»Fort waren die Hoffnung und unsere gebrochenen Herzen.« Leany.
01| gebrochene Herzen sind am lautesten
Leany| ‚,Hör auf mich anzulügen, Ethan. Bitte, bitte hör auf zu Lügen", ein ersticktes Flüstern drang aus meiner Kehle, während ich meine Augen schloss und meinen Kopf in den Nacken legte. Leise Laute drangen aus meiner Kehle, welche bitterer hätten nicht sein können und die Tränen, die meine Wangen hinunter rannen, hätten schmerzhafter nicht sein können. Er blieb still, wagte es nicht ein weiteres Wort darüber zu verlieren, hoffte auf eine Versöhnung, wenn er schweigen würde. Schenkte dem Gedanke glauben, dass ich vergessen und verzeihen würde, doch dem war nicht so. ,,Bitte", flüsterte ich. ,,Bitte sag die Wahrheit, Ethan", meine Stimme bebte, brach nach jedem Wort immer mehr, ehe es in einem leisen, kaum hörbarem Krächzen ertönte. Langsam öffnete ich meine Augen, blickten zu Ethan, welcher seine Hände fest um das Lenkrad geschlungen hatte. Stark stachen seine Knöchel hinaus, während seine Finger enorm zu zittern anfingen und seine Haut einen blassen Farbton annahm. Sein Kiefer bebte und es schien, als würde er sprechen und schreien wollen, doch er schwieg, fuhr die Straße immer schneller hoch und wagte es nicht, mir in die Augen zu sehen, richtete seinen Blick auf die leere Straße und ballte seine Hand, welche er vom Lenker nahm, zu einer Faust. ,,Warte", sagte er, schloss für einen Moment seine Augen und sog die Luft tief in seine Lungen. ,,Warte bis wir Zuhause ankommen, Leany. Lass mich es Dir dann erzählen." Seine Stimme bebte vor Wut und es fiel ihm schwer ruhig zu bleiben. Laut nahm er Luft, hielt sie in seine Lungen gefangen und blies diese wieder aus, wiederholte den Vorgang immer wieder um sich beruhigen zu können. ,,Bitte", fügte er hinzu und ließ den festen Griff um den Lenker locker werden. ,,Nein", krächzte ich. ,,Sag mir", fing ich an, suchte die passenden Worte um meinen Satz vollenden zu können. ,,Sag mir bitte die Wahrheit, Ethan. Bitte lüg mich nicht wieder an." Fest umkrallte ich den Türgriff, suchte Halt und Kraft, um diese Konversation starten zu können. ,,Wie weit bist du gegangen, Ethan?", wiederholte ich meine Frage, hoffte auf seine ehrliche Antwort, obgleich sie schmerzhafter sein würde, als die Lüge ,,Nicht jetzt, Leany", knurrte er, versuchte das Gespräch hinaus zu zögern und übte mit seinem Fuß immer mehr Druck auf das Gaspedal, aus. ,,Fahr langsamer", wisperte ich, drückte meinen Körper stärker in den Sitz und lehnte meinen Kopf an die Scheibe. Heiße Tränen erhitzten meine Wangen und ließen sie erröten. ,,Ich wollte das nicht", presste er aus zusammen gebissenen Zähnen hervor, während sein hektischer Atem die Stille erhellte. ,,Weshalb lügst Du?", bebend brach ich die Worte hervor, umgriff den Türgriff immer fester, während mein Atem unregelmäßig durch meine Lippen drang. ,,Ich wollte das nicht", knurrte er ein weiteres Mal, während er sein Bein stark auf -und ab hob, um sich beruhigen zu können. ,,Ich weiß was ihr gemacht habt, bitte hör auf zu Lügen, Ethan." Meine Schreie brachen die bedrückende Stille, welche uns umgab, während meine Zähne stark aufeinander schlugen. ,,Wenn Du weißt, was zwischen uns vorgefallen war, warum willst Du es ein weiteres Mal hören?" Laut erhob er seine Stimme, schlug fest auf den Lenker, während er hörbar ein -und aus atmete. Ich vernahm seine Herzschläge, welche quälend laut gegen seine Brust schlugen, sah die Wut in ihm, welche er zu beherrschen versuchte. ,,Weil ich es aus Deinem Mund hören will." Mein Körper bebte, während mein Kopf stark zu pochen begann und die Luft im Auto immer enger wurde. Wieder schloss ich meine Augen, spielte verschiedene Szenarien von unserer Situation in meinem Kopf ab. ,,Wie weit bist Du gegangen, Ethan? Bitte erzähl mir keine Lügen, weil ich die Wahrheit kenne. Sag mir, wie viele Male Du Dich mit ihr getroffen hattest. Bitte sag mir, wie viele Male Deine Lippen auf der ihre lagen und wie viele Nächte Du bei ihr verbracht hattest, als Du sagtest, dass Du heute nicht zu mir kommen konntest. Wie lange hielt die Beziehung zwischen Amber und Dir an und wie oft hattest Du an mich gedacht als Du bei ihr warst? Bitte sag mir, wie viele Male Du an sie gedacht hattest, als Du bei mir und nicht bei ihr warst. Bitte, bitte hör auf zu schweigen und antworte mir, Ethan. Ich will die Wahrheit von Dir hören, will die Worte aus Deinem Mund hören und nicht aus dem, der fremden Menschen." Meine Stimme überschlug sich mehrere Oktaven, während die verbitterten Schluchzer, welche aus meiner Kehle drangen zunehmend stärker wurden und zusammen mit meinen Schreien die auftretende Stille brachen. ,,Lass mich die Wahrheit nur ein einziges Mal aus Deinem Mund hören, ich bitte Dich Ethan. Wie lange hielt eure Beziehung an?" ,,Ich weiß nicht", knurrte er und schaute zu mir. ,,Hör auf damit, Leany. Hör verdammt nochmal auf damit, wenn Du die Wahrheit kennst und mach uns beiden das nicht noch schwerer", schrie er laut und die leeren Straßen erhellten sich mit unseren Klängen, in welchen so viel Wut, Verzweiflung und Reue steckten. ,,Lass mich raus", wisperte ich. ,,Bitte lass mich raus, Ethan." ,,Ich habe mit ihr Schluss gemacht, verdammt." Die Bäume zogen an uns vorbei, kein Haus in Sicht und der Regen, welcher über das Autodach rieselte, lies uns nicht vollkommen in der Stille und unseren Emotionen, bestehend aus zu viel Wut, Verzweiflung, Reue und zwei gebrochenen Herzen ertränken. ,,Wieso?", flüsterte ich und wischte mir die etlichen Tränen von den Wangen. ,,Weil ich Dich liebe", gab er als Antwort, doch sie brach mein Herz, denn er hatte sein Herz an zwei Menschen verschenkt und ihm war nicht bewusst gewesen, wie sehr es schmerzte. ,,Liebst Du sie?", fragte ich, obgleich mir bewusst war, wie er antworten würde. ,,Ich weiß nicht", presste er schwer atmend hervor und lies mein Herz ein weiteres Mal brechen. ,,Ja", sagte er und schlug ein weiteres Mal gegen den Lenker, sodass der schrille Laut der Hupe, die leere Straße erhellte. ,,Du kannst Dein Herz nicht an zwei Menschen verschenken", flüsterte ich, presste meine Lider fest aufeinander und hielt mir meine Hand vor den Mund, um die bitteren Laute, dämpfen zu können, denn er sollte nicht sehen, wie sehr ich litt, sollte nicht sehen, in wie vielen Teilen er mein Herz, in diesen wenigen Minuten, brach. ,,Geh zu ihr, Ethan, und sag ihr, dass Du sie liebst. Bitte brich nicht ihr auch noch das Herz und mach sie glücklich. Lass mich raus und fahr zu ihr, Ethan. Du kannst Dein Herz nicht an zwei Menschen verschenken." Laut schluchzte ich auf, ließ mein Herz mit mir weinen und meine Tränen den Schmerz in mir vergießen. ,,Ich liebe Dich, Leany. Bitte gib mir Zeit und lass mich das klären, bitte. Lass mich Dich nach Hause fahren." Bebend schluckte er den Klos in seinem Hals runter, wollte seine Hand auf meinem Knie ablegen, eine Geste, welche er zuvor ständig machte, um mich beruhigen zu können, doch heute lies sie mich erfrieren, lies die Kälte durch meinen Körper pumpen und brachte mein Herz fürchterlich zum schmerzen. ,,Bitte, bitte lass mich raus, Ethan. Ich kann nicht", flüsterte ich bebend und griff stärker nach dem Türgriff. ,,Nur noch eine Frage, Ethan. Bitte beantworte sie mir." Eine endlose Stille legte sich zwischen uns, eine, welche mein Verstand lauter werden lies. Alles um mich herum, schien sich mir zu entfernen, während jeder Atemzug und jeder Gedanke meinerseits immer lauter wurde. ,,Wie lange waren Amber und Du zusammen?" Eine Frage, welche mir keine Ruhe lies und mir Kopfschmerzen bereitete. ,,Ein halbes Jahr", brach er leise hervor, als käme sie nicht aus seinem Mund. ,,Mehr", fügte er schwer atmend zu. Schwer keuchte ich, vernahm das starke Stechen in meiner Brust, weshalb sich alles in mir zusammen zog. ,,Lass mich raus." ,,Nein. Verdammt, nein, ich lass Dich nicht raus. Wo willst Du hin, Leany? Guck Dich um, verdammt, Du bist umgeben von Bäumen, was willst Du im Wald machen?" Laut drang mir seine verzweifelte Stimme in die Ohren, welche sich mehrere Male überschlug, ehe seine Worte sich in meinem Inneren wiederholten. ,,Ich", fing ich an, wusste nicht, wohin mein Weg führen würde, denn ich wollte nur weg, überall hin, außer hier neben ihm im Auto zu sitzen. ,,Bitte", flehte ich, öffnete meine Augen und guckte zu Ethan. ,,Nein", gab er knurrend von sich, hielt seinen Blick weiterhin vorne. Tief sog ich die stickige Luft in meine Lungen, blickte ein letztes Mal zu ihm, ehe ich die Autotür öffnete. Stark wurde ich zurück in den Sitz gerissen, ehe Ethan mir seinen Arm fest gegen die Brust drückte, sodass ich stoßweise ein -und aus atmete. ,,Bist Du verrückt geworden? Dir könnte sonst etwas passieren können, verdammt." Stark hob -und senkte sich seine Brust, während er hektisch ein -und aus atmete. Seine Augen, welche auf mir weilten, waren weit aufgerissen und sprachen die pure Angst aus. ,,Nicht", wisperte ich, als er seine Arme um mich legen wollte, mich zu sich ziehen wollte. ,,Bitte fahr zu ihr und endschuldige Dich, zwei gebrochene Herzen sind zu viel." Ich entzog mich ihm und öffnete die Autotür. Ein letztes Mal schaute ich zu Ethan, dessen Blick geschockt auf dem Beifahrersitz lag. Er schien nicht realisiert zu haben, dass ich nicht mehr dort saß, schien gefangen in seinen Gedanken, welche ihn erstarren ließen. Langsam drehte ich mich weg, dämpfte die quälenden Laute, welche meiner Kehle entkamen und lief in die entgegengesetzte Richtung. Laut schrie er mir hinterher, sagte, er würde mich lieben, sagte, es täte ihm leid, doch ich würde nicht zurück kehren können, würde es nicht übers Herz bringen können, die Liebe zwischen ihnen zu zerstören, obgleich es so unglaublich schmerzte gehen zu müssen. Er war mir nicht hinterher gekommen, lies mich alleine weiter gehen und gab mir meine Ruhe. Es wäre gelogen, würde ich sagen, dass die Stille mir gut täte, wäre gelogen, würde ich sagen, dass die frische Luft mir das Atmen erleichterte, denn dem war nicht so. Die Stille schien lauter denn je, während die frische Luft mir den Atem raubte. Der Himmel hatte tiefe Blautöne angenommen, während die Nacht immer kälter wurde. Bibbernd wischte ich mir ein letztes Mal über die Augen, ehe ich meine Arme ineinander verschränkte. Die Äste, welche unter meinem Gewicht brachen, erhellten die bedrohliche Stille, während das Rascheln der Blätter zunehmend stärker wurde. Meine Beine wurden mit jedem Schritt immer schwerer, wobei meine Augen desöfteren zu fielen. Langsam setzte ich die letzten Schritte an, bis ich an einem Baumstamm zum stehen kam. Leise, so als wäre jeder Laut meinerseits eine Gefahr, stützte ich mich mit meinen Händen am Baum ab. Langsam schloss ich meine Augen, sog die Luft leise in meine Lungen und versuchte meinen Atem zu beruhigen. Die eiserne Kälte, welche mich umgab, hatte meinen Körper betäubt, während mich das Szenario zuvor geschwächt hatte. Ich vernahm ein Rascheln, das brechen von Ästen und ein leises ein -und aus atmen. Vernahm Schritte, die lauter wurden, ehe sie verstummten. Keuchend hielt ich mir den Mund zu, hielt den Atem an, um keine Laute von mir zu geben. Ich nahm die schnellen Herzschläge in meinen Ohren wahr, verspürte einen starken Druck an meinen Schläfen und in der Brust. Wieder brachen Äste und erneut wurde Luft inhaliert, ehe alles verstummte. Mein Herz drohte mir aus der Brust zu springen, während der Kopfschmerz zunahm. Laut sog ich die mir fehlende Luft in meine Lungen, schlug meine Augen auf und presste meine Hände gegen meine Schläfen. Laute Schritte drangen in meine Ohren, das brechen der Äste nahm zu, während das Rascheln der Blätter immer lauter wurde, alles verstummte, als ich eine Silhouette wahr nahm, welche mir gegenüber stand. Heiße Tränen bannten sich einen Weg meine Wangen hinunter, brannten sich in meine Haut ein und ließen mich wissen, dass dies die pure Realität war, in welcher ich gefangen war. ,,Nicht, bitte", flüsterte ich und presste meinen Körper gegen den Baumstamm, als sich die männliche Gestalt mir näherte. ,,Bleib weg, bitte. Verschwinde", krächzte ich, schloss meine Augen und bat leise um Hilfe. ,,Ihr solltet hier alleine, in diesem düsteren Wald nicht rum irren, Liebes. Hier lauern gefährliche Wesen rum", sprach seine raue Stimme ruhig und kam mir näher.
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Don't play with me, Darling! h.s
Fanfiction❝Wollte doch nur den Schmerz von Deinen Lippen küssen und dann sah ich den Tod in Deinen Augen.❞ Weil er nicht wollte, dass sie hörten, wie sehr er darunter litt, fing er an zu schweigen, während sein Lächeln erstarb und sein Herz aufgrund der Schm...