Chapter 38

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Emilys P.O.V

„Habt ihr alles?“ flüsterte ich den anderen zu. Schnell checkten sie noch einmal ob alle ihre Sachen hatten, dann nickten sie.
„Okay dann nichts wie weg von hier“ sagte ich und auf Zehenspitzen gingen wir aus Harrys Haus und die gekieste Auffahrt runter. Beim grossen Eisentor blieben wir stehen.
„Und jetzt?“ fragte mich Alex.
„Rüber klettern?“ sagte ich wobei es eher wie eine Frage klang.
„Na dann los“ meinte Nicole und machte sich daran an den Verstrebungen nach oben zu klettern.
Ca. eine viertel Stunde waren alle auf der anderen Seite.
„War doch gar nicht so schwer“ meinte ich, wofür ich tadelnde Blicke von meinen Freunden bekam.
„Okay, okay. Lasst uns jetzt einfach in unsere Wohnung verschwinden“ beschwichtigte ich sie.
Wir gingen ein Stück die Strasse nach unten bis wir wieder einigermassen in der Stadt  drin waren und uns ein Taxi entgegen kam.
Ich gab dem Fahrer die Adresse unserer Ferienwohnung und lehnte mich dann erschöpft zurück in den Sitz.
„Ich freu mich schon richtig auf ihre Gesichter Morgen in der Schule“ meinte Alex mit einem teuflischen Grinsen.
„Haha sie werden aus allen Wolken fallen und dann können sie schön das machen was wir wollen“ stimmte Ivy zu.
„Das wird ein Traum und wenn wir nicht mehr da sind sagen wir einfach dass sie das tun müssen, was Zoey sagt“ mein Grinsen war so gross, das es fast nicht mehr auf meinem Gesicht platz hatte.
„Ähm Leute? Ich will euch echt nicht die Laune verderben aber werden wir Zoey sagen was wir gemacht haben?“ fragte Nicole leise und sah dabei unendlich traurig aus.
„Ich weiss nicht. Ich meine einerseits sind wir beste Freunde und sollten uns nicht anlügen. Andererseits wird sie so enttäuscht sein und sich verraten vorkommen, wenn wir es ihr sagen.“
„Aber wir waren doch betrunken“ warf Alex ein.
„Das ist keine Ausrede“ fuhr Ivy sie etwas schärfer an.
„Also wir müssen uns jetzt entscheiden.“
„Wenn wir ihr das erzählen und ihr dann sagen, was wir gemacht haben damit sie schön uns gehorchen, wird sie uns vielleicht verzeihen. Also ich bin dafür das wir es ihr sagen“ meinte Nicole.
„Ja vielleicht“ murmelte ich. Ich hoffte wirklich das sie uns verzeihen würde.
„Ich bin auch dafür, dass wir es ihr sagen“ kam es von Ivy und auch Alex stimmte zu.
„Und du Emily?“ fragte mich Ivy nach einer Weile, da ich nicht geantwortet hatte.
Zoey war meine beste Freundin. Ich wollte sie nicht verlieren doch sie anzulügen war auch keine Option, irgendwann würde es so oder so ans Licht kommen.
„Okay, wir sagen es ihr“ sagte ich mit fester, bestimmter Stimme.
Es wurde wieder ruhig in dem Taxi, während wir durch die Nacht fuhren.
„Ich weiss dass das jetzt vielleicht nicht angebracht ist aber wie war‘s?“ fragte Alex mit leiser Stimme.
Wir alle sahen uns kurz an, wurden rot und mussten lachen.
„Ich denke wir sind uns alle einige, dass es unglaublich war“ meinte sie und zwinkerte uns zu.
„Wie auch immer. Haltet euch an den Plan und werdet morgen ja nicht schwach“ mahnte ich. Schliesslich wussten wir jetzt genau wie die Jungs ohne Klamotten aussahen und was sie alles mit uns Anstellen konnten.
„Jetzt, da ich wieder bei klarem Verstand bin, werde ich ganz sicher nicht in Versuchung kommen.“ Meinte Ivy und bekam mehrstimmiges Nicken.
„Ich hoffe es“ sagte ich leise, wobei ich mir nicht nur Sorgen um meine Freundinnen sondern auch um mich selbst machte.

Zoeys P.O.V

Geschirr geklapperte weckte mich am nächsten Morgen und ich wachte aus einem tiefen traumlosen Schlaf auf. Das erste Mal das ich so gut geschlafen hatte, seit jener Nacht.
Etwas desorientiert sah ich mich um. Es sah zwar wie unser Haus aus aber auch wieder nicht. Die Einrichtung passte nicht und warum zum Teufel hatte ich ihm Wohnzimmer geschlafen? Da spürte ich etwas Warmes in meinem Nacken, dass mir eine Gänsehaut über den Rücken jagte.
Zayn, schoss es mir durch den Kopf und plötzlich wusste ich wieder wo ich war. Das war nicht mein Haus, sondern seins.
Vorsichtig drehte ich mich in seinen Armen herum, so dass ich ihm ins Gesicht sehen konnte. Er sah so friedlich aus wenn er schlief, dachte ich und liess meine Finger über seine Wangen gleiten. Er hatte sich schon ein paar Tage nicht rasiert, was ihm einen sexy drei Tage Bart beschert hatte.
Da schossen Erinnerungen an gestern Abend durch meinen Kopf.
Wir hatten Filme gesehen, geredet und waren schliesslich aneinander gekuschelt eingeschlafen.
Ein glückliches Lächeln trat auf meine Lippen. Von mir aus hätte dieser Abend ewig andauern können.
Ich lehnte mich etwas nach vorne und drückte ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen. Sofort regte er sich und Sekunden später flatterten seine Augenlider, bis er sie ganz öffnete und mich ansah.
„Morgen“ sagte er mit rauer Stimme vom Schlaf. Gab es etwas Heisseres?
„Guten Morgen“ erwiderte ich, gut gelaunt.
„Schon so gut gelaunt?“ fragte er mich mit schräg gelegtem Kopf.
„Wieso nicht?“
„Ja, wieso nicht“ und auch er schenkte mir ein lächeln.
Da ertönte wieder Geschirrgeklapper und ich schob irritiert meine Augenbrauen zusammen.
„Ist das deine Mam?“ fragte ich ihn.
„Mhm, wahrscheinlich schon“ sagte er leise. Er strich ganz sanft mit seinen Fingern über meine Wange und liess seine Augen über mein Gesicht wandern.
„Ich denke wir sollten aufstehen. Wir müssen in die Schule“ meinte ich, obwohl ich eigentlich keine Lust darauf hatte. Nachdem was gestern gelaufen war und die Tatsache das meine Freundinnen auf die Jungs getroffen waren, liess mich frustriert aufstöhnen.
„Was ist los?“
„Hab nur gerade daran gedacht, was gestern in der Schule passiert ist und das meine Freundinnen auf die Jungs getroffen sind gestern Abend. Wer weiss was da passiert war? Vielleicht waren sie sich an die Gurgel gegangen. Oh Mann, ich hoffe nur das es ihnen gut geht“ ich rieb mir Müde über das Gesicht.
„Hey, es wird schon alles gut sein. Deine Freundinnen lassen sich nicht so schnell einschüchtern. So wie ich sie einschätze, haben sie die Jungs zusammen geschlagen.“ Meinte er mit einem Grinsen, was auch mich zum Lachen brachte.
„Du hast Recht. Ich muss mir gar keine Gedanken darüber machen.“ Meine gute Laune kam zurück, kuschelte mich enger an ihn und verbarg das Gesicht an seiner Brust.
„Wir müssen aber trotzdem in die Schule, Zoey“ meinte er, mit einem Lächeln in der Stimme.
„Wirklich?“ fragte ich ihn und legte den Kopf in den Nacken um ihn an zu sehen.
„Ja leider“ murmelte er und liess seine Hand meinen Rücken herunter fahren, bis sie in meinem Kreuz lag.
„Und was ist wenn wir einfach schwänzen?“ fragte ich hoffnungsvoll und zeichnete mit meinem Zeigefinger Muster auf seine Brust.
„Wer ist jetzt das Bad Girl?“ sagte er lachend.
Ich schüttelte grinsend den Kopf.
„Okay, dann mal los“ meinte ich und setzte mich auf. Er tat es mir gleich, doch gerade als ich aufstehen wollte, hielt er mich zurück.
„Hast du nicht etwas vergessen?“ fragte er mich mit glänzenden Augen.
„Nicht das ich wüsste“ antwortete ich leicht irritiert.
„Sicher?“ dabei liess er seine Augen zu meinen Lippen wandern.
„Ach so…. Nein ich denke nicht das ich etwas vergessen habe“ sagte ich mit einem frechen grinsen und entwand mich seinem griff.
„Soso du willst also spielen“ kam es von hinter mir und nur Sekunden später schlang er von hinten die Arme um mich.
„Was machst du denn da? Wir müssen in die Schule“ sagte ich gespielt genervt und versuchte aus seiner Umarmung zu treten. Doch seine Arme lagen eisern um mich und seine Lippen wanderten an meinem Hals entlang, zu meinem Kiefer. Dann drehte er mich zu sich herum und sah mich durch seine dichten Wimpern hindurch an.
„Bist du dir wirklich sicher?“ fragte er noch einmal.
„Naja, vielleicht ist da doch noch was“ sagte ich leise und auf seinen Lippen breitete sich ein grinsen aus.
„Dachte ich es mir doch“
Ich liess meine Hände über seine Brust wandern und griff in seinem Nacken nach dem weichen Haar. Automatisch schlangen sich seine Arme fester um mich und er beugte sich langsam zu mir herab.
Ganz sanft legten sich seine Lippen auf meine und am liebsten hätte ich ihn für immer geküsst. Schmetterlinge flatterten in meinem Bauch, mein Herz schlug drei Mal so schnell wie normal und ein warmes Gefühl breitete sich in meiner Brust aus.
Nie hätte ich gedacht dass mir das hier passieren würde und schon gar nicht mit ihm aber Gefühle lassen sich nun einmal nicht steuern.
Als er etwas zurück wich, damit wir beide unsere Lungen mit Luft füllen konnten, lehnte er seine Stirn gegen meine.
„Awww ihr seid ja wirklich süss“ kam es von der Küche und wir beide schreckten auf.
Mit grossen, geschockten Augen sah ich seine Mutter, Abigail an.
„Mam!“ stiess Zayn hervor und wieder ein bisschen rot.
Hoppla, das hatte ich ja noch nie gesehen bei ihm. Irgendwie Süss, dachte ich.
„Hi Abigail“ sagte ich und sah dabei auf den Boden.
„Schön dich wieder einmal zusehen Zoey und Entschuldigung das ich euch gestört habe.“ Sagte sie mit einem Augenzwinkern, was mir die Röte in die Wangen schickte.
„Schon okay“ gab ich zurück und sah Zayn aus den Augenwinkeln an. Er verdrehte nur belustigt die Augen und legte lässig einen Arm um meine Schulter.
Er zog mich mit zu seiner Mutter, die in der Küchentür stand.
„Ich dachte schon, dass mein Sohn dich vertrieben hatte“ meinte sie mit einem Lächeln zu ihm.
„Wieso sollte ich?“ fragte er mit einem Grinsen.
„Naja ich weiss wie du manchmal sein kannst, Zayn“ meinte sie mit einem wissenden Blick.
„Nein Nein. Er reisst sich zusammen“ meinte ich.
„Dann ist ja gut“ sagte sie und liess ihren Blick zwischen uns hin und her gleiten.
„Und nur das du es weisst Zoey. Du kannst jeder Zeit zu uns rüber kommen. Im gegensatt zu deinen Eltern, habe ich nichts gegen euch beide.“ Meinte sie mit einem freundlichen Lächeln.
„Danke“ sagte ich und war so erleichtert.
„Okay, dann geht ihr euch mal fertig machen und ich machen in dieser Zeit Frühstück“ sagte sie und verschwand wieder in der Küche.
Als wir in seinem Zimmer waren sagte ich: „Ich mag deine Mutter wirklich. Sie ist so nett und freundlich“
„Ja eher peinlich“ meinte er.
Ich grinste ihn an. „Nein sie ist so warmherzig und viel cooler drauf als meine Eltern“
„Man könnte ja fast meinen du magst sie mehr als mich“ meinte er mit einem Grinsen.
„Vielleicht“ sagte ich mit belustigter Stimme.
„Aber kann meine Mam auch das mit dir machen?“ fragte er und einen Moment später, lag ich auf seiner Brust auf dem Bett. Seine Hände in meinem Haar und seine Lippen auf meinen.
Atemlos wich ich zurück.
„Ich hoffe wirklich, dass sie das niemals machen wird“ meinte ich mit einem Grinsen und er fing an zu lachen.

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