Chapter 50

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Die darauf folgenden Wochen zogen sich langsam dahin und ich war mehr als froh, als wir Weihnachtsferien hatten.
Mit einem tiefen Seufzen liess ich mich auf Zayns Bett nieder und schloss die Augen.
„Froh, dass endlich Ferien sind?“ fragte mich mein Freund.
Ich schaffte es zu nicken.
Neben mir gab das Bett nach und ich spürte das Zayn neben mir sass.
Ich öffnete meine Augen einen Spalt breit und sah das er mich ansah.
„Ist etwas?“
„Nein. Habe nur gerade daran gedacht, wie sehr du dich freuen wirst, wenn du dein Geschenk bekommst“ meinte er breit grinsend.
Schon wieder fing er davon an. Er versuchte schon seit Wochen heraus zu finden was er mir schenken wollte, doch er hatte dicht gehalten. Jetzt da es nur noch ein Tag war, konnte ich es kaum erwarten.
„Du machst mich noch verrückt!“ sagte ich und fuhr mir mit den Fingern durchs Haar.
„Keine Sorgen, das warten wird sich lohnen.“ Meinte er und dippte mir an die Nase.
„Ich hoffe nur dass dir meines gefällt.“ Unsicher sah ich ihn an.
„Ich habe doch gesagt dass du mir nichts schenken musst. Ich bin froh das ich dich habe“ meinte er und strich mir die Haare aus dem Gesicht.
„Du bist echt zum Softie geworden. Wo ist nur der Bad Boy geblieben?“ fragte ich ihn grinsend.
„Hey, der ist immer noch da. Ich kann ihn dir gerne zeigen“ meinte er und schenkte mir ein sexy lächeln.
Er stiess mich wieder rückwärts, packte meine Hände und hielt sie über meinem Kopf. Dann lagen seine Lippen hart auf meinen.
Als er zurück wich glitzerten seine Augen verräterisch.
„Und wie war das?“ fragte er.
„Das war verdammt heiss“ stiess ich atemlos hervor.
Da breitete sich langsam ein grinsen auf seinen Lippen aus.
„Na also. Ich hab’s also noch drauf“ das brachte mich zum Kichern.
Als sich unsere Lippen wieder trafen, gab er meine Hände frei und sofort fuhren sie in sein Haar.
„Zayn, Zoey, kommt ihr mal runter?“
Mein Freund stiess ein genervtes Gemurmel aus.
Lachend stiess ich gegen seine Brust.
„Na komm. Wir können nachher weiter machen“ meinte ich und zog ihn hinter mir her, aus dem Zimmer.
„Ich hoffe sie hat einen wirklich guten Grund uns zu stören“ grummelte er. Ich konnte nur lachen.
„Was gibt’s Mam?“ fragte er, als wir in die Küche traten.
„Also, ich wollte nur sagen dass wir jetzt gehen. Zayn, du kennst die Regeln. Keine Partys in unserem Haus und wenn irgendetwas kaputt geht… Zoey darf natürlich jederzeit hier übernachten.“ Meinte sie mit einem strengen Blick und schenkte mir ein lächeln.
„Ich will dass du die Blumen giess. Ich will wenn ich nach Hause komme, keine vertrockneten vorfinden. Bitte Wasch dieses Mal das Geschirr ab, nicht so wie letztes Mal, als ich einen ganzen Berg voller dreckiges Geschirr vorfand und ich denke das du auch einmal die Wäsche machen kannst. Die Fenster öffnest du auch bitte einmal pro Tag.
Und Zayn, bitte ernähr dich nicht nur von fertig essen, okay?“
„Ja Mam alles klar. Ich werde das schon schaffen“ meinte er und verdreht die Augen.
„Ich hoffe es. Ansonsten muss ich für meinen zwanzig Jährigen Sohn noch einen Babysitter suchen.“
„Das müssen sie nicht. Ich mache das umsonst. Glaub mir Abigail, ich werde ihn schon an alles erinnern“ meinte ich mit einem Augenzwinkern.
„Zum Glück habe ich dich Zoey“ meinte sie und nahm mich in eine Umarmung.
„Schöne Ferien und entspann dich gut“
„Tschüss Schatz“ sagte sie und drückte Zayn einen Kuss auf die Wange.
„Bye Mam, bis in zwei Wochen“
Wir winkten ihr noch hinterher als sie in den Wagen stieg und davon fuhr.
„Ich hoffe echt dass sie sich etwas entspannen kann. Das letzte halbe Jahr war nicht gerade einfach für sie.“
„Mhm“ machte er nur und als ich aufsah, sah ich das er mich mit glitzernden Augen an.
„Zayn?“ fragte ich unsicher.
„Du weisst schon, das wir jetzt zwei Wochen lang das Haus ganz für uns allein haben, oder?“ sein Blick glühte jetzt förmlich und seine Augen waren jetzt fast schwarz.
Schwer Schluckte ich. „Und was willst du jetzt tun?“
Ohne zu zögern zog er mich rein, schmiss die Tür hinter uns zu und drückte mich gegen die nächst beste Wand.

Wir hatten das Nachtessen hinter uns gebracht und meine Mam, hatte gerade das letzte Geschenk ausgepackt.
„Zoey? Können wir kurz mit dir allein sprechen?“ fragte meine Mam.
„Ähm ja klar“ meinte ich und sah Zayn an.
„Ich gehe schon mal rüber. Du kommst einfach nach okay? Dann bekommst du auch dein Geschenk“ flüsterte er in mein Ohr.
„Okay“ brachte ich hervor und sah ihm nach wie er nach draussen ging.
Tief atmete ich durch und ging dann ins Wohnzimmer wo meine Eltern sassen.
In den letzten Monaten, hatte sich so einiges verändert. Meine Eltern hatten endlich eingesehen, dass Zayn nicht so schlimm war, wie sie gedacht hatten und inzwischen konnten sie sogar richtig nett zu einander sein.
Ich war heilfroh, dass er mit uns Weihnachten feiern konnte, da er sonst ganz allein gewesen wäre.
Ich setzte mich in den Sessel ihnen gegenüber und zog die Beine nach oben.
„Also… über was wolltet ihr reden?“
Meine Eltern sahen sich lächelnd aber auch etwas unsicher an.
„Zoey, wir haben noch ein Weihnachtsgeschenk für dich“ sagte meine Mutter.
„Okay“ sagte ich langsam, gespannt was es sein würde.
„Du weisst doch, dass wir hierher gezogen sind, weil ich hier eine besser Stelle bekommen habe, oder?“
„Ja“ antwortete ich. Mir war allerdings nicht ganz klar, was das mit meinem Geschenk zu tun haben sollte.
„Naja, ich habe mich immer ein bisschen umgehört, da das hier nun einmal nicht unser richtiges Zuhause ist.“
Ein flaues Gefühl machte sich in meinem Bauch breit.
Auf ihren Gesichtern war das breiteste Grinsen, das ich jemals gesehen habe.
„Dein Dad hat einen noch besseren Job gefunden und das wieder in der Schweiz, besser gesagt in Zürich. Das heisst wir werden wieder nach Hause gehen“ sagte meine Mütter, die völlig aus dem Häuschen war.
Ich sass einfach nur da und starrte sie mit grossen Augen an.
„Freust du dich den gar nicht?“ fragte mich mein Dad.
„Ich… Ich… Ich weiss nicht was ich sagen soll“ meinte ich und sah auf den Boden.
„Also Zoey. Wir wissen, dass du hier Freunde gefunden hast und du mit Zayn überglücklich bist aber das ist das was du immer wolltest. Du wirst wieder mit deinen alten Freunden zusammen sein und du kannst entweder, weiter Studieren oder deine alte Ausbildung weiter machen. Ich bin sicher dein Freund versteht das und ihr könnt ja trotzdem zusammen bleiben. Es würde ja auch erst in ein paar Monaten los gehen, dann hättet ihr noch genug Zeit euch darauf vor zu bereiten“ sagte meine Mam und schenkte mir einen Mitfühlenden Blick.
„Ich…Ich brauche einen Moment um das zu verarbeiten“ sagte ich leise und stand auf.
Ohne ein weiteres Wort, schnappte ich mir meinen Mantel und trat nach draussen. Es schneite wieder leicht und die Temperaturen waren eisig.
Ich schob meine Hände in die Manteltaschen und ging die Strasse runter.
Wow… Wir gingen wieder in die Schweiz zurück.
Dass war das was ich immer gewollt hatte und jetzt da es soweit war, war ich mir da nicht mehr so sicher.
Ich meine natürlich wäre es super wieder Zuhause zu sein aber andererseits würde ich hier auch so einiges zurück lassen und vermissen. Beim Gedanken Zayn zu verlassen, zog sich mein Herz schmerzhaft zusammen.
Verdammt… Ich war in einer Zwickmühle.
Schwer atmete ich aus.
Und jetzt musste ich zurück zu Zayn, verdammt! Sollte ich es ihm sagen oder doch noch einen Tag warten? Ich meine heute war Weihnachten.
Ich ging wieder zurück und zu unserem Haus. Ich rannte hoch in mein Zimmer um sein Geschenk zu holen. Als ich wieder nach unten kam, sah meine Mutter über die Schulter und schenkte mir ein aufmunterndes Lächeln. Sie musste wohl wissen das ich jetzt rüber gehen würde und an meinem Gesicht konnte man sicher ablesen, wie zerrissen ich innerlich war.
Vor seiner Haustür blieb ich noch einmal stehen um tief durch zu atmen. Okay, du schaffst das.
Langsam öffnete ich die Tür.
„Zayn?“ rief ich als ich sah das es im kompletten Haus dunkel war.
„Im Wohnzimmer“ rief er. Nachdem ich den Mantel abgelegt hatte, trat ich skeptisch um die Ecke und schon im nächsten Moment stockte mir der Atem.
Es waren überall Kerzen verteilt und Zayn stand mittendrin. Ein riesiges Lächeln auf den Lippen und ein Geschenk in der Hand.
Schwer Schluckte ich.
„Zoey, alles okay?“ fragte ich ihn und an seiner Stimme konnte ich hören wie nervös er war.
Ich konnte nur nicken, zu überwältigt von dem Ganzen.
„Komm doch und setz dich“ sagte er und zeigte zum Sofa.
„Okay“ sagte ich einfach. Mein Herz schlug mir bis zum Hals.
Was würde er jetzt wohl tun? Ein kleiner aber lauter Teil von mir hoffte das er jetzt endlich das ‚L‘ Wort sagen würde. Ja wir hatten es immer noch nicht gesagt und meine Freundinnen gingen mir schon lange genug auf den Kecks.
Eine Weile sassen wir uns einfach gegenüber und sahen uns in die Augen.
Schliesslich sah er nach unten auf die Schachtel die er immer noch in der Hand hielt.
„Zoey? Das hier wollte ich dir eigentlich schon lange sagen, habe aber nie den Mut gefunden. Ich denke ich wollte mir einfach zu  hundert Prozent sicher sein, das ich es auch so meine. Ein Wunder das du so lange darauf gewartet hast.“
Okay, okay, gleich würde es kommen. Mein Herz würde gleich stehen bleiben da war ich mir sicher.
„Zoey?“ riss er mich aus meinen Gedanken.
„Hm?“ machte ich verwirrt und sah ihn an.
Ein Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus. Er legte die Schachtel zur Seite und nahm stattdessen meine Hände in seine.
„Zoey“ sagte er wieder, dann beugte er sich nach vorne und flüsterte in mein Ohr.
„Ich liebe dich“
Ich glaubte nicht das ich noch atmete oder mein Herz noch schlug.
Er vergrub sein Gesicht in meiner Halsbeuge und drückte seine Lippen auf meinen Hals.
Überglücklich schloss ich die Augen und drückte seine Hände.
„Ich liebe dich auch, Zayn“ flüsterte ich und ich spürte wie sich seine Lippen zu einem Lächeln formten.
Er zog sich etwas zurück und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht, dann drückte er seine Lippen ganz sanft auf meine.
„Jetzt musst du aber dein Geschenk aufmachen“ meinte er grinsend.
„Okay“ sagte ich lächelnd.
Unter seinen aufmerksamen Augen, streifte ich die Schleife um die Schachtel ab und atmete noch einmal tief durch bevor ich sie öffnete.
Meine Augen wurden grösser und ich sah ihn mit offenem Mund an.
„Gefällt sie dir?“ fragte er mit einm schmunzeln.
Ich schaffte es nur wie wild zu nicken.
„Hilfst du mir sie an zu ziehen?“ fragte ich ihn.
Er nickte, nahm die Kette aus der Schachtel und nachdem er mir das Haar über die Schulter gestrichen hatte, machte er den Verschluss zu.
Ich sprang auf und rannte schon fast ins Badezimmer um zu sehen wie es aussah.
Sie war aus Silber und hatte einen Herzanhänger, das in der Mitte einen weissen Stein hatte.
Mit einem rissigen Strahlen kam ich ins Wohnzimmer zurück und liess mich auf seinem Schoss nieder.
„Danke, danke, danke“ sagte ich immer wieder, während ich Küsse auf seinem ganzen Gesicht verteilte.
„Schön dass es dir gefällt“ meinte er grinsend.
„Okay, jetzt mach deins auf“ drängte ich ihn und schob es in seine Hände. Ich krabbelte von ihm runter und klatschte aufgeregt in die Hände.
„Ganz ruhig, Zoey“ sagte er lachend, während er ebenfalls die Schleife von seiner Schachtel abstreifte. Ich platzte fast vor Aufregung als er langsam den Deckel anhob und er hinein sein.
Seine Augen wurden gross und er sah mich sprachlos an.
„Und? Was sagst du?“ fragte ich ihn nervös. Hoffentlich gefiel sie ihm.
„Ich… weiss nicht was ich sagen soll“ meinte er ehrlich.
„Sie gefällt dir nicht…“ Enttäuschung machte sich in mir breit und ich sah traurig auf den Boden.
„Nein, nein, nein. Sie ist perfekt. Ich liebe sie. Ich bin einfach sprachlos, das du mir so etwas schenkst.“
Unsicher sah ich auf. „Sicher?“
Ein liebevolles lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus und wieder beugte er sich vor, zu meinem Ohr.
„Ich liebe es fast so sehr wie ich dich liebe“ bei diesen drei Worten, breitete sich automatisch ein Lächeln auf meinen Lippen aus.
Er nahm die Uhr aus der Schachtel und streifte sie sich über. Ich war auf die Idee gekommen, als seine kaputt gegangen war und darüber war ich heil froh gewesen. Ich hätte keine Idee gehabt was ich ihm sonst schenken sollte und damit hatte ich doch ins Schwarze getroffen.
Mit funkelnden Augen sah er von der Uhr zu mir und ohne zu zögern, drückte er seine Lippen auf meine.
Was als süsser Kuss begann, wurde schnell immer heisser und leidenschaftlicher. Ich stöhnte in seinen Mund hinein, als er mich sanft nach hinten stiess bis ich  auf dem Sofa lag.
„Wirt Zeit das ich mein zweites Geschenk auspacke“ sagte er mit einem frechen grinsen.
„Soso und was ist das wohl?“ fragte ich ihn, wobei ich kichern musste.
„Hmmm, ich zeige es dir im Schlafzimmer“ meinte er und schon in der nächsten Sekunde, schwang er mich über seine Schulter.
Ich bekam einen Lachanfall und hielt mich an seinem Rücken fest. Im Schlafzimmer angekommen liess er mich aufs Bett fallen. Ich konnte meine Augen nicht los reisen, als er sich das Hemd abstreifte, sich dann das T-Shirt über den Kopf zog und mir dan folgte.

TroublemakerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt