Kapitel 11

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''Hey'',hörte ich Merve total aufregend sagen.
''Hey'',hörte ich eine männliche Stimme sagen.
Ich hob sofort meinen Kopf hoch,als ich die Stimme hörte. Diese Stimme... ich rannte sofort zur Tür und bereute sofort, dass ich es tat. Als ich sah,wer der Verlobte von meiner Cousine war,dachte ich mein Herz bleibt stehen. Melih,mein Melih stand im Flur. Ich schloss kurz meine Augen,falls ich es mir doch nur einbildete. Und als ich es wieder öffnete sah ich ihn wieder. Ich konnte es nicht glauben. Melih war Merves Verlobte.
''Komm rein, mein Sohn'',sagte meine Tante und verschwand mit allen ins Wohnzimmer.
Melih bemerkte mich nicht,denn er war mit dem Rücken zu mir gedreht und als er sich umdrehte und mich sah,blieb er stehen und starrte mich emotionslos an. Ich spürte wie die Tränen hoch kamen,aber ich versuchte mit aller Kraft, die ich gerade besaß, sie zu schlucken.
Ich weiß nicht wie lange wir uns anstarrten,keiner von uns machte eine kleine Bewegung. Ich guckte in seine grüne Augen,die ich so sehr geliebt habe. Die ich jedes Mal,so liebevoll angeschaut habe,und sie mich ebenfalls. Doch heute ist alles anders. Diese grünen Augen sind nicht mehr die Alten. Er ist nicht mehr Alte. Mein Leben ist nicht mehr der Alte.
''Schatz,kommst du nicht'',hörten wir plötzlich.
Melih und ich blickten sofort in die Richtung und Merve kam zu uns.
''Warum steht ihr so blöd rum,wollt ihr nicht rein kommen?'',fragte Merve und guckte mal mich mal Melih an,dabei ging sie zu Melih und hielt ihn am Arm fest,was mir ein Stechen im Herzen versuchte. Ich blickte auf ihre Hand,wie sie seinen Arm sanft streichelte.
''Alle warten auf euch'',sagte Merve und brachte mich somit aus meinen Gedanken. Ich hob den Kopf hoch und guckte Merve an und lächelte gezwungen.
''Kennt ihr euch?'',fragte Merve.
Sofort sprang Melih ein.
''Nein Schatz,wir kennen uns nicht'',dabei sah er mir tief in die Augen. ''Komm lass ins Wohnzimmer'',dabei nahm er ihre Hand und ging mit Merve an mir vorbei.
Ich schloss meine Augen und stützte mich an der Wand ab. Jetzt hatte ich die Kraft nicht mehr und ließ meine Tränen freien Lauf. Es fühlte sich so an,als ob jemand meine Seele aus meinem Körper zerreißt. Mein Atem versank und mein Herz fing an noch langsamer zu schlagen. Ich hielt mich am Hals fest und versuchte zu atmen.
Es dauerte einige Minuten als ich wieder richtig zu mir kam.
''Alev'',hörte ich aus dem Wohnzimmer schreien.
Es war meine Mutter. Ich blickte hoch und bemerkte nicht mal,dass ich auf dem Boden saß.
''Aleeeev'',sagte meinte Mutter besorgt,aber so leise,dass die Anderen es nicht mitbekamen. Sie kniete zu mir und hielt meinen Kopf aufrecht.
''Was ist passiert?''fragte sie mitleidend.
Ich versuchte meinen Körper zu beherrschen und versuchte mich aufrecht zu halten,was mir schwer gelang.
''Mir wurde nur kurz schwindelig Mama. Mir geht es gut'',sagte ich um sie zu beruhigen.
Ich stand auf und meine Mutter half mir dabei.
''Komm trink zu erst mal was''
Ich nickte nur und wir gingen in die Küche. Als ich trank,spürte ich wie der Klos am Hals sich löste und das Feuer in mir löschte. Das Wasser tat mir einfach gut.
''Gehts dir jetzt besser?''
Ich lächelte meine Mutter schwer an und versuchte nichts anmerken zu lassen.
''bei deiner Anwesenheit Mama geht es mir immer gut'',plapperte ich.
Meine Mutter lächelte und küsste mich auf die Stirn. In mir wusste ich, dass ich es nicht verdient hatte.
''Komm Mama,lass jetzt uns zu den anderen gehen. Ich möchte meinen neuen Schwager mal besser kennen lernen'',sagte ich mit einer leichter Hass Stimme.
Meine Mutter und ich gingen ins Wohnzimmer. Melihs Eltern saßen auch im Wohnzimmer. Sie lachten und redeten,doch als sie mich vor sich sahen,hörte die Mutter auf zu lachen und guckte mich an. Ich dagegen wollte meine Schwäche nicht zeigen und lächelte sie höflich an,danach ging ich zu ihnen und küsste ihre Hände.
''Das ist meine Tochter Alev'',sagte meine Mutter stolz.
Ich ging einige Schritte nach hinten,um seine Mutter besser anzugucken. Sie lächelte mich vorgespielt an. Sie hasste mich schon immer. Nie wollte sie,dass ich mit Melih zusammen war. Ich war in ihren Augen nie die perfekte Schwiegertochter. Sie hatte oft versucht mich mit Melih zu trennen,doch nie hatte sie Erfolg,bis er mich losgelassen hat. Ganz alleine,ohne ein Wort. Doch jetzt musste ich stark bleiben. Ich sollte ihm zeigen,dass ich ohne Melih besser klar kam. Egal wie schwer es fiel,ich musste es tun.
Ich setzte mich zu meiner Mutter und wendete keinen weiteren Blick mehr auf irgendjemanden.Kaum wurde ich vorgestellt,fingen sie an über die Hochzeit und jenes zu reden. Ich hörte nicht mal dadrauf, ich wollte es einfach nicht hören. Meine Gedanken waren nur bei dem Kind. In dieser Runde verdiente es nur meine volle Aufmerksamkeit. Ich stellte mir vor,wie es in meinen Armen lag.. die kleine Hände auf meiner Hand hätte. Bei diesen Gedanken fasste ich mich am Bauch an und kicherte leise. Nebenbei fühlte ich mich beobachtet und guckte direkt Melih an,der meinen Bauch ansah. Mein Lächeln verschwand und ich nahm meine Hand sofort weg. Seine Augen guckten mich an. In seinen Augen war die Enttäuschung geschrieben,dass er nicht erreicht hat meinen Kind zu töten. Niemals würde ich es tun,denn jetzt ist der Kleine mein Herz,meine zweite Hälfte. Niemand könnte uns jemals trennen. Ich stand auf und ging Richtung Küche. Sein Gesicht wollte ich gerade echt nicht sehen. Als ich an der Küche ankam,hielt ich mich an der Theke fest und jetzt spürte ich wie weh es tat. Trotz allem,liebte ich ihn immer noch. Mit allen seinen Fehlern. Ich schloss meine Augen und versuchte nicht wieder die Macht meinen Körper zu überlassen.
''Alev'',hörte ich leise von jemanden sagen.
Ich öffnete meine Augen und sah Melih vor mir. Ich wendete sofort den Blick ab und guckte aus dem Fenster. Melih machte mehrere Schritte auf mich zu und stand so nah an mir,dass ich seinen Geruch einatmen konnte. Er roch immer noch so wie früher.
''Alev''wiederholte er sich.
Ich ignorierte ihn weiterhin und wollte an ihn vorbei gehen,doch er hielt mich am Arm fest. Ich guckte ihn schlagartig mit voller Hass an und zerrte meinen Arm weg.
''Fass mich nie wieder an ok! Ich bin sowieso schon beschmutzt wegen dir'',sagte ich und ging aus der Küche. Ich rannte sofort ins Badezimmer und lehnte mich an die Tür. Sofort kamen Tränen hoch,doch ich wusch sie schnell weg. Danach wusch ich meinen Gesicht und guckte mich im Spiegel an.
''Er verdient dich nicht Alev. Er liebt dich auch nicht! Warum fühlst du noch diese Liebe zu ihm,obwohl du weiß das du für ihn wie ein Stück Dreck bist? Du schaffst das Alev,du wirst ohne ihn besser sein'',sagte ich zu mir selbst und verließ das Badezimmer.

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Ein Leben Ohne IhnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt