036.×

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Nicht bearbeitet

Don't play with me, Darling! // thirty-six×

Widmung:
@xxMelodiexx
@neva01

***

Leany| Tränen der Enttäuschung flossen meine Wangen hinunter, denn ich hatte versagt. Ich hatte mein Wort, welches ich mir versprochen hatte, gebrochen. Einst schwor ich, Harold zu helfen bis dieser sein Leben genießen würde, jedoch hatte ich mein Ziel nicht erreicht, stattdessen hatte ich es abgebrochen. Mir war nicht bewusst, wohin ich gehen sollte, was ich machen sollte, jedoch war mir bewusst, dass ich nicht hätte nach Hause gehen können. Mir war bewusst, dass ich mich auch nicht vor all den Menschen, welche hier rum liefen blicken lassen durfte, da ihnen vermutlich bewusst war, dass ich vermisst werde, wenn sie die Nachrichten schauen oder die Zeitungen lesen würden - falls ich vermisst werden sollte. Was wäre, wenn niemand mich vermisste? Wenn niemandem mein Fehlen aufgefallen war und keiner trauerte? Vielleicht würden sie mein Fehlen feiern, zumal ich ein Wrack war. Ein Wrack, welches die Trauer nicht verdient hatte. Jemand, der nur Probleme mit sich brach. Ob Mum geweint hatte? Und Dad und Ethan und Freunde? Frustriert kniete ich mich auf dem nassen Asphalt, wobei ich verachtete Blicke der Menschen auf mir spürte. Immer mehr Tränen bahnten sich den Weg meinen Wangen hinunter, ließen somit ein Reizen zurück bis sie letztendlich auf dem Gewand, welches meinen Körper bedeckte, fielen. Mit meinen Händen bedeckte ich mein Gesicht. Ich wollte den Menschen, welche sich hier aufhielten nicht zeigen, dass ich schwach war, denn dies würde das letzte sein, was ich machen würde, wenn ich diese grausame Welt verlassen würde. Denn erst jetzt schaute ich wirklich mit meinen Augen. Sie schenkten mir verabscheute Blicke, was dazu führte, dass ich mich dreckig fühlte. Ich fühlte mich nicht wie sie, nicht wie ein Mensch. Doch nicht ich war schrecklich, sondern sie. Ja, sie waren die Kreaturen, da sie einen mit Ihren Blicken, ihren Gedanken, erniedrigten. Ich erschrak über mich. Meine Denkweise, mein Handeln ähnelte das Harold's. Was war aus mir geworden? Sagt, was? Ein quälender Laut entfloh meiner Kehle, immer mehr Tränen flossen aus meinen Augen. Langsam beugte ich meinen Vorderkörper vor- und zurück. Meine Beine zog ich dicht an mich. Das durfte nicht wahr sein.
,,Ich erwache gleich aus dem Traum. Harold existiert nicht, all das was in den Monaten geschehen war, war ein Traum. Ein schrecklicher Albtraum. Ich bin ein Mensch, ich habe ein Herz. Ich darf nicht so denken, denn das alles hier ist ein verdammter Traum, aus dem ich gleich erwache. Nur ein schrecklicher Traum. Nur ein schrecklicher Alptraum. Wach auf, ich wach gleich auf!'', immer wieder sprach ich zu mir, dass dies ein Traum sei, dass ich in einigen Sekunden aus diesem erwachen würde. Ich öffnete meine Augen, welche ich unbewusst geschlossen hatte, doch ich saß auf der selben Straße. Ich hatte die selbe
Kleidung an. Die Menschen schauten mich geschockt und widerwärtig an. Alles schien wie zuvor. Erneut schloss ich meine Augen, mein Körper zitterte enorm, während sich das Wippen, meines Körper verstärkt hatte.
,,Ich träume. Nur ein Traum. Ich..- Bitte, lass mich aus dem Albtraum erwachen. Bitte, bitte. Komm schon. wach auf. wach auf. Ich wache gleich auf. Drei, zwei, eins..'', flüsterte ich und öffnete erneut meine Augen. Selbe Straße, selbe Kleidung, die gleichen Blicke. Angewidert, Verachtend.
,,Steh auf. Lass mich aufwachen. Nur ein verdammter Albtraum. Verschwinde Harold! Verschwinde aus meinem Leben. Lass mich erwachen. Drei, zwei, eins.'' Selbe Straße, gleiche Haltung. Gleiche Blicke.
,,Das darf nicht wahr sein. Das... Ich träume.'' Ein schriller Schrei entfloh meiner Kehle. Ich zog an meinen Haaren, während ich hysterisch ein- und ausatme. Ein Laut, welches sich wie das Hupen eines Autos anhörte, ließ mich zusammen zucken.
,,Hey, du da! Verschwinde von der Straße und verzieh' dich wieder zurück, von wo du gekommen bist. Sag deinem Psychiater, dass er das nächste mal besser auf dich aufpassen solle. Am besten sollten sie dich anketten und die Ketten niemals wieder öffnen.'', schrie ein angetrunkener Junge, welcher mit seinen ebenfalls angetrunkenen Freunden aus dem Auto ausgestiegen war und torkelnd an dem Auto lehnten. Mehrere Fahrzeuge hatten durcheinander angehalten. Umgeben von einem Stau voller Autos und Motorrädern.
,,Nun verzieh' dich endlich, du Biest. Du tust ja einem in den Augen weh.'', lallte ein Mädchen und drohte umzufallen, da sie ziemlich betrunken war, jedoch hielt ein Junge, welcher sich neben sie stelle, sie fest.
,,Verschwinde endlich. Wir haben besseres zu tun, als uns sowas armseliges anschauen zu müssen.'', schrie ein weiteres Mädchen, wobei sie ihre blonden Haare nach hinten schmiss und mich vernichtend ansah.
,,Sag mal, hast du schon mal was von einer Dusche gehört? Ist ja scheußlich, dein Gestank, welcher uns quält.'', schrie die Blondine wieder und grinste stolz, als sie sah, dass all ihre betrunkenen Freunde zu lachen anfingen. Mir war bewusst geworden, dass sie eine von dreien war, die noch vollkommen nüchtern waren, wobei die Worte, die sie mir gegen den Kopf geschmissen hatte umso mehr weh taten, da ihr bewusst war, was sie von sich gab, nicht wie bei den anderen, die sich zum teilst übergaben oder gegen das Auto liefen.
,,Verschwinde jetzt wieder in deine Zelle, du Neandertaler und lass uns jetzt gefälligst durch. Ich schwöre bei Gott, dass ich dich überfahren werde, wenn wir zu spät zur Party kommen, wir haben sowieso schon ein weiten Weg, du elende Ratte.'' Auch seine Worte ließen ein Stechen in meinem Herzen zurück, da auch er nüchtern war und ihm somit bewusst war, wie er mich nannte. ,,Komm, meine Junge, schau dort nicht hin. Das muss doch verboten werden. Furchtbar solch ein Anblick.'', sagte eine Frau, welche mit ihrem kleinen Sohn durch dem Geschehen vorbei ging und mich angeekelt ansah. Nur ein Mädchen, welches auch zu den Jugendlichen gehörte, schaute mich bemitleidend an, doch helfen tat sie mir nicht. Was erhoffte ich mir auch? Vorsichtig lächelte sie mich an, doch als sie sah, das Tränen meine Wangen hinunter flossen, sah sie beschämt auf den Boden. Sie tippte den Jungen, welchen ich nicht bemerkt hatte, da er hinter ihr stand auf die Schulter und flüsterte ihm etwas zu, wobei er schrie, dass es nun reichen würde und sie zuspät kommen würden, jedoch war mir bewusst, dass er versucht hatte sie weg zu schaffen, um mich in ruhe zulassen. Doch die ließen sich durch seinen Worten nicht beeinflussen und ignorierten diese. Verschiedene Stimme, verschiedene Worte. Verabscheute Blicke. Langsam stand ich auf und schaute mich ängstlich um. Was ist nur aus ihnen geworden? Das blonde Mädchen fing an mich mit Geld zu bewerfen, während einige anfingen zu lachen und ihr Geldbeutel raus zückten, nur um mich auch mit Geld zu bewerfen. Das Geld, welches sie auf mich schmissen, übte enormen Druck auf meinen Körper aus. Denn es waren nicht Scheine mit denen ich beworfen wurde. Eines der Geldstücke wurde mir gegen meinen Kopf geschmissen, während die anderen mit enormer Kraft gegen mein Bauch, sowie meinen Beinen geworfen worden.
Ohne den Jugendlichen noch ein Blick zu würdigen humpelte ich weg. Die Tränen fanden keinen halt. Mein Körper brannte höllisch, während meine Sicht immer mehr verschwamm. Wieder hob ich mein Bein vorsichtig und stand somit wieder im Wald. Zurück zu Harold würde ich nicht gehen, doch zurück auf die Straße würde ich auch nicht gehen. Erschöpft ließ ich mich auf die Erde fallen, während frustrierte, sowie quälende Laute meinen Mund verließen. Was hatte ich getan? Was hatte Harold getan? Was war mit den Menschen geschehen? ,,Warum befreit mich niemand aus dem Elend? holt mich aus der Hölle raus. Lasst mich sterben, bitte. Lass mich in f-frieden Leben. Ich will sterben. Ich will den Schmerz nicht mehr spüren. Ich kann nicht mehr.'', flüsterte ich, in der Hoffnung, dass mich jemand hören würde und meine Bitte in die Realität umsetzten würde. Wieso war ich nicht einfach auf der Straße geblieben, so könnte mich der Junge überfahren und ich müsste das Leid, welches ich derzeit ertragen musste, nicht mehr ertragen. Weshalb hatte Harold mich nicht umgebracht? Weshalb konnte ich nicht sterben?
Liebes, mir ist bewusst, dass es euch nicht gut geht, so kehrt zurück, damit ihr nicht erfriert.
"Wie so höre ich Dich ständig, Harold? Geh weg von mir. Nur wegen Dir leide ich.", krächzte Ich leise, doch nun hörte ich die Stimme nicht mehr. Nur das rascheln der Bäume welche mich umgaben war zu hören und ein Rabe, welcher von Baum zu Baum flog und schrille Laute von sich gab.

Don't play with me, Darling! h.sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt