50 |➳ Ich liebe Dich

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Widmung:
@Feroxgirly

»Weil er nicht wollte, dass sie hörten, wie sehr er darunter litt, fing er an zu schweigen, während sein Lächeln erstarb und sein Herz aufgrund der Schmerzen erfror.«
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50| I love you.

Leany| ,,,Bitte, Harold", tief rang ich nach Luft, senkte meinen Blick und schloss meine Augen, bat zu Gott, dass Harold die verbitterte Stille zwischen uns brechen würde, bat zu Gott, dass er mit mir sprechen würde, denn ich hielt das Schweigen zwischen uns nicht aus, hielt es nicht aus, die schrillen Klänge der Lautlosigkeit um mich zu haben, denn sie raubten mir den Schlaf, raubten mir die Kraft, wagten es, ein weiteren Teil in mir zu brechen. ,,Hör auf zu schweigen, Harold. Bitte hör auf", krächzte ich leise, sog die stickige Luft in meine Lungen, öffnete meine Augen und blickte müde in Harold's Augen, welcher angespannt auf dem Bett saß. Drei Tage waren vergangen und er schwieg, sprach kein Wort, trat nicht näher und quälte mich mit seiner Tat. Drei Tage, in welchem wir wagten, das Band zwischen zu spannen, um zu sehen, wie lange es benötigen würde, bis es durcheinander riss. Drei Tage, in welchem wir uns gegenseitig in einem Raum gefangen hielten, abstand zu einander hielten und schwiegen. Es schien wie ein Kampf, in welchem bestimmt wird, wer die Stille länger aushalten würde, wer als erstes daran zerbrechen würde und ich gab auf, verlor Harold's Spiel und brach die Stille, die uns umgab. Das Mondlicht, welches uns Nächtelang begleitete, brach die Dunkelheit in Harold's Zimmer, kämpfte gegen die Finsternis an und erhellte uns selbst die düstersten Nächte. Wieder schwieg er, studierte mein Gesicht, lies seine Augen über meinen Körper wandern und schaute weg. ,,Bitte", wisperte ich leise, wagte es ein weiteres Mal den Versuch zu starten, das Schweigen zu brechen, doch er senkte den Blick. Müde schloss ich meine Augen, legte meinen Kopf in den Nacken und lehnte meinen Körper erschöpft gegen das Fenster. ,,Verletzt mich, Harold, mit Worten, mit Taten, gib mir die Schuld, lass deine Wut an mir aus, mach alles an mir bis die Wut in dir verschwunden ist, aber bitte hör auf mich zu ignorieren. Bitte hör auf damit und rede mit mir, sag etwas, ganzgleich was es ist, aber bitte rede mit mir", ein ersticktes Flüstern drang aus meiner Kehle und die erniedrigen Worte hätten verzweifelter nicht durch meine Lippen dringen können. Alles hätte ich zugelassen, hätte die Worte, die mein Herz zum Bluten bringen würde, aufgenommen und die Verletzungen, die Narben mit sich bringen würden, hingenommen, ohne auf ihn einzureden. Alles hätte ich dafür getan, nur um die Stille zwischen uns zu brechen, alles hätte ich getan um mich ihm nähern zu können, um der eisernen Kälte entkommen zu können. Traurig lachte ich auf. ,,Ich habe es versucht, Harold. Habe versucht die Stille zwischen uns zu brechen, habe versucht mich dir zu nähern, aber wenn du schweigst und wagst meine Worte zu überhören, um Gewinn zu machen, dann hast du gewonnen. Sag nicht, dass ich es nicht versucht hätte. Bitte sag nicht, dass du dich meinetwegen erneut verschließt, denn das wäre gelogen und dir ist bewusst, dass es an dir liegt und nicht an mir. Tu das, was du für richtig hältst und Schweig weiterhin, weil du zu feige bist, dich zu stellen und du hast gewonnen, weil ich die Stille zwischen uns als erstes gebrochen habe, aber du wirst sehen, dass es dir nicht viel bringen wird, außer zwei gebrochene Herzen." Wut brodelte in mir, denn er fing immer und immer wieder einen Streit an und ich brach immer mehr daran. ,,Wie lange noch, Harold?", fragte ich leise und wand meinen Blick von ihm ab, blickte hinaus in die Ferne, ins nichts. ,,Wie lange willst du noch schweigen? Wie lange noch, willst du mir keine Antwort geben und mich mit der Ungewissheit leben lassen? Wie lange noch, Harold?" Meine Glieder schmerzten und mein Körper war geschwächt. Schwer hielt ich meine Augen auf, atmete die zittrige Luft aus und zog meine Beine an meine Brust. Ich habe die Gespräche zwischen Harold und mir zu schätzen gelernt, habe die Laute, die Worte, die wir miteinander wechselten zu schätzen gelernt und vermisste alles an ihnen. Ich habe gelernt die Stille zu verabscheuen, habe gelernt, dass sie mein Feind ist, denn sie brach mich um, machte mich kaputt und raubte mir den Schlaf. ,,In Ordnung, Harold, schweig weiter und quäl mich weiterhin mit der Stille, aber gib nicht mir die Schuld, wenn die Stille zu schmerzen beginnt." Sein Körper spannte sich an, seine Hände hatte er zu Fäusten geballt und seinen Kopf hatte er erschöpft gegen die Bettlehne gelehnt. Ruhe kehrte ein und die Emotionen, die in mir wüteten, jagten ein Kribbeln durch meinen Körper. Alles bebte in mir, während mein Atem stoßweise durch meine Lippen drang. ,,Na los, Harold. Hast du den Mut verloren? Hast du nichts zu sagen?" Verächtlich lachte ich auf, schüttelte hoffnungslos meinen Kopf und schaute ihn an. Stockend blies er die Luft aus seine Lungen. Seine Silhouette war angespannt, bebte und dumpf erhellten seine schweren Atemzüge den Raum. Er wand mir den Rücken zu, wollte den Streit verhindern, um nicht mit mir reden zu müssen. Laut schnaubte er, umgriff mit zitternden Händen fest das Laken, welches über die Matratze gespannt war. Sein Blick glitt zu der Kiste, die er vor drei Tagen aus dem Bunker geholt hatte. Schwer atmend lies ich meinen Blick durch das Fenster wandern, beobachtete die Sterne, weil ich den Anblick nicht ertragen konnte. Die Wut auf ihn zerfraß mich, lies mich Dinge denken, über die ich nicht hätte denken dürfen, Dinge, die kein Platz in meinem Kopf haben dürften. ,,Ich hasse dich, Harold. Ich hasse dich so sehr." Meine Worte hallten im Raum wieder, überschlugen sich und hätten nicht lauter aus meiner Kehle dringen können. Und wenn ich ganz still war und genau hin hörte, dann nahm ich sie wahr, wie sie ohrenbetäubend durch die Wände drangen. Laut keuchte Harold nach Luft, riss seine Augen geschockt auf, während sich sein Brustkorb rapide auf -und ab hob. Stark zitterte sein Körper, während seine Atemzüge immer unregelmäßiger durch seine Lippen drangen. Eine unendliche Stille legte sich zwischen uns, eine welche mich realisieren lies, welche Bedeutungen diese Worte mit sich trugen. Schwer keuchte ich nach Luft, weitete meine Augen und schüttelte meinen Kopf. Sie entsprachen nicht der Wahrheit, entstanden durch Wut und Verzweiflung, Verwirrung und der Angst, doch er würde meinen Worten keinen Glauben schenken, sobald ich ihm sagen würde, dass sie nicht der Wahrheit entsprachen, denn sie trafen ihn und haben ein Teil in ihm zum brechen gebracht, ließen den Schmerz quälend langsam durch seinen Körper gleiten. ,,Nicht... Harold. Nein." Keuchend wollte ich mich ihm nähern, hielt mich fest an der Wand um nicht umzufallen. ,,Bitte, es tut mir leid. Es tut mir leid, ich hasse dich nicht. Ich hasse dich nicht... Bitte." Fest umgriff er meine Handgelenke, drücke meinen Körper von dem seinen, als ich näher trat, lies die Berührungen von mir nicht zu und der Griff um meine Handgelenke wurde fester, während mein Atem verblieb und der Schmerz mein Herz erdrückte. Alles schien still, als stünde die Zeit still und das Leben entging uns aus dem Zimmer, während zwei Herzen laut zu brechen begangen und die verzweifelten Laute, welche so unendlich viel Reue mit sich trugen, den toten Raum, mit ihren Klängen erhellte. ,,Bitte nicht, Harold. Ich hasse dich nicht, ich wollte nicht...", ein leises Wispern, mit Worten, die nicht hätten gebrochen - und verzweifelter sein können, doch sie schienen ihm bedeutungslos, schienen kraftlos, denn sie hatten die vorherigen Worte nicht übertönen können, weil er sie mit so viel Hass und so viel Schmerz zu Ohren bekommen hatte und sie taten ihm weh, trugen für ihn mehr Bedeutung mit sich, als meine Entschuldigungen. ,,Lass mich dich umarmen, Harold. Bitte lass mich dir näher kommen." Der Griff wurde fester, der Schmerz unerträglicher und die Blutung meines Herzens stärker. ,,Lass mich dich lieben, bitte Harold, lass mich dich berühren. Ich hasse dich nicht... Bitte lass mich dich lieben." Zu viel Verzweiflung, Reue und Angst, so unendlich viel Wut und Enttäuschung. Zu viele Emotionen, zu viele Gefühle, die uns mit ihren Krallen gefangen hielten. So unendliche viele Emotionen, die uns dem Tod näher führten und unsere Schreie erhellten die Nacht, bebten durch das Schloss, ehe sie von der Dunkelheit verschluckt wurden. Fest zog ich meine Arme aus Harold's Griff, legte meine Hände vorsichtig auf seine Wangen und schaute ihm in die Augen. Er verfiel in eine Starre und alles um uns schien so leblos - trostloser denn je. Weit waren seine Augen aufgerissen, starrten ins nichts und sein Körper bebte, schien beim nächsten Wort in sich zusammen zu brechen. ,,Es tut mir so unendlich leid. Bitte hass mich nicht. Es tut mir so leid." Das Nass auf meinen Wangen hinterließ Narben, so schmerzhafte Narben, die an das Geschehen erinnern würden, mich niemals vergessen lassen würden. Fest legte ich meine Arme um seinen Körper, wagte es mich ihm zu nähern und die Kälte erfror, die Wärme in mir brannte und mein Herz schien Tränen zu vergießen. Schweigend hatte er seinen Körper angespannt, hatte die Luft rapide aus seinen Lungen gestoßen und sein Herz schlug ihm immer stärker, immer schmerzhafter gegen seine Brust. Laut weinte ich in seine Brust, verstärkte den Griff um seinen Körper, grub meinen Kopf in seine Halsbeuge und das Nass, welches aus meinen Augen trat, hätte schmerzhafter nicht sein können. ,,Leg deine Arme um mich. Bitte leg deine Arme um mich, Harold. Zeig mir, dass du mich liebst. Bitte hör auf mich zu hassen, bitte hör auf mich zu quälen, du bringst mein Herz zum bluten", quälende Laute brachen die Stille im Schloss und die elenden Stimmen in mir begangen laut zu weinen. ,,Ich liebe dich, Harold. Ich werde dich für immer lieben, aber bitte rede mit mir. Hör auf zu schweigen, sag etwas. Bitte sag etwas. Sag, dass du mich liebst, bitte Harold." Die Tränen rannen seine Halsbeuge hinunter, hinterließen Narben auf seiner reinen Haut und die Tränen wurden stärker, der Schmerz noch unerträglicher, als er meinen Griff um sich löste. ,,Sag etwas, bitte sag etwas." Erstickende Laute, die dem Tode nahe waren, so leise, als würden sie durch den Wänden dringen, welche so viele Geheimnisse mit sich trugen. So viele Geheimnisse und Szenarien aus unserem Leben und sie würden für immer darin bleiben und wenn man hören würde und ganz still sein würde, würden unsere Gespräche gedämpft zu hören sein. Ein starker Druck wurde auf meinen Schultern ausgeübt und die lauten Herzschläge drangen in meine Ohren und ließen mich alles um mich herum vergessen. ,,Wiederholt euch, Leany. wiederholt eure Worte", ein raues Flüstern, welches kaum hörbar und sanft in meine Ohren drang. ,,Ich liebe dich", flüsterte ich und der Griff wurde fester. ,,Ein weiteres Mal", flüsterte Harold unglaubwürdig, lehnte seine Stirn gegen die meine und blickte mir in die Augen. ,,Ich liebe dich, Harold." ,,Noch einmal, Liebes. Wiederholt sie noch einmal." Sanft wischte er mir die Tränen weg und eine weitere Träne rann meine Wange hinunter, ehe ich leicht lächelte. Meine Augen schloss ich erschöpft, stieß langsam die Luft aus meinen Lungen und wiederholte meine Worte ein weiteres mal. ,,Ich liebe dich, Harold. Ich liebe dich so sehr."

Don't play with me, Darling! h.sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt