Kapitel 1

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''Wieso''flüstere ich und streichele über die Erde.

''Deine Freunde vermissen dich. Deine Tochter vermisst dich'',sage ich. ''Ich vermisse dich''füge ich leise hinzu und fange an zu weinen.

Die Erde nehme ich in meine Hand und zerdrücke es so feste, wie ich nur kann.

''Das Leben ohne dich ist sehr schwer. Aber meine Liebe wird jeden Tag immer größer. Ich werde niemanden so lieben könnte, wie ich dich liebe. Keine Kraft wird deine Liebe ersetzen können. Ich liebe dich über alles''spreche ich weinend aus und lege meinen Kopf auf die Erde.

''Ich liebe dich'',wiederhole ich.

''Mama'',höre ich meine Tochter rufen.

Ich halte mich aufrecht und blicke nach hinten. Rüya kommt angerannt zu mir.

''Mama'' sagt sie und springt sofort in meine Arme.

''Bitte weinen nicht.''tröst sie mich,wobei ich meine Augen schließe.

Onkel hat mir gesagt, das Papa uns von oben sieht und genauso traurig wird, wenn wir weinen.'',sagt sie und löst sich von mir. Sie nimmt meinen Gesicht zwischen ihre Hände und sieht mich lächelnd an. Ich fange auch leicht an zu lächeln. Danach wendet sie den Blick von mir und guckt den Grab an. Sie löst sich von mir und geht an mir vorbei zum Grab. Mit den Fingern gleitet sie langsam über seinen Namen.

''Papa, ich weiß, dass du uns beobachtest und uns beschützt. Ich verspreche dir, dass ich Mama auch beschützen werde, wie du es immer getan hast. Ich bin nämlich deine Tochter'',sagt sie und gibt einen Kuss auf seinen Namen.

Anschließend nimmt sie einen Bild aus ihrer Handtasche raus. Als ich das Bild sehe, kann ich meine Tränen wieder nicht halten. Auf dem Bild sind wir 3 zu sehen. Glücklich. Lächelnd. Eine Familie. Damals war Rüya erst 5 Jahre alt.

''Seit zu hier schläfst trage ich das Bild immer mit mir, aber es wird langsam Zeit, dir das Bild zu geben.'',sagt sie und bevor sie es auf den Grab legte küsste sie es einmal. Danach dreht sie sich zu mir um.

''Komm'',sagt sie und streckt mir ihre Hand aus. ''Wir warten alle auf dich''

Ich blicke gerade aus und sehe meinen Bruder Anil mit seiner Frau, meine Schwester Arzu mit ihrem Mann und ihre zwei Söhne und meine Eltern. Diese Anblick gibt mir Kraft und somit nehme ich Rüyas Hand und stand auf. Hand haltend verließen wir den Friedhof und gehen zu meiner Familie.

Ein Leben Ohne IhnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt