Ich konnte es gar nicht erwarten bis Mittag war und so sprang ich praktisch von meinem Stuhl, als es klingelte. Elyar sah mich amüsiert an und klappte seine Bücher zusammen.
„Solchen Hunger?“
„Mhm“ machte ich einfach und hoffte er würde nicht nach hacken. Eigentlich passte es mir ja gar nicht ihn an zu lügen aber ich hatte zu grosse Angst vor den Folgen, wenn Zayn herausfände, dass ich mit ihm gesprochen hatte.
Deshalb zog ich es vor nicht zu viel zu reden so dass ich mich nicht verplappern konnte. Ich hatte das Gefühl das Elyar genau wusste das etwas nicht in Ordnung war. Gott sei Dank beliess er es dabei. Nachdem wir unsere Bücher in den Spind versorgt hatten machten wir uns, mit ein paar anderen Freunden auf den Weg in die Mensa. Hoffentlich blieb mir dieses Mal eine Begegnung mit einem der ‚Schrecklichen Fünf‘ erspart.
Ja ich hatte ihrer Clique einen Namen gegeben und wieso auch nicht? Er passte doch perfekt.
Während wir uns in die Schlange stellten liess ich meinen Blick durch die Mensa schweifen, in der Hoffnung sie nicht irgendwo zu sehen. Ich atmete erleichtert aus, als wir unser Essen auf dem Tablett hatten und noch immer keine Spur von ihnen zu sehen war. Ich entspannte mich immer mehr und schliesslich konnte ich auch endlich über etwas Lachen das Elyar sagte. Wir sassen keine zwei Minuten an unserem Tisch als es mir gegenüber verdächtig ruhig wurde und sich aller Augen auf etwas hinter meinem Rücken richtete. Tief atmete ich durch und wappnete mich auf das was mich gleich erwarten würde, jedoch kam ich nicht dazu mich umzudrehen, denn schon im nächsten Moment stützten sich zwei Arme rechts und links neben mir ab. Ich spürte einen warmen Atem in meinem Haar und schlagartig schlug mir mein Herz bis zum Hals.
„Du solltest dich an unseren Tisch setzten, Süsse“ drang Liams Stimme an mein Ohr.
Wieso? fragte ich mich verzweifelt. Der Tag hatte doch so gut angefangen. Resigniert liess ich die Schultern hängen, da ich wusste das Wiederstand zwecklos wäre. Kurz warf ich einen traurigen Blick zu Elyar, der sah mich nur entschuldigend an.
Es war für ihn, dachte ich und versuchte mir so selbst etwas Trost zu spenden.
Ohne ein weiteres Wort nahm ich mein Tablett und stand auf.
„Braves Mädchen“ sagte er und grinste frech. Ich hatte grosse Lust ihm meine Spaghetti ins Gesicht zu werfen, stattdessen fügte ich mich in mein Schicksal.
Mit hängendem Kopf und Schultern ging ich hinter ihm her. Ich konnte aller Augen auf mir spüre und es kam mir vor wie der Weg zum Scharfrichter.
Gab es etwas erniedrigenderes? Ich denke nicht.
Ohne auch nur einen am Tisch anzusehen, liess ich mich auf einen Stuhl zwischen Louis und Niall fallen.
„Warum denn so traurig, kleiner Vogel?“ vernahm ich Harrys Stimme.
Hatte er mich gerade wirklich kleiner Vogel genannt?
Kurz sah ich auf und setzte ein falsches Lächeln auf. „Besser so?“ sagte ich gereizt und stützte meine Kopf in die Hand. Appetitlos stocherte ich in meinem Essen herum.
„Keinen Hunger?“ kam es von Niall.
„Nein, mir ist der Appetit vergangen“ ich wusste sehr wohl wie zickig ich klang aber mir war jetzt wirklich nicht der Sinn nach Smalltalk.
„Wenn das so ist…“ und ohne zu fragen schnappte er mir mein Essen weg und verschlang es in Rekord schnelle.
Zuerst sah ich ihn nur ungläubig an, dann zuckte ich nur mit den Schultern und sah wieder auf die Tischplatte. Ich konnte sehr deutlich ihre Blicke auf mir spüren und wenn ich ehrlich war, war mir das extrem unangenehm. Als ich schon begann auf meinem Stuhl herum zu rutschen hielt ich es nicht mehr länger aus.
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Troublemaker
FanfictionZoey ist nicht gerade begeistert, als ihre Eltern beschlissen nach England zu ziehen und das mitten in ihre Aubildung. Es hilft auch nicht ihre Stummung zu heben, das ihr Neuer Nachbar anscheinend ein richtiges Arschloch ist. In der Schule wird sie...