Chapter 6

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„Bin wieder zu Hause Mom!“ rief ich als ich die Tür öffnete und meine Schuhe von den Füssen kickte.

„Hey Zoey. Wie war dein erster Tag?“ fragte sie sofort als sie aus der Küche trat.

„Ganz Gut“ meinte ich nur und hoffte dass sie nicht weiter nach hacken würde. „Ich geh nach oben. Viel Hausaufgaben“ sagte ich während ich schon die ersten Stufen der Treppe hoch stieg.

„Okay. Essen ist in einer halben Stunde fertig“ damit verschwand sie wieder in die Küche, aus der bereits ein leckerer Duft drang. In meinem Zimmer angekommen schmiss ich meine Tasche in eine Ecke und setzte mich sofort ans Fenster. Ich sah rüber zu seinem Fenster doch ich konnte nichts erkennen. Deshalb liess ich den Blick weiter wandern und entdeckte ihn schliesslich an einem Fenster im Erdgeschoss. Er hatte sich an die Kücheninsel gelehnt und redete mit seiner Mutter. Für mich sah es so aus als würden sie streiten. Interessiert legte ich den Kopf schräg und beobachtete wie er aufgebracht auf und ab Schritt. Er sah genauso aufgebracht aus wie heute in der Schule doch irgendwie war es doch anders. Neben der Wut war da noch ein weicher Ausdruck zu sehen, was ich damit verband das es seine Mutter war mit der er sprach. Wütend und frustriert fuhr er sich durch das Haar und stapfte nach draussen. Erschöpft stützte sich seine Mutter auf der Küchenzeile ab, während er nach draussen stürmte und die Haustür mit so viel Wucht zu warf, das man den Knall bis zu mir hörte.

Ohne Umwege ging er in die Garage, fuhr den Camaro nach draussen und holte sich dann seinen Werkzeugkasten. Er krempelte die Arme seines Pullis nach oben und öffnete die Motorhaube. Das war auch eine Art seine Probleme zu bewältigen.

Ich hatte das dringende Bedürfnis nach draussen zu gehen und mit ihm zu reden. Wahrscheinlich nicht einer meiner besten Ideen aber hey was soll‘s. Der Tag konnte nicht mehr schlimmer werden als er ohnehin schon war und ausserdem konnte ich ihn dann gleich fragen was er vorhin gemeint hatte. Ohne weiter darüber nach zu denken stürmte ich nach unten. Kurz steckte ich den Kopf in die Küche und sah wie meine Mutter und mein Vater miteinander sprachen, während sie in einem Topf rührte.

„Ich bin nochmal kurz weg“

„Aber es gibt gleich essen, Zoey“ protestierte meine Mutter. Kurz überlegte ich was ich sagen sollte, entschied mich dann für die Wahrheit.

„Ich bin nur kurz bei Zayn“

„Soso bei Zayn, unserem Nachbarn“ sagte meine Mutter und sah dabei verschwörerisch zu meinem Vater.

„Ich hab nur eine Frage zu den Hausaufgaben, du kannst dich also wieder abregen“ meinte ich und verdrehte die Augen. Typisch meine Mutter.

Ich schlüpfte aus der Tür um weiteren Bemerkungen auszuweichen. Draussen sah ich erst einmal über die Strasse und sah wie Zayn sich gerade über den Motor beugte und an etwas herum schraubte. Jetzt blieb nur noch die Frage was ich sagen sollte.

Ratlos stand ich eine Weile lang da, bis ich beschloss einfach rüber zu gehen und ihn zu fragen was er vorhin gemeint hatte.

Ich straffte die Schulter und reckte das Kinn bevor ich die Verandatreppe hinunter und über die Strasse ging. Kurz liess ich meinen Blick über ihn gleiten bevor ich um den Wagen herum trat so dass er mich sehen konnte.

„Hey“ sagte ich. Er sah auf und musterte mich, wobei er leicht genervt aussah.

„Was willst du, Süsse“ fragte er wobei er sich wieder über den Motor beugte.

„Was hast du damit gemeint, als du gesagt hast wir sehen uns dann später?“ ich verfolgte jeder seiner Bewegungen. Zayn hielt kurz inne und sah grinsend zu mir auf.

TroublemakerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt