offen zu halten. Blut spritzte auf mein Gesicht, als Harold quälend zu husten anfing. Seine Lippen bewegten sich, jedoch verstand ich seine Worte nicht. Blut floss seinem rechten Augenwinkel hinunter, weshalb ich zu schreien anfing. Das Blut rauschte in meinen Ohren, als der schrille Laut, welcher aus meiner Kehle drang in meinen Ohren hallte. Meine Augen schlossen sich, um das Geschehen nicht an sehen zu müssen. Dunkelheit umhüllte mich, mein Herz schlug ungesund schnell, weshalb die Schläge enormen Druck auf meiner Brust aus übten. Aufgrund des Blutes, welches aus Harold's offene Wunde floss, hang der metallische Gestank von frischem Blut in der Luft, was mich würgen lies. Mein Atem ging stoßweise, da der Gestank meine Sinne benebelte. Die Silhouette eines Mannes tauchte vor meinen Augen auf. Das Keuchen vom Harold drang in meinem Gehör, was mich quälend auf Schluchzen ließ, jedoch blieben meine Augen geschlossen, denn diese ließen sich nicht öffnen. Nach wie vor sah ich die Silhouette eines Mannes im inneren meiner Augen, doch die Dunkelheit, welche ihn umgab lies nicht zu, dass ich identifizieren konnte, wer dort lag. Alles fing sich erneut zu drehen an, während bitterliche Schreie seiner Kehle entwichen. Wie vom nichts tauchte ein Mädchen auf, welches regungslos neben dem Körper des Mannes saß. Ich fing zu schreien an, als die Dunkelheit, welche zuvor in einem Raben schwarzen Farbton getaucht war, Farbe ein nahm. Das Mädchen, welches überall mit Blut verschmiert war, war Ich, während Harold der war, welcher keuchend am Boden lag. Das Szenario, welches vor Sekunden geschehen war, spielte sich erneut vor meinem Augen ab. Meine Sicht verschwamm mit jedem Laut, welches in meinem Gehör drang. Ruckartig öffnete ich die Augen, mein Blick glitt hinüber zu Harold, welcher mit Blut unter laufenden Augen auf die Decke starrte. Er schrie, schrie meinem Namen. Seine Rufe waren der Grund, weshalb meine Beine mich zu ihm trugen. Ich konnte nicht zu sehen, wie er aufgrund der Schmerzen litt. Konnte nicht mit dem Wissen Leben, dass ich der Grund war, weshalb er diese Schmerzen verspürte. Es schien, als stünde sein Körper in Flammen, als stünde meines in Eis. Kaum mehr als ein Flüstern entfloh meiner Kehle, als ich mit bebender Stimme nach Harold schrie. Die Blutlachen, welche Harold umgaben sickerten in dem Stoff der Matratze, färben den einst weißen reinen Stoff in einem pupurrot. ,,Es tut mir so leid, Harold.", quälende Laute entflohen meiner Kehle. Es hatte sich nicht wie eine Entschuldigung angehört, kaum waren diese Worte über meine Zunge gerollt, stieg alles in mir hoch. Ich hielt den Anblick nicht mehr stand, hielt es nicht aus, die bestialische Luft, nach Blut inhalieren zu müssen. Ich fiel, wie all die anderen male auch, auf die Knie, während sich die Spitzte des Dolches, worauf ich gefallen war, schmerzhaft in die Haut meines linken Knies bohrte.
Die Magensäure, welche meine Kehle hoch stieg, ließ ein höllisches brennen in meiner Kehle zurück. Aufgrund der Geschehnisse überkam mich der Schwindel. Ekel überkam mich, als der Geruch von ausgebrochenem gemischt mit Blut in meine Nase stieg. Erneut beugte sich mein Oberkörper, unkontrollierbar vor, während ich mich ein weiteres mal übergab. ,,Liebes'', setzte Harold an, während er versuchte seine Lippen, welche mittlerweile Eis blau waren zwangshaft mit einem Lächeln zu schmücken. Aufgrund des Hustenanfalls, welcher ihn überkam beugte sich sein Oberkörper vor, weshalb Harold krächzend zu schreien anfing. Erneut entleerte ich all das, was ich in den Tagen zu mir genommen hatte, hoffte, dass mein Magen nun entleert war, nur um den quallvollen Schmerzen entkommen zu können. ,,Bewahrt ruhe!" Schwer atmend fiel sein Oberkörper auf die Matratze, wobei das Blut, welches unaufhaltsam aus der Wunde quoll, Harold's Hüften hinunter floss. Der Dolch, welcher von den Flammen der Fackeln reflektiert wurde, ließ mich erschaudern. Immer mehr Tränen verließen meine Augen, während mein Körper nach wie vor bebte. Meine Haare waren der Grund, weshalb ich den Atem anhielt, da sie vom Inhalt meines Magen ab bekommen hatten. Der Dolch, welcher in meiner Hand ruhte, spiegelte mein gebrochenes ich wieder. Mein Gesicht war bedeckt mit dem Blut von Harold, während meine Augen rot unterlaufen waren. Meine Haare klebten mir, aufgrund der Tränen im Gesicht, verschwamen meine Sicht somit mehr und mehr. Ich hätte gedacht, dass Harold nun von uns gegangen war, da sein Körper nahezu entseelt auf dem Bett ruhte. Das Zucken seines Gesichtes, bewies, dass er noch am Leben war, auch wenn mir bewusst war, dass er dies nicht länger als wenige Sekunden aushalten würde. Seine Augen waren geschlossen, während seine Haut Leichenblass war, schwer hörte ich sein Atem, welcher stoßweise aus seiner Kehle drang. ,,Harold? Ich...'', krächzend entkamen diese Worte meiner Kehle, jedoch hatte ich weder die Kraft noch den Mut dazu, nach zu fragen, ob dieser noch am Leben war. Zu groß war die Angst, eine falsche oder eher gar keine Antwort zu erhalten und mit dem Wissen Leben zu müssen, dass er meinetwegen von der Welt gegangen war. Stille, keine Atmung, kein Zucken, kein Laut seinerseits war zu hören, nur die Schluchzer, welche über meine Lippen kamen brachen diese quälende Stille. Es schien, als stünde die Zeit stehen, so, als würde man nur noch das Klappern meiner Zähne, welche stark aufeinander schlugen, mein Herz welches enorm gegen meine schmerzende Brust schlug, meine Atmung, welche enorm flach ging und die Laute, welche quälend über meine Zunge rollten, durch den ganzen Wald hören. Ich vernahm nichts mehr um meine Umgebung, meine Augen waren auf dem Dolch, welches in meinen zitternden Händen ruhte, fokussiert. Studierten all die kleinen Schrammen, das frische Blut, welches die Klinge hinunter floss und das Gesicht des Mädchen, welches im Glanz der Klinge wieder gespiegelt wurde. Erneut war ich das Mädchen, welches vom Schein der Klinge fokussiert war. Noch nie zuvor in meinem Leben hatte ich mich so sehr, wie jetzt in diesem moment vor meinen eigenen Augen gefürchtet. Damals konnte man jegliche Emotionen aus ihnen raus lesen, konnte meine Stimmung identifizieren. Sie waren ein offenes Buch für jeden, der mir in die Augen schaute. Auch wenn mir dies bewusst war, so hatte ich versucht einige meiner Emotionen zu verstecken, sodass ich kein offenes Buch mehr war. Sodass nicht jeder von mir, meiner Stimmung oder meinen Gefühlen wusste. Ich wollte nicht alles von mir preis geben, zumal ich andere Glücklich machen wollte, nicht traurig wirken wollte und all meine Sorgen und Probleme in mich rein fraß, nur um Fragen entkommen zu können. Nur um bemitleide Blicke, welche mir ständig zu geworfen worden zu entkommen. Nun sieht man nichts der gleichen. Sie schienen nahezu schwarz, ohne Emotionen - nichts der gleichen.
Kein funken Freude, keine Hoffnung, keine Wärme, kein Strahlen. Die einst helle Farbe, welche zuvor meine Iris um schmückte, hatte sich in ein blasses schwarz gefärbt. Man schaute hinein, wendete den Blick ohne jeglichen Antworten ab. Was hatte ich noch auf dieser Welt verloren, wenn mein Stolz, meine Hoffnung und mein Glück verloren waren? Wenn nichts mehr von dem Strahlen - dem Schein zu sehen war, nur die Leere, welche meinen Körper umgab und alles einfrieren ließ, mit mir war und alles negativ wirken ließ? Was hatte ich hier verloren, wenn doch alles, was ich zuvor hatte verschwunden war? Wenn alles, was zuvor zu mir hielt, verschwunden war? Gar nichts. Nichts hielt mich weiter auf, denn all die Freude und Liebe war verschwunden. All das Strahlen, welches all die Monate gegen die Dunkelheit in mir gekämpft hatte, hatte den Kampf verloren, während die Dunkelheit gesiegt hatte und alles in mir einfrieren ließ. Es schien so surrealistisch, wie ein elender Albtraum, welcher wagte mich ein Stück mehr zu zerstören. Meine Lider fielen zu, während mir stumm die Tränen meine Wangen hinunter flossen. Ich wollte all das nicht wahr haben. Die einzige Person, welche mir das Leben in eine Hölle verwandelt hatte war fort gegangen - nur wegen mir. Er war der einzige, welcher zu mir hielt, auch wenn dies alles wegen ihm geschehen war. Er war der einzigste in meinem nun zerstörten Leben - doch nun war auch er fort. Harold. Er wacht nicht mehr hier auf Erden, sondern schaut als Engel von oben herab. Vielleicht waren seine Gesichtszüge nun friedlich, vielleicht war der Hass in ihm verschwunden und die Liebe hatte ihren Platz wie zuvor eingenommen. Er könnte derzeit ein Lächeln auf seinen Lippen tragen, seine Augen könnten pure Freude und Glück aus strahlen, sodass jeder, welcher ein Blick in seinen Augen wagte, strahlen würde. Vielleicht dankte er mir. Jedoch könnte er mich auch hassen. Er könnte mehr Hass als zuvor für mich verspüren, da ich ihm sein Leben genommen hatte. Ich hatte entschieden, ob er weiterhin Leben durfte oder nicht. Doch bevor ich realisieren konnte, hatte der Tod ihn aus seinem Leid erlöst - jedoch war dies zu früh. Die Zeit war nicht reif genug. Ich wünschte, ich könnte ihm in die Augen schauen und ihm sagen, wie leid es mir täte. Ich wünschte, ich könnte nur ein mal, einmal nur das Strahlen seiner Augen sehen. Nicht die Leere, welche ihn herzlos wirken ließ. Nicht die Leere, welche mir ein Schauder über den Rücken laufen ließ. Nicht das Grinsen, welches den Hass wieder spiegelte - welches dem des Bösen persönlich glich. Ich wünschte ich könnte ihm sagen, dass auch wenn er mir mein Leben zerstört hatte, ich dankbar war. Dankbar dafür, da ich nun meine Augen geöffnet hatte. Nicht die Menschen, welche keine Emotionen zeigten, welche Kälte aus sprühten, waren die Kreaturen. Meist sind es die, von denen man nie gewagt hatte so über Sie zu gedenken. Ihre Fassade, welche Sie so unschuldig aussehen ließ, war es welches uns so über Sie denken ließ. ,,Schaut hin, wenn die Maske der Menscheit zerfällt. Schaut zu, wie ihre Fassade bröckelt und achtet auf ihr wahres Gesicht. Traut niemanden, Liebes.'' Dies waren die Worte, welche zuvor über Harold's Zunge rollten. ,,Nein, Harold. Ich schaue hin, wenn Deine Maske zu Boden fällt. Ich schaue zu, wenn Du vor Scham auf die Knie fällst. Für all das, was Du getan hattes - sowohl mir als auch Deiner Familie und all den anderen unschuldigen Menschen.'' Und diese meine, welche ich ihm spöttisch ins Gesicht schrie.
Seine Worte hatten sich in meinem Gedächtnis geprägt, jedoch schenkte ich ihnen kein glauben. Spöttisch hatte ich ihn ausgelacht, während meine Blicke seinen Körper runter glitten, bis sie letztendlich an seinen Augen hängen blieben. Abschaum - das waren meine Blicke gegenüber Harold. Er hatte leise gelacht und zu Boden geschaut. ,,Nun, so müsstet Ihr geduldig sein, Liebes. Jedoch bezweifle ich, dass ihr genügend Geduld haben würden, denn nicht einmal die Erlösung wird es schaffen, mein wahres Gesicht erscheinen zu lassen.'' Ein unschuldiges Lächeln auf den Lippen, seine Augen voller Glanz - zu Stolz war Harold über seine Worte. Zu viel glauben hatte er seinen Worten geschenkt, denn selbst der Mensch, welcher die glaubwürdigste Fassade, Maske trug, würde gegen dem Tod nicht ankommen. Der Tod war eines der mächtigsten, egal wie sehr man dagegen ankämpfe - es würde jeden holen. Heute würde es zwei Menschen Leben nehmen - zwei von vielen weiteren. Harold und meines. Vorsichtig schritt ich zu Harold rüber. Seine Augen waren zur Hälfte geöffnet, während seine Lippen zu einer geraden Linie verzogen waren, welche mit Unmenge von Blut umkreist waren. Die Blässe seines Körpers, betonte das Eis blau seiner Lippen, welche wie eingefroren schienen. Betonte das dunkelrote Blut, welches langsam aus seinem Mund quoll. Der Mond, welcher durch das Fenster schien, ließ zu, dass man die Blässe, welche von Harold aus ging, nur deutlicher zu sehen bekam, während seine reine Haut aufgrund des Schweißfilmes und dem Mond zu glänzen anfing. Die Blutkrusten, welche in geraden Linien, anfang seiner Lippen nahe seines Nacken getrocknet waren, ließen seine Makellose Haut so beschädigt wirken. Vorsichtig hob ich meine Hand, legte sie auf seine Brust, in der Hoffnung sein Herz schlagen hören zu können, auch wenn nur langsam - auch wenn es nicht regelmäßig gegen seine Brust schlug. Nur ein Zeichen dafür, das Leben in seinem blassen Körper steckte. Nur um Hoffnung zu haben, ihn wieder hier bei mir zu haben. Sein Körper war umhüllt von eiserner Kälte. Kälte, welche mich erschaudern ließ. Wie kleine Stromschläge brannte sich die Kälte, welche von Harold aus ging, einen Weg durch meinen Körper - ließ mich erfrieren, wie nie zuvor. ,,Harold?'', ein leises Hauchen, so als würde der Wind durch die Gänge rauschen, zu mehr war meine Stimme-, mein Körper nicht fähig. ,,Harold, komm zurück, b-bitte." Die Worte, welche an sich schrill im Schloss hallten müssten, waren aufgrund des Schluchzen, welches durch den Tränen verursacht wurde erstickend, stattdessen waren sie krächzend aus meiner Kehle entkommen. Dumpfe Schläge, quälende Hilferufe, erstickende Gebete und leise - nahezu stumme Schluchzer und Schreie, durchbrachen die bittere Stille, welche zu versuchen schien mich dem Selbstmord zu nähren.
Etliche Male schlug ich Harold ins Gesicht, auf die Brust und in den Bauch, um ihn wieder auf erstehen zu lassen. Trotz der Tatsache, dass jegliche Hoffnung ihn wieder auf Erden zu haben verloren war, schickte Ich Gebete in den Himmel. Mein Mund näherte sich den Harold's, der bestialische Geruch, welcher wie zuvor in der Luft hing, wurde mit jedem mal, in welchem ich meinen Kopf an Harold seinen näherte, stärker. Ich musste würgen, denn das Blut hatte ein leicht schwarzen Farbton angenommen. Ich sog die Luft ein, ließ diese nicht wieder raus, sondern behielt sie in mir, schloss meine Augen und spürte sogleich den enormen Druck, welcher gegen meine Schläfen und meine Brust schlug. Meine Herz Schläge beschleunigten sich auf anhieb, während mein Gehirn Warnsignale durch meinen Körper leitete. Schnell öffneten sich meine Augen, während meine Hände Harold's Mund einwenig öffneten, mein Oberkörper beugte sich noch ein wenig vor, sodass nur ein Stück Blatt Papier mich und Harold trennte. Erneut schloss ich meine Augen, versuchte den gammligen Geruch zu ignorieren und legte meine Lippen auf Harold seine. Die Luft, welche ich zuvor inhaliert hatte, atmete ich in Harold's Mund aus. Stimmen in meinem Kopf, sagten mir spöttisch, dass ich eine Mörderin war, dass meine Taten nun nich mehr Helfen würden, doch dies war mir derzeit egal, denn auch wenn sie recht behielten, wollte ich nicht aufgeben - wollte nicht einsehen, dass Harold seinen Todesschlaf eingenommen hatte.
,,Der Tod ist n-nicht das Ende, Harold." ich wischte mir das Blut von den Lippen, hielt Harold's leblose Hand fest in meine, während meine andere Hand auf seine Eis kalte Wange ruhte. ,,Dies waren Deine Worte, Harold, also bitte, bitte steh zu ihnen und mach die Augen auf. Bitte Harold." Ein kehliges flüstern war alles, was ich derzeit zu stande brachte. Mein Körper schien in Flammen eines unkontrollierbares Feuers zu zerfetzten. Alles in mir schien zu erhitzten. ,,Nein. Nein, nein.'' Keine Atmung, kein Herzschlag. Kein Lebenszeichen, obwohl mir dies bewusst war, realisierte ich das Geschehen nicht. Er war verschwunden, Tod, ohne mich.
Schmerz durch zuckte meinen Körper, als ich auf stand. Blut spuren, welche aufgrund meines Knies den Boden bedeckten, ließen mich würgen. Alles fing sich erneut zu drehen an, während mein Kopf stark zu pochen anfing. Das Szenario spielte sich etliche Male in Meinem Kopf ab. Langsam schüttelte ich meinen Kopf, wischte mit einer Hand die Haarsträhnen aus meinem Gesicht, welche aufgrund des Blutes und den Tränen auf meinem Gesicht klebten - weshalb meine Sicht somit verschwamm. Das flackern der Flammen, welche im Flur Licht spendeten, warfen Schatten an den Wänden zurück. Es schien, als würden diese Schatten zu verschiedenen Menschen gehören.

Meines flackerte auch im Schein der Flamme auf. Gekrümmt, zerbrochen. Zitternd. Es war demütigend, mich so sehen zu müssen. So zerbrochen. Als stünde ich nicht auf dieser Welt. Sie sahen mein äußeres ich, nicht mein Inneres, welches von etlichen Mauern umgeben war.

Eins sagte ich; dass ich Harolds Mauern, welche er um sich gebaut hatte brechen würde, um ihn somit helfen zu können. Ich verstand nicht, weshalb er sein wahres ich nicht zeigte, weshalb er es tief in sich verbarg, doch nun kannte ich das Gefühl. Wusste, wie es ist, allein zu sein. Ohne eine Bezugsperson, welche Dir helfen würde, Dein wertvolles Leben nicht dem Tod zu schenken, welcher Dir Dein Leben ohnehin schon nehmen würde.
Mir war bewusst, wie es ist, wenn die eiserne Dunkelheit, welche Dich ohne Gnade einfrieren ließ, Deinen Körper beherrschte.

Mit den Ärmeln meines Gewandes, wischte ich mir über das Gesicht, um die trockenen Blut Krusten, sowie die Tränen weg zu wischen. Ich bückte mich, um den Teppich, welcher die Stufen schmückte, zu mir hoch zu ziehen. Keuchend atmete ich auf, stellte mich Zitternd auf die Beine und schritt vorsichtig zur Tür, welche mich zu Harold führen würde. Ein letztes Mal sog ich die frische Luft ein, bevor ich das Zimmer betrat, welches mich würgen lies.

Der Teppich, welcher im festen Griff meiner Händen war, war nun beschädigt. Das Blut, welches auf dem Boden klebte, sickerte sich in den Stoff des Teppichs ein, als ich diesen hinter mir her zog. Langsam breitete ich diesen auf den Boden aus, sodass dieser länglich vor mir lag. Ich schloss meine Augen, bevor ich diese wieder öffnete und auf dem leblosen Körper, welcher auf dem Bett ruhte, starrte. Langsam bewegte ich mich auf diesen zu, griff nach Harold's Armen, welche schlaff über dem Bettrand hingen und zog ihn somit zu Boden. Ein dumpfes aufprallen drang in meine Ohren, als Harold zu Boden fiel. Stumm fielen meine Tränen, auf Harold's Gesicht, als ich über ihn kniete. Schwer atmend zog ich ihn auf den Teppich und rollte ihn vorsichtig damit ein. Seine Locken, welche wild aus dem Teppich hinaus standen und seine Füße, waren das einzige, was zu sehen war. Sein Gesicht, sowie der Rest seines Körper war im Teppich umhüllt.

"Der Tod zeigt keine Gnade, Harold. E-Es tut mir leid."

Don't play with me, Darling! h.sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt