Kapitel 37

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Ich schloss meine Augen und konnte viel intensiver die Umfeld wahrnehmen. Die Wellen des Meeres hören und sie an meinen Füßen spüren. Die Luft war so sauber und friedlich, dass ich stundenlang so stehen konnte. Ich konnte besser atmen. Und der weiche Sand unter meinen Füßen, gab mir einfach das Gefühl der Befreiung. Ich hatte mich schon lange nicht mehr so wohl in meiner Haut gefühlt. In diesem Moment war ich einfach nur überglücklich. Meine Welt hat sich normalisiert und alles lief viel besser. Ohne Leid, Trauer, Hass oder Angst. Diese Zeiten waren vergessen. Mein Herz war gefüllt von Geborgenheit, Liebe, Zusammenhalt und Zuneigung. Ich lebte sehr schön diese Gefühle aus. Ich ging einmal über den Ring an mein Finger und wusste, dass ich das richtige getan hatte.

''Ma'', öffnete meine Augen und drehte mich in die Richtung, woher die Stimme kam.

Sofort umfassten mich ihre kleinen Arme meine Beine. Ich fing an zu lächeln und streichelte über ihre wunderschönen langen Haaren. Danach löste ich sie von mir.

''Was ist los Prinzessin?'', fragte ich und ging in die Knie,damit ich mit ihr in Augenhöhe war.

''Da'' meckerte sie und zeigte mit der Finger in eine Richtung.

Ich drehte den Kopf und sah, dass einige kleine Kinder mit den Spielzeugen meiner Tochter spielten. Ich schüttelte den Kopf und wendete mich wieder zu meiner Tochter. Ich lächelte noch mehr und ging einfach über ihre weichen Wangen. Ihre grünen Augen strahlten die Trauer aus und ihre einigen hellbraunen Haare fielen über ihr süßes Gesicht.

''Sie spielen nur. Du kriegst deine Spielzeuge wieder zurück'',tröste ich und ging nochmal mit der Hand über ihre Haare. Ihre Haare hatte sie von mir. Doch ihre Augen von ihrem Vater, nein von ihrem Zeuger. Als ich in Rüyas Augen sah, sah ich ihn nicht mehr. Sondern sah meine Tochter. Meine wunderschöne Tochter, die ich über alles liebte. Rüyas Blick fiel wieder auf die Kinder, danach wieder zu mir und sah mich weiterhin traurig an.

''Oder wir kaufen dir neue'',sagte ich.

Sofort fing sie an zu lächeln und legte ihre kleine Hand auf meine Wange. Ich schloss die Augen und nahm ihre Hand in meine. Ich küsste ihre innere Handfläche und saugte ihren Duft ein. Ihr Duft überwältigte mich immer.

''Also wenn man da nicht eifersüchtig wird''

Seine Stimme, was mir jedes mal eine Gänsehaut verursachte und meinen Herz schneller schlagen ließ. Ich öffnete meine Augen und blickte zu Eren. Zu meinem Ehemann.

''Pa'',schrie Rüya und rannte zu Eren.

Er kniete sich ebenfalls in die Knie und strecke seine Arme nach ihr aus. Ich lächlte überglücklich und amüstierte mich bei dem Anblick. Es war einfach traumhaft sie so zu sehen. Obwohl Eren nicht der biologischer Vater war, sah er Rüya wie seine eigene Tochter. Sie ist für ihn alles. Wir sind für ihn alles. Und niemals wird Rüya genau erfahren wer der leibliche Vater wird. Eren war ihr Vater. Aber auch wenn ich überglücklich war, gab eine Seite, die aus Leere bestand. Meine Familie. Mein Vater, meine Mutter, meine Schwester und mein Bruder. Die Sehnsucht nach ihnen war unbeschreiblich groß. Ich vermisste sie sehr. Was machten sie wohl gerade? Waren sie glücklich? Haben sie mich vergessen? Oder erinnern sie sich noch an mich?

''Alev'',Erens Stimme brachte mich wieder in die Realität zurück.

''Ist was passiert?'',fragte er besorgt und legte den Kopf etwas schief.

''Ich habe nur an meine Familie gedacht'',sagte ich schnell.

Erens Miene veränderte sich und schaute mich traurig an. Ich schüttelte den Kopf, um ihn klar zu machen, dass es mir gut geht. Ich lächelte ihn an. Eren lächelte leicht und wendete sich kurz zu Rüya. Er flüsterte ihr etwas ins Ohr. Danach sah er mich wieder an und lächelte viel breiter. Mein Blick fiel auf Rüya, die ebenso frech grinste. Bevor ich etwas guckten konnte, packte mich Eren über die Schulter.

Ein Leben Ohne IhnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt