Kapitel 12

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''Was'',schrie Pinar richtig laut.
Ich legte schnell meine Hand auf ihre Lippen.
''Pssht,nicht jeder soll es mitbekommen'',sagte ich leise.
Pinar nahm meine Hand weg.
''Melih wird Merve heiraten?'',fragte sie noch mal nach.
Ich nickte traurig und guckte auf dem Boden.
''Der Junge,den ich schon immer heiraten wollte,heiratet jetzt meine Cousine'',sagte ich traurig.
Pinar nahm sofort mich in die Arme.
''Alev ja,was will dieser Junge noch von dir. Warum ist er andauernd immer in deinem Umkreis?!'',nuschelte Pina wütend.
Ich schloss meine Augen.
''Du musstest es gestern sehen,Pinar. Er und Merve. Meine Cousine bekommt ihn. Es tut so weh'',während ich das sagte,nahm mich Pinar noch fester in die Arme.
''Es tut so weh'',wiederholte ich mich flüsternd.
''Pssht..'',flüsterte Pinar und küsste meine Haare.
''Merve wird diesen Jungen heiraten,denn ich noch trotz allem liebe und immer noch ihn haben möchte. Ich wollte seine Frau werden. Nur ich!'',ich blickte in Pinars Augen und spürte, dass eine Träne über meine Wange rollte.
Pinar löste sich von mir und nahm meinen Gesicht in die Hände,dabei guckte sie mir in die Augen.
''Du liebst ihn nicht! Du hast ihn vergessen,Alev!''
Ich schüttelte den Kopf.
''Ich liebe ihn.. so se-'',weiter kam ich nicht,denn Pinar legte zwei Finger an meine Lippen.
''Du liebst ihn nicht. Hast du mich verstanden!? Du denkst das,dass du ihn liebst. Er verdient deine Gefühle nicht und das weißt du selber! Du liebst ihn nicht ok!?'',sagte Pinar mit einer ernsten Stimme.
Ich sagte nichts,sondern guckte sie nur an.
''Hast du mich verstanden?!'',sie guckte immer noch sehr ernst.
''Pinar ...''
''Du schaffst das ohne ihn. Du hast es bis heute geschafft und du wirst es weiterhin ohne ihn schaffen.'',sagte Pinar.
Ich wusste,dass sie recht hatte,aber ob mein Herz sowas mitmachen würde weiß ich nicht. Doch ich wusste,dass ich es schaffen musste. Egal wie schwer es mir fallen würde,die beiden zusammen zu sehen,ich musste es. Und ab gestern erst recht. Melih war nicht für mich erschaffen,sonst wäre er nicht in anderen Händen.
''Alev,komm lass jetzt in die Klasse,sonst kommen wir zu spät'',sagte Pinar und brachte mich aus meinen Gedanken.
''Geh du schon mal rein,ich brauche noch kurz Luft''
''Alev'',Pinar guckte mich ernst an.''du kommst mit''
''Bitte,Pinar. Ich komme ja gleich. Ich brauche wirklich ne kurze Zeit nur für mich'',bat ich.
Erst zögerte Pinar,doch am Ende gab sie auf und ging ohne mich.
Ich setzte mich auf eine Bank und schloss meine Augen,dabei legte ich eine Hand auf meinem Bauch.
''Wie soll ich es schaffen,wenn mein Herz so sehr nach deinem Vater schreit. Meine Cousine heiratet ihn,deinen Vater,mein Liebling. Obwohl er weiß,dass du existiert. Wie kann er sowas tun? Warum ist er nicht bei uns, aber bei ihr. Was hat sie nicht,was ich nicht habe? Wenn du nur gehört hättest,was er mir immer gesagt hat,wie sehr er mich liebt und froh ist, mich an seiner Seite zu haben.. doch was ist jetzt? Der Mann,den ich liebe ist wie ein Fremder für mich.'',sagte ich leise und dabei streichelte ich meinen Bauch. ''Aber du bist da,du wirst mir die Kraft geben um durch das Leben zu kämpfen. Und ich verspreche dir,ich werde immer für dich da sein,egal was passieren wird.'',fügte ich noch hinzu und holte anschließend noch einmal tief Luft. Danach stand ich auf und ging Richtung Schule.
''Alev'',hörte ich plötzlich.
Ich hob meinen Kopf hoch und sah Merve vor mich,die überglücklich mich anlächelnd. Mein Herz blieb fast stehen,als ich auch Melih neben ihr sah. Meine Augen gingen runter zu ihren Händen. Sie hielten Händchen. Ich könnte einfach los heulen. Mein Atem wurde unregelmäßig und meine Beine konnten mich kaum mehr halten. Ich kämpfte gegen meine kommenden Tränen und blickte sofort hoch,sodass ich es nicht mehr lange angucken musste. Ich lächelte verspielt.
''Wo ist Pinar?'',fragte Merve.
''Sie ist schon drin und ich wollte jetzt auch rein'',antworte ich.
''oh gut. Dann können wir zusammen gehen'',sagte sie lächelnd und drehte sich zu Melih.
''Schatz'',als sie es sagte zuckte ich schnell zusammen. ''Ich danke dir,dass du mich heute zur Schule gefahren hast'',sagte sie zu Melih und grinste so breit,sodass man ihre Zähne sehen konnte. Ich versuchte immer noch gegen mich zu kämpfen. Direkt bereute ich,nicht sofort zur Schule gegangen zu sein.
''Holst du mich auch nach der Uni ab,Schatz'',fragte Merve.
''Wann hast du denn Schluss?'',fragte Melih.
''Heute ist doch Montag oder? Ehm.. bis 13 Uhr.Wir können danach etwas trinken gehen''
''Ok,Schmetterling'',sagte er und guckte mich danach an.
Mein Herz schmerzte,doch ich ließ mir nichts anmerken. Ich lächelte nur.
''Ok,gut,dann bis später'',sagte Merve und küsste ihn auf die Wange.
Ich schloss meine Augen,damit ich mir diesen Anblick ersparte. Ich wollte einfach nichts mehr sehen,am liebsten bin ich weg gerannt.
''Komm Alev'',sagte Merve und nahm meine Hand. Sie zog mich Richtung Uni Ich drehte mich nach hinten und sah,dass Melih mich ohne irgendein Gefühl anguckte. Sofort drehte ich meinen Kopf um und ließ mich einfach von Merve ziehen. In der Uni blieb Merve stehen,ließ mich los und drehte sich zu mir. In ihren Augen war das Glück zusehen und ich meinen die Trauer.
''Ich bin dann mal in der Klasse'',sagte sie küsste mich ebenfalls auf die Wange und hoppelte daher. Ich drehte mich wieder um,in der Hoffnung,dass ich Melih sah. Er stand immer noch da und guckte mich an. Diesmal drehte ich meinen Kopf auch nicht weg und guckte ihn an. Diese Entfernung was zwischen uns war,war genauso zwischen unsere Liebe. Zumindest meine Liebe. Hätte er mich wirklich geliebt,würde er nie diese Entfernung zwischen uns aufbauen. Ich lächelte provozierend und winkte ihm zu. Er guckte mich schockierend an und ich lächelte noch breiter.
''Alev''
Ich drehte mich zur Seite und sah unsere Lehrerin.
''Wieso bist du nicht in der Klasse?'',fragte sie mich.
Automatisch guckte ich wieder Melih an.
''Dein Freund?'',fragte meine Lehrerin lächelnd.
Ich drehte sofort den Kopf zu ihr und guckte sie sprachlos an.
''Er sieht wirklich gut aus'',sagte sie und guckte Melih an.
''Er ist nicht mein Freund. Sondern der Verlobte von meiner Cousine'',sagte ich kalt, ohne etwas anzumerken.
Meine Lehrerin guckte mich enttäuscht an.
''Aso,weil du ihn anlächelnd angeguckt hast,dachte ich er ist ..'',ich sprach meine Lehrerin ab.
''ne ne,das hätte ich wohl gerne'',sagte ich lächelnd,aber auch mit einer verspielten ironischen Stimme,was eigentlich sehr ernst gemeint war.
Meine Lehrerin lachte.
''Komm gehen wir in die Klasse'',sagte sie und wir gingen gemeinsam in die Klasse.

Ein Leben Ohne IhnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt