42 |➳ Abschiedsbrief

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Don't play with me, Darling! // forty-two×

(Oh, tut mir leid, ich habe die Jahreszeit vom Frühling, denke ich, auf den Winter verschoben, weil dort eigentlich noch was zu kommt, ich das nur vergessen hatte mit einzubauen, weil Ich dachte, dass ich es schon zu Anfang geschrieben hatte. (-: ))

Widmung: 123Schokoeis &
Harrys_Kitten24

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Leany|Die Fensterscheiben, welche aufgrund der eisernen Jahreszeit in beschlag genommen wurden sind, ließen mich wissen, dass ich nun schon fast ein Jahr bei Harold gefangen war. Leicht fielen die Schneeflocken auf mir herab, verfingen sich in meinen Haaren, weswegen ich dass Nass auf meiner Kopfhaut zu spüren bekam. Mit jedem Schritt, den ich an setzte, knirschte es unter meinen Schuhen. Laut stieß ich die Luft aus, wobei kleine Rauchwolken entstanden waren, welche nun durch die Lüfte treiben würden. Leicht sog ich die Luft ein, presste die Zähne fest aufeinander, in der Hoffnung, das schmerzhaften aufeinander Schlagen meiner Zähne somit stoppen zu können. Die Hände fest in den Taschen des Mantels, welchen ich mir von Harold geliehen hatte, gepresst, senkte ich meinen Blick, um den Schneesturm, welcher mir ins Gesicht wehen würde zu vermeiden. Der Schnee unter meinen Füßen hatte meine Füße betäubt, während die Kälte meinen Körper in beschlag genommen hatte, sodass auch dieser betäubt war und ich mit jedem weiteren Schritt immer weniger von meinem Körper spürte. Vereinzelte Menschen liefen durch die Straßen. Während eine etwas ältere Dame schwer gegen dem kalten Luftzug ankämpfte, welcher drohte ihren Schirm durch die Lüfte fliegen zu lassen, schoss ein etwas jüngerer Mann eine aus dem Schnee gemachten Kugel durch die leeren Straßen. Kein Gelächter kleiner Kinder war zu hören. Kein Geschrei. Nur die Schritte der altem Dame, dem jungen Mann und der meine waren zu hören, während durch dem Wind eine Gänsehaut auf meinem Körper entstand, ließen die leichten Schneeflocken alles in mir efrieren. Ich erinnerte mich an meine Wort, welche ich Harold als Abschied hinterließ. Sie waren nicht viel, jedoch bedeutsam. Es fiel mir schwer mich verabschieden zu müssen und noch schwerer wäre es, ihm all' das persönlich sagen zu müssen, während der Schmerz welcher sich in seinen Augen widerspiegeln würde, mich schwächen würde. Es schien so surreal. So surreal, dass er mich der Freiheit überlassen hatte. So surreal, dass er mich in die Arme geschlossen hatte, während er sich endschuldigt hatte und sich mir geöffnet hatte. Es war ein Fehler gegangen zu sein, nicht? Es war falsch, ihm nicht auf seine Frage geantwortet zu haben, obwohl er mich gehen lassen wollte. Es war dreist gewesen. Naiv, zumal ich nur an mich gedacht hatte ohne darüber nachgedacht zu haben,wie es Harold gehen würde. Wie er sich fühlen würde erneut alleine zu sein. Ohne Bezugsperson.
Es war nicht richtig, all' das, es war falsch. Dies war mir bewusst, doch die Worte von Harold hatten sich in meinem Gedächtnis wiederholt - immer und immer wieder. Es schien, als hätten diese mich manipuliert, so, als hätte nicht ich darüber bestimmen können. Es tut mir leid, Harold. Tut mir leid, dich allein gelassen zu haben und mich entschieden zu haben fort zu gehen. Es tut mir leid - so unendlich leid. Es war nicht richtig von mir, gegangen zu sein, obwohl du dich mir geöffnet hattest. Es war nicht richtig nicht auf deine Frage geantwortet zu haben, obwohl das Schicksal meine Antwort schon bestimmt hatte - obwohl mir bewußt war, wie die Stimmen in meinem Kopf geantwortet hätten. Wie sie sich entschieden hätten. Langsam ließ ich meine Lider aufeinander fallen, wobei alles um mich herum verschwamm und Szenarien, wie ich auf den Boden kniend den Brief zu Ende schrieb vor meinen Augen auftraten.
Gewiss, du verspürst nun Hass mir gegenüber, verabscheust mich und wünscht mir vermutlich den Tod, doch bitte, ich bitte dich, Hass mich, lass deine Wut raus, doch versperre dich nicht wieder. Lass dich fallen Harold, denn auch wenn du mich nicht bei dir siehst, so werde ich immer bei dir sein, solang du dich an mich erinnerst. Solang ich einen Platz in deinen Herzen habe, werde ich bei dir sein. Ich passe auf dich auf, Harold, versprochen. Ich verzeihe dir, Harold, für alles. All das was du mir angetan hattest, ich verzeih'. Ich gebe mein bestes die Erinnerungen zu vergessen, sodass ich eines Tages nur noch Bruchteile zusehen bekomme, bis diese letztendlich komplett in Vergessenheit geraten werden, nur um dir deine Wünsche zu erfüllen, Harold. Ich tu alles für dich, doch dir wird bewusst sein, dass das Vergessen ein schwieriger Kampf sein wird, oder Harold? Es waren deine Worte und doch werde ich den Kampf beginnen, egal wie verletzt ich am Ende sein würde. Unbedeutend wie lange und schmerzhaft der Kampf sein würde, ich würde dadurch gehen, nur für dich Harold, doch bitte zerstöre die Mauer in Dir. Lass uns zusammen kämpfen, auf etwas, was uns stärker machen würde. Bebend stieß ich die heiße Luft aus den Mund, ließ den Kopf in den Nacken fallen, während ich die Schneeflocken, welche auf mir herab fielen auf meiner Haut spürte. Für etwas bedeutsames, was unser Leben ändern würde. Lass uns den Krieg beginnen. Zwei unterschiedliche kämpfe, doch sie würden uns aus machen. Sie würden uns zeigen, wie es ist für etwas zu kämpfen. Bitte Harold, erfüll' mir diese Bitte, lass es kein weiterer Wunsch sein, sondern lass sie der Realität entsprechen. Ganz egal, wie lange es dauern würde. Ganzgleich wie sehr der Hass auf mich steigt. Hass mich, lass deine Wut raus. Egal was es ist, gib mir die Schuld. Lass die Lasten auf deiner Schulter fallen und lass diese auf mich zu kommen. Ich Bitte Dich, Harold.
Rapide schlug mein Herz gegen meine Brust. Heiße Tränen hinterließen ein Reizen auf meinen Wangen zurück. "Miss, ist alles in Ordnung?", schwer vernahm ich die tiefe Stimme eines Mannes in dessen die Besorgnis mit schwang. Lass uns neu anfangen, die Vergangenheit hinter uns lassen. Alles nimmt eines Tages ein Ende und alles wird sich eines Tages ändern, sei es ins positive oder ins Negative. Ändern wird sich alles, doch ich bin mir sicher, dass es sich bei dir um das positive handeln wird, zumal dir in den letzten Jahren nur negatives widerfahren war. Auch du verdienst das Glück auf deiner Seite. Ich würde kämpfen, auch wenn das Glück nicht bei mir stehen würde - vermutlich hätte ich dies nicht verdient. Den Tod hätte ich verdient, für all' meine Taten. "Miss? Hören Sie mich? Sie sehen nicht gesund aus. Antworten Sie mir, bitte." Ich vernahm den leichten Druck auf meiner Schulter, während große Hände mich mich leicht rüttelten. Vermutlich schenkst du dem glauben, dass ich aufgebe, nicht wahr Harold? Weil mich nichts mehr auf Erden hält, weil ich das Leben nicht verdient hatte, oder? Gewiss, dies würde der Wahrheit entsprechen. Ich hätte aufgegeben, hätte ich nicht das Ziel vor Augen, welches die Realität erblinden ließ. Man sagt, man solle erst kämpfen, wenn man ein Ziel vor Augen hätte. Es hieß, dass das Kämpfen ohne Ziel sinnlos sei, erfolglos. Weshalb hätte ich kämpfen sollen, wenn ich keine Ziele dafür hätte? Sinnlos, dieses Wort würde dem entsprechen, doch erfolglos? Erfolglos wäre es nicht, zumal du es versucht hattest. Du warst oft Gefallen, Harold, dies ist mir nun bewusst, doch erfolgreich wird niemand sein der nicht zu kämpfen wagt, diese Worte sollen sich in deinem Gedächtnis einprägen, sodass du sie immer zu Ohren bekommen wirst, wenn deine Willenskraft verschwindet.
"Okay, wissen Sie was, Miss? Ich rufe jetzt den Notarzt. Sie wollten es ja nicht anders. Ich kann Ihnen auch eine zweite Chance geben. Wie wäre das, hm? Also, entweder Sie beruhigen sich, reden mit mir und lassen sich von mir helfen, oder ich rufe den Notarzt und dann werden Sie ins Krankenhaus eingeliefert, wo die Bazillen kranker Menschen sind, was ziemlich eklig ist, weil sie dort ja eher Krank werden. Sie haben die Wahl, Miss." Es tut mir leid, Harold, dass du ab diesen Zeilen vermutlich nicht richtig lesen kannst, doch die Tränen die ich zuvor zurück gehalten hatte sind nun aufgebrochen.
"Okay, junge Dame. Ich zähle jetzt bis drei - oder nein. Ich zähle sogar bis Zehn für dich -ich hoffe, ich darf dich Dutzen, denn du scheinst ziemlich jung zu sein und meiner Meinung nach schreckt das Siezen einen bei jungen Personen ab. Also wie gesagt, ich zähle sogar bis Zehn für dich, damit du Zeit hast, das zu verarbeiten, was dich zum weinen gebracht hat." Weisst du Harold, du hattest viel Reue gezeigt - so viel Reue. Doch nie hattest du gesagt, dass du den Tod der Menschen bereust. Reue hat zu bedeuten, dass Wir Menschen nicht zu dem stehen, was Wir begangen haben. Und ich bereue es. Ich bereue es dich verlassen zu haben - so unglaublich sehr. Doch ich hatte keine Kontrolle über mich. Etwas hatte mich von meinem Körper verbannt, um mich zu kontrollieren. Vielleicht war es die Freude wieder zu meiner Familie zurück kehren zu dürfen. Vielleicht der Wille ein Teil der Freiheit bei sich zu haben. Was ich damit sagen möchte ist; dass du nicht einmal nach meinem Tod in Vergessenheit geraten wirst.
"Zehn." Denn du hast dir unbewusst einen Platz in meinem Herzen gegraben und hast ihn für dich gewonnen. "Neun. Du hast noch Acht Sekunden, kleines."
Ich danke dir, Harold. Denn ich hatte von dir lernen dürfen. Erfahrungen sammeln können, auch wenn deine Erfahrungen eher Negativ waren, so hattest du mich dem guten gelehrt. "Acht. Meine Hand wandert in meine Tasche, um das Handy zu holen - kleiner Tipp." Fürchte dich nicht Fehler zu machen. Fürchte dich nicht zu fallen, Harold. Denn vielleicht, ja vielleicht würde sich etwas bei deinem nächstem Versuch ändern. Vielleicht würdest du nicht in die Tiefe stürzen sondern in die Höhe steigen, sodass du als Sieger herab blickst. "Sieben, sechs, fünf... und ich gebe die Nummer ein." Du wirst sehen, dass du eines Tages groß dort stehen wirst, während die Menscheit benommen auf dir herab blickt, aufgrund deines Erfolges. Sie werden staunen, was für ein Kämpfer aus dir geworden ist. Ein Gewinner, Harold. Richte dein Blick auf dein Ziel und nichts kann dir in dem Wege stehen. Vergangenheit bleibt Vergangenheit, doch ich bin mir sicher, dass du mich bis hin zu meinem Tod begleiten wirst - ob du es möchtest oder nicht. Denn solang du deinen Platz in meinem Herzen hast, wirst du nicht in Vergessenheit geraten. "Vier. Komm schon Prinzessin, du musst damit abschließen." Ich halte mein Wort, Harold. Denn du bist ein Teil meines Herzens geworden. Mir ist nicht bewusst was es ist, doch zuvor als meine Haut in Berührung mit deiner kam, überkam mich der Ekel. Ein Schauder durchfuhr mich, doch es war nicht angenehm. Sie ließen mich ängstlich und unbeholfen darstehen. Doch nun, nun ist es anders. Als du mich berührt hattest. Das Gefühl des ekels, die Angst, sie waren verschwunden. Deine Berührungen, sie hatten mich gewärmt. Es schien, als würden diese versuchen die Bruchteile in mir wieder zusammen zu bauen. Ein mir wohltuendes Gefühl überkam mich bei deiner Umarmung. "Drei. Es scheint so, als warte ich schon eine ganze Stunde auf dich."
Am Ende wird gar nichts zu Ende sein. Nur die Schmerzen gehen vorüber, zumal du lernst diese zu verbergen und diese aus deinem Leben zu verbannen. Der Hass zieht vorüber. Die Freude am Leben wird gewinnen, denn der Hass wird dir eines Tages deinen Verstand rauben, sodass dir nicht bewusst ist, was richtig und was falsch ist. So wirst du Taten vollbringen, die dich zum Strahlen bringen - einige die dich zum weinen bringen, doch so ist das Leben, Harold. Es wird geliebt und gehasst, aber niemals wird es für immer geliebt. Niemals wird es für immer gehasst, denn es gibt so viele Dinge die dich zum strahlen bringen würden und zum weinen. Zuvor warst du es, welcher mich Hass auf meinem Leben verspüren ließ, doch nun bist du es welcher mich Freude verspüren lässt, auch wenn dies nicht öfters zum Vorschein kommt. "Zwei." ,,Komm' schon, kleines, es ist ziemlich kalt und wir beide holen uns wahrscheinlich eine Erkältung mit, wenn wir hier weiter rum stehen. Bei mir wäre es nicht so schlimm gewesen, aber ich wäre kein Mann, wenn ich dich hier alleine stehen gelassen hätte. Also bitte, ich bitte dich erwache aus deiner starre. Ich lade dich auch zu einem Kaffee ein, wobei Kakao meiner Meinung nach viel besser wäre, nicht?" Es tut mir leid, Harold. Mir ist bewusst, dass dieser Brief deinen Hass auf mich nicht verringern wird, doch du hattest es verdient diese Worte zu hören, zumal du einzigartig bist.
"Eins" Es hieß, dass man sich ein zweites mal im Leben sehen würde und genau daran halte ich mich fest, denn mir ist bewusst, dass dies nicht unsere letzte Begegnung sein würde. Dies wird meine Willensstärke steigern.
"Ein drittel." Eines Tages wirst du erfolgreich, so erfolgreich wie niemals zuvor, das weiss ich. Ich wünsche dir das beste der Welt. Und ich wünschte, dass die Gebete, die ich jeden Abend in den Himmel geschickt habe wahr werden. Und falls du eines Tages glücklich wirst, so wird mir bewusst sein, dass diese in Erfüllung gegangen sind und der Schutzengel für immer auf dich aufpassen wird. "Null. Die Zeit ist vorüber. Das heißt, dass du mit mir sprechen musst oder ich den Notarzt rufen muss. Ich empfehle dir das erste, das ist um einiges angenehmer als der Notarzt."
Auf Wiedersehen, Harold. Vergiss nicht, dass du immer jemanden haben wirst, der dir bei stehen wird, ganz gleich wie schwer es wird. Ganz gleich, wie groß der Schmerz wird. Du wirst immer geliebt und begehrt. In Liebe,
Leany. "Okay. Okay, weisst du was? Das kann ich mir nicht länger mit anschauen. Ich rufe den Notarzt. Ich weiß nicht weshalb ich das nicht schon viel früher getan habe. Außerdem ist deine Haut eiskalt und blass, während deine Lippen einen ziemlich eisernen Blauton angenommen haben und ich als kein Arzt weiss, dass das nicht wirklich gesund ist und dass dein Körper nun Wärme benötigt." Langsam trennten sich die Lider meiner Augen, während ich mit meiner Hand, welche stark zu zittern anfing die Tränen von meinen Wangen wischte. Ein mir unbekannter junge stand vor mir, die linke Hand an seine Lippen gepresst, während er heiße Luft hinein blies um seine Hände vor der Kälte zu wärmen. Mit der rechten Hand hielt er sein Handy vor seinem Ohr, wobei er seine Füße abwechselnd auf dem Boden absetzte. Verzweifelt raufte er sich durch die Haare, während er leise vor sich hin fluchte. Leicht schlug er auf sein Handy, murmelte Wörter vor sich hin die ich nicht ganz verstand, ehe sein Blick zu mir wanderte. Weit öffneten sich seine Augen, während ein leichtes lächeln seine riesigen Lippen zierte. "Das hört sich vermutlich lächerlich an, aber hast du ein Handy bei dir? Meines hat den Geist aufgegeben, weswegen ich den Notarzt nicht rufen kann." Leicht lachte er auf, wobei seine Grübchen zum Vorschein kamen. Ein schwaches Lächeln zierte mein Gesicht, als ich den Kopf langsam hin und her schüttelte. "Wie. Du hast kein Handy bei dir?" Verwirrt blickte er zu mir, schüttelte jedoch sofort darauf den Kopf und hob abwehrend die Hände hoch. "So meinte ich das nicht, also es hatte mich anfangs verwirrt, zumal die Jugend in de heutigen Zeit alle ein Smarthphone besitzen. Nicht dass ich dich jetzt damit runter machen will, denn das will ich nicht. Ich meine das sogar gut, weil ich das gut finde." Schwer blies er die Luft aus, ehe er die frische kühle Luft erneut einsog.
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Don't play with me, Darling! h.sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt