44 |➳ hoffnungslose Wünsche

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Don't play with me, Darling! // forty-four×

Widmung:
@lostbutnowaimfound

(Ich würde mich unglaublich freuen, wenn einmal alle meine Leser hier voten oder kommentieren könnten, damit ich weiss, wer hier alles liest. (-: Und nicht vergessen die Musik oben zu hören. (:)

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»Die Kerze erlischt und die Herzen sie brechen, sie gaben sich das Wort und gingen sich rächen.« Kylie.

Leany| ,,Nein. Nein, nein, nein. Bitte, nicht. Bitte, bitte nicht. Das entspricht nicht der Wahrheit. Bitte, Mum, Dad. Tut mir das nicht an, bitte. Ich bitte euch.'' Keuchend rang ich nach Luft. Bittere Tränen rannen mein Gesicht herunter und der letzte Funken Hoffnung wurde mit den Tränen, welche auf den Asphalt fielen, mit gespült. Ein unsagbarer Schmerz durchzog meine Brust, bereitete sich binnen von Sekunden durch meinen ganzen Körper aus und das Zittern meiner Glieder erschwerte mir das standhalten meines gewichtes, zumal meine Beine drohten durch das Zittern zu brechen. Es schien, als stünde alles um mich still, als würde man es wollen mich mit all den Schmerz alleine zu lassen um mich quälend langsam zu brechen. Gedämpft vernahm ich ein schrillen Laut, welcher mit so viel Verzweiflung und so viel Reue durch die Straßen hallte, dass das Gefühl, das mein Herz splitternd in meiner Brust zersprang, mein Körper in Beschlag nahm. Zu spät nahm ich wahr, dass die quälenden Laute meine waren, dass der Menschheit offenbart wurde, wie gebrochen ich doch bin und es meine Emotionen waren, welche fest in den Wänden dieser Stadt verschlossen waren, sodass jener der schweigend durch die Straßen ging sie zu hören bekommen würde und ein unermesslicher Schmerz sie auffordern würde ihre Hände fest an ihren Ohren zu pressen, um den betäubenden Schmerz nicht spüren zu müssen. Heiße Tränen nahmen mir die Sicht und es war das erste mal, dass sie zu etwas nützlich waren, denn sie versperrten mir die Sicht der Realität und es tat unfassbar weh, mit dem Gedanken zu spielen, mir hier und jetzt mein Leben zu nehmen um der Realität entkommen zu können, zumal ich doch so viel Leid ertragen musste und es Zeit war, dass das Glück auch auf meiner Seite stand. ,,Bitte tut mir das nicht an... Ich liebe euch doch." Und mir war bewusst, dass die Zeit gekommen war; dass es nun Zeit war loszulassen, doch mein Körper sträubte sich gegen die Wahrheit und krallte sich fest in die Lüge ein, obwohl ich das leise krächzen, die flüsternde Stimme meines Verstandes wahr nahm, wie die Worte dumpf gegen die Wände meiner selbst prallten und sie mich anflehte loszulassen um mich nicht noch mehr zu zerstören. Und erneut kollidierten meine Wünsche mit der Realität zusammen und der elende Traum nahm kein Ende, verwandelte sich in einem verdammt gewordenen Alptraum. Langsam fielen meine Lider aufeinander und die Tränen nahmen kein Ende. Ein betäubender Schmerz bereitete sich in meinem Körper aus, nahm jede gebrochene Faser in Beschlag, als meine Knie mit einem dumpfen Prall auf den Asphalt einschlugen, doch der Schmerz hatte nicht die geringste Chance den Schmerz in meinem Herzen zu übertönen und ich betete zu Gott, dass dies alles ein Ende nahm, dass mein Leid ein Ende nahm und ich von nun an in einem tiefen Schlaf fallen würde und nicht mehr aufwachen würde, um von alldem zu entkommen. Was hielt mich schon hier auf, wenn niemand mir bei stand und ich in Vergessenheit geraten war? Was hielt mich noch hier auf, wenn alles was ich zu spüren bekam Schmerzen waren und der letzte Funken Hoffnung erloschen war? Und weshalb sollte ich weiterhin das Gute in allem sehen, wenn all meine Emotionen nur noch aus Angst, Verzweiflung und Enttäuschung bestanden? Und es war die reinste Lüge zu glauben, dass Harold meine größte Angst sei. Es war die bittere Enttäuschung, die ich geheim halten wollte. Die bittere Enttäuschung, die ich vor meiner selbst fernhalten wollte und den Versuch gewagt habe, mir einzureden, dass Harold meine größte Angst sei, nur um der wahrlichen Angst zu entkommen. Nur um der Angst und der Enttäuschung zu entkommen, die mir den Rest geben würde, um all meine Hoffnungen zum platzen zu bringen. Doch nun war mir bewusst, dass der Wunsch nicht in Erfüllung gegangen war, dass meine Gebete nicht erhört worden waren und die Angst gesiegt hatte, während diese, aus der mir eingebildeten fest gebauten Mauer, quälend langsam ausgebrochen war und mich mit ihrer Kraft auf die Knie zwang. Die Angst in Vergessenheit zu geraten, war meine größte Angst, meine größte Schwäche und nun an diesem heutigen Tag, war mein größter Wunsch der richtige Tod, weil mir nun bewusst war, dass ein Teil meiner selbst schon seit langem Tod war, denn ich meinte zu glauben, dass das Vergessen dem Tod glich, nur, dass es um einiges qualvoller war, zumal ich vergessen war und die gleichgültigen Blicke jeden Tag zu sehen bekommen würde und ich würde täglich daran erinnert werden, bis ich innerlich daran zerbrechen würde. Mir war bewusst, dass ich vergessen war und ich fremd durch die Straßen gehen würde und die Hoffnung hatte Narben in mir zurück gelassen, als sie in unendlich vielen Stücken zersprang. Die eiserne Kälte drang in mir ein und lies alles in mir gefrieren und mein, mit Schmerz betäubter, Körper und die Kälte, welche in mich eingedrungen waren ließen mich aufzittern. Trübe öffnete ich meine Augen, wobei mein Blick auf mein ehemaliges Zuhause fiel. Qualvoll schluchzte ich auf und wieder und wieder wisperte ich, dass es aufhören solle, das mein Herz aufhören sollte Blut durch meine Venen zu pumpen. Es sollte aufhören, aufhören zu schlagen und mich hier gefangen zu halten, es sollte erfrieren sowie Harold sein Herz. All meine Organe sollten erfrieren, mit einem mal Kälte verspüren, sodass selbst die wärmsten Hände, die sich mir nähern würden erfrieren würden. Und alles sollte ein Ende nehmen, damit ich mein Glück im Himmel finden würde. Laut drangen die Schläge meines Herzens in meine Ohren, wie sie versuchten mich bei Leben zu halten, doch ich konnte nicht mehr. Zu lange hatte ich gekämpft, zu oft war ich gefallen und nirgendwo sah ich Glück und doch hatte ich mir erhofft, dass alles besser werden würde, wenn ich von Harold gehen würde. Mir war nicht bewusst, welches Jahr wir hatten, doch aufgrund der Jahreszeiten, welche im ständigem Wechsel umher gingen, war mir bewusst, dass ich länger als ein Jahr bei Harold gefangen war und nun hatte er mich der Freiheit überlassen und ich hatte Glück verspürt und Hoffnung und ich war Dankbar dafür, doch wenn ich die Zeit zurück drehen könnte, dann hätte ich es getan, nur um die Bilder aus meinem Kopf zu bekommen; nur um den Gedanken, dass Mum und Dad mich verlassen hatten aus den Kopf zu bekommen. Und nun wünschte ich mir, weiterhin mit der Ungewissheit Leben zu können, nicht zu wissen, dass meine Familie mich verlassen hatte, nichtsahnend, dass sie unser Haus verkauft hatten und von mir gegangen waren. Sie hatten mich alleine zurück gelassen, hatten die Hoffnung aufgegeben und mit mir abgeschlossen. Doch wie hatten sie den Mut dazu mit ihrem eigen Fleisch und Blut abzuschließen, wenn ich es doch viel schwieriger als sie hatte und bis eben noch Hoffnung hatte? Ich schrie verbittert auf und meine Hände verfingen sich in meinen Haaren, während ich alles auf mich zu kommen lies. Das alles war nicht fair, denn sie hatten nicht um mich gekämpft, sowie ich es für sie getan hatte. Und ich wollte Sterben, denn nicht einmal der Tod wäre so schmerzhaft wie der Schmerz in meiner Brust. Stark schlug mein Herz gegen meine Brust und ich bat um Verzeihung, bat um Verzeihung, weil ich die Herzschläge nicht mehr hören wollte, sie nicht mehr spüren konnte. ,,Bitte, bitte bringt jemand mich um, denn ich kann nicht mehr?", bebend flüsterte ich meine Bitte hinaus und mein Wunsch schien so unsagbar laut zu sein, dass ich wagte zu glauben er würde in Erfüllung gehen, doch niemals würde das Glück zu mir stehen und mir einen Wunsch erfüllen, ganzgleich wie kaputt ich war. Das Nass des Regens und der Schneeflocken sickerte in das Gewand, welches ich trug und die Kälte hatte meinen Körper nun unter Kontrolle, weswegen ich nur die verbitterte Kälte verspürte. Meine Arme waren rot angelaufen und meine Lippen waren aufgrund der Kälte gerissen, doch vielleicht nahm mir die Kälte mein Leben. Vielleicht würde mein Herz aufgrund der Kälte erfrieren, bis es langsam versagen würde und ich neben meinem damaligen Zuhause in einem tiefen Schlaf fallen würde, bis ich den unermesslichen Schmerz nicht mehr zu spüren bekommen würde. Tränen der Enttäuschung, der Verzweiflung und der Reue rannen meine Wangen hinunter, fielen auf den Mantel, welcher fest um meinen Körper geschlungen war. Auch wenn der Tod mein Wunsch war und die Kälte die einzigste Lösung, so lies mein Verstand nicht zu, mich der Kälte hinzugeben und meine Hände zogen den Mantel enger um meinen Körper. ,,Es tut mir so leid, Harold, dass ich dir die Schuld gegeben habe. Es tut mir leid, Ethan, dass ich dich verlassen habe. Und Mum, Dad, es tut mir leid, dass ich Enttäuscht von euch bin, doch ihr habt mich verlassen. Ihr habt mich allein gelassen und habt versagt. Ich... Es tut mir leid, dass ich euch alle verletzt habe... So leid.", bibbernd entflohen die Worte meiner Kehle und ein Reizen lies mich aufhusten. Langsam stand ich auf, hatte keine Kontrolle über meinen Körper. Zitternd trugen mich meine Beine weg, weg von meinem Zuhause und den Erinnerungen in die andere Richtung. Es tat so unfassbar weh, zu wissen, dass ich auf mich allein gestellt war, obgleich ich dies auch vorher war, doch Harold stand mir bei, als ich am Versagen war, und auch wenn es seine Schuld war, war ich ihm dankbar dafür, als er mir geholfen hatte mit der Situation umzugehen. Der Schmerz schien unerträglich zu sein und die Tränen glitzerten auf meinen Wangen, zumal dass Nass auf ihnen aufgrund der Kälte eingefroren war. ,,Weshalb passiert das alles mir? Was habe ich getan? Bitte lasst mich Sterben" Und mir war bewusst, dass meine Fragen nicht beantwortet werden würden, dass mich mein Leid weiterhin quälen würde und der Tod quälend langsam auf mich zu kommen würde bis nur noch die Hülle meiner selbst übrig geblieben ist. Mein Blick war gesenkt und die Hände griffen fest in die Taschen des Mantels um der Kälte entfliehen zu können und den Verstand bei zu halten, obgleich mir bewusst war, dass ich den Verstand verlor, Stück für Stück. Doch weshalb sollte ich Verstand haben, wenn mir nicht bewusst war, was hier geschieht und weshalb sollte der Verstand mir bei stehen, wenn dieser keine Kontrolle über mich hatte? Tief rang ich nach Luft, als Erinnerungen der Vergangenheit wie eine Explosion in meinem Gedächtnis traten, doch die Personen die ich zu Gesicht bekam, hatten kein Gesicht. Vollkommene Dunkelheit umhüllte die Gesichter und mir war bewusst geworden, dass ich ihr Aussehen vergessen hatte. Ein Bild eines Mannes einer Frau und eines kleinen Mädchens traten vor meinen Augen auf, doch die Gesichter meiner Eltern verschwammen immer mehr und die Dunkelheit trat hervor. Schwer rang ich nach Luft, als alles ein Ende nahm und die Umrisse der Straßen sichtbar worden. Rapide atmete ich ein -und aus, während mein Herz schmerzhaft gegen meine Rippen schlug, das Blut in meinen Ohren rauschte und die Tränen meine Wangen erhitzten. ,,Was passiert hier?'' , nur ein leises Wispern war es, welches durch meine Lippen drang und meine Augen waren geschockt aufgerissen. Immer wenn ich dachte, dass es nicht schlimmer werden konnte, wiederholte sich der Kreislauf und alles fing erneut an. Schmerzhaft schlugen meine Zähne aufeinander und durchbrachen zusammen mit den Schritten und das Schluchzen meinerseits die Stille. Die Dunkelheit umhüllte die Straßen und aufgrund des Schnees auf dem Asphalt waren meine Füße wund. Vorsichtig wischte ich mir mit meinen Händen über mein Gesicht um die Tränen weg zu wischen, doch sie nahmen kein Ende und immer mehr Tränen fielen auf meinen Händen und den Mantel und der Schmerz, welcher in meiner Brust verursacht worden war, wurde unerträglicher, während mein Kopf schmerzhaft zu pochen anfing. Die Häuser entfernten sich immer mehr und gedämpft sah ich die Umrisse der Gebäude in der Nacht. Die Krähen durchbrachen die Stille und das Pochen in meinem Kopf schien ins unermessliche zu gehen. Verzweifelt schrie ich auf und presste die Hände gegen meine Schläfen um den Schmerz zu lindern. Die allzu bekannten Bäume erschreckten sich über mir und die Laute der Krähen die umher flogen drangen schrill in meine Ohren. Meine Beine trugen mich schneller davon und alles fing sich zu drehen an. Immer tiefer schritt ich in den Wald hinein und mein Atem ging stoßweise, während ich die Umrisse des Schlosses zu sehen bekam. Eine höllisch brennende Hitze durchfuhr meinen Körper, lies mich schwer aufkeuchen und die kalten Luftzüge brannten auf meinen Wangen. Schwer atmend hielt ich mich an der Tür des Schlosses, um meinen Atem zu beruhigen und die aufkommende Hitze nicht mehr spüren zu müssen. Aufgrund des pochen meines Herzen hörte ich das Blut in meinen Ohren rauschen. Immer wieder wischte ich mir über meine Wangen um das Reizen zu lindern, doch die eiserne Kälte kollidierte mit meinen brennenden Wangen und lies diese anschwellen. Schwer hielt ich mich an den Knauf der Tür fest und zog daran um diese zu öffnen. Meine Sicht verschwamm aufgrund der Tränen immer mehr und das Schwindelgefühl wuchs mit jedem Schritt. Schwer nahm ich Harolds Silhouette wahr und der Wunsch meine Augen für immer zu schließen wuchs ins unermessliche. ,,Bitte, bitte nimm mir mein Leben und lass mich mein Leid nicht mehr ertragen müssen, Harold."

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