Chapter 22

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Den ganzen Freitag lag ich einfach nur in meinem Bett und versuchte nicht nach zu denken.

Mehrmals versuchte ich Zayn auf dem Handy zu erreichen, doch er ging nicht ran und beantwortete keiner meiner Nachrichten. Seit er gestern, so aus dem Haus gestürmt war, hatte ich nichts mehr von ihm gehört oder gesehen.

Meine Freundinnen waren gerade noch an der UNI, doch in einer Stunde würden sie zu Hause sein. Eigentlich hatte ich keine Lust sie zu sehen, in meinen Augen hatten sie mich verraten. Natürlich wusste ich dass sie sich nur Sorgen gemacht hatten, das gab ihnen noch langen nicht das Recht, meinen Eltern irgendetwas zu erzählen.

Apropos Eltern. Denen hatte ich gesagt, dass ich Krank wäre und so wie ich aussah, war das durchaus glaubwürdig. Sie hatten mich an der UNI entschuldigt und waren dann zur Arbeit gegangen.

Was bedeutete ich war ganz allein und das war gar nicht gut. Den wenn man allein war, dachte man zu viel nach und das war etwas was ich im Moment gar nicht gebrauchen konnte. Doch was sollte ich tun?

Ich konnte nicht schlafen, weil ich dann diese Alpträume hatte.

Ich konnte nichts essen und trinken, weil ich erstens einfach keinen Appetit hatte und zweitens es mich jedes Mal vor Schmerzen fast umbrachte wenn ich auf die Toilette musste.

Ich konnte nicht Fernsehen oder Musik hören, weil ich davon Kopfschmerzen bekam.

Ich konnte nicht nach draussen gehen, da ich jeden Moment Angst hatte, das sie kommen würden und alles noch einmal taten.

Ich konnte nicht lesen, weil ich mich nicht einmal zwei Minuten auf das gelesene konzentrieren konnte.

Deshalb sass ich nun schon den ganzen Tag einfach in meinem Bett oder auf der Fensterbank und starrte vor mich hin. Kein Gedanke kreuzte mein Gehirn, keine Emotion kam in mir auf. Einfach nichts.

Das war immerhin besser als alles andere, dachte ich kurz.

Müde sah ich aus dem Fenster, auf den Regen der Monsun artig auf die Strasse prasselte.

Ich war so Müde…

Seit drei Tagen hatte ich nicht mehr richtig geschlafen. Immer wieder rissen mich Alpträume aus dem Schlaf oder Bilder jagten in meinem Kopf herum, so dass ich mich gar nicht getraute die Augen zu schliessen.

Ich beschloss Duschen zu gehen. Da ich nichts Besseres zu tun hatte stand ich eine Stunde lang unter dem warmen Strahl.

Danach kuschelte ich mich in meinen flauschigen Bademantel und verkroch mich unter die Decken.

Ich döste gerade vor mich hin, als ich unten die Tür hörte und gleich darauf das Lachen meiner Freundinnen ertönte. Interessiert lauschte ich ihren Stimmen, konnte aber nicht wirklich etwas verstehen nur das sie anscheinend richtig gute Laune hatte, was ich nicht nach vollziehen konnte.

Natürlich sollten sie wegen mir keinen Spass haben sollen, aber ich dachte mir, da sie heute an der UNI waren würden sie vielleicht wütend sein. Schliesslich waren die vier Jungs auch da und ich konnte mir nicht vorstellen dass sie gar nichts sagen würden. Wahrscheinlich hatten sie sie sogar tätlich angegriffen. Bei der Vorstellung breitete sich doch tatsächlich Schadenfreude in mir aus. Hoffentlich hatten sie sie schön fertig gemacht.

Aufmerksam lauschte ich den Geräuschen ein Stockwerk tiefer bis ich Schritte auf der Treppe hörte. Kurz dachte ich nach was ich tun sollte, dann entschied ich mich schlafen zu stellen. Ich war einfach nicht in der Stimmung mit ihnen zu sprechen oder sie zu sehen.

TroublemakerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt