Kapitel 10

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2 Monate später

Mein Bauch wurde schon wenig dicker. Es sah aber nicht so aus,als ob ich schwanger wäre,sondern als ob ich zugenommen hätte. Es war auch so besser. Ich wüsste gar nicht was ich tun würde,wenn man meine Schwangerschaft sehen würden. Besonders meine Eltern. Aber ich wusste, dass sie es früher oder später eh sehen würden,weil mein Bauch immer mehr wachsen wird und ich weiß nicht was ich dann machen soll. Meine Eltern werden mich hassen,sogar mehr.Sie würden mich aus der Familie bannen. Das würde mir mehr weh tun als wenn ich angeschrien oder geschlagen werde. Wenn sie mich nicht mehr haben wollen,dass würde ich nicht ertragen auch wenn ich es verdient habe. Meine Eltern waren mein Ein und Alles.
Ich beobachtete schon die ganze Zeit meinen Bauch vor dem Spiegel. Immer wieder musste ich lächeln,wenn ich es tat. Es war wirklich ein schönes Gefühl zu wissen,dass in deinem Bauch dein eigenes Kind wächst. Die Liebe zu dem Kind wuchs jede Sekunde immer mehr. Schon jetzt konnte ich ohne das Kind nicht mehr Leben,obwohl ich es nicht mal in der Hand hatte. Mein Kind, mein Fleisch und Blut wuchs ihn mir. Das Gefühl war einfach unbeschreiblich. Jetzt verstand ich alles, eine Mutter liebt schon das Kind bevor es auf der Welt ist. Deswegen kam ich nie damit klar,warum viele Kinder ihre Mütter hassten. Sie wollen nur das Beste,auch wenn es manchmal zu übertrieben ist. Es gibt viele Kinder die ohne Mütter groß werden und die Liebe nie bekommen. Doch leider gibt es Kinder die es nicht zu schätzen wissen. Eine Mutter ist ein Engel und kein Mensch würde dich so lieben und beschützen wie sie. Ich kenne es von meiner eigenen Mutter. Und als ich wieder an meine Mutter dachte,floss eine Tränen über meine Wange. Ich schäme mich so sehr,was ich getan habe,doch ich kann es nie rückgängig machen. Ich musste damit leben.
''Aleeeeeev'',schrie meine Mutter ''Komm wir gehen''
Ich verdrehte die Augen. Wir gingen zu meiner Cousine Merve,denn wir wurden zum Essen eingeladen und sie wollten uns was Wichtiges mitteilen. Mir war es nicht danach und es interessierte mich auch gar nicht,was sie zu sagen hatten,doch leider musste ich mit.
''Alev hadii!'',schrie meine Mutter noch lauter.
''Ja'',sagte ich genervt.
Ein letztes Blick ins Spiegel,danach nahm ich meine Jacke und ging aus dem Zimmer.
''Wir sind sowieso zu spät und du betrachtest dich stundenlang im Spiegel'',sagte mein Vater.
'Papa wenn du nur wüsstest',dachte ich.
''Ja tut mir leid,Papa. Ihr könntet ja ohne mich dann wärt ihr früher da''
''Ne ne kommt nicht in Frage. Es ist ein Familientreffen und jeder muss dort anwesend sein'',sagte er stolz.
Mein Vater liebte es unter der ganzen Familie zu sein,ich dagegen hasse es. Meine Familie reichte mir schon immer und das tut sie heute noch.
''Ist gut jetzt. Wenn ihr so weiter redet,dann kommen wir noch später'',diesmal war es meine Mutter,die sprach.
''Hopp hopp'',fügte noch meine Mutter hinzu.
''Kommt Abla auch?'',fragte ich,als wir die Treppen runter gingen.
''Ja,sie kommen'',antworte meine Mutter.
Ich war erleichtert,wenigsten sah ich meine Schwester wieder. Ich sah sie auch kaum,seit sie verheiratet war,sie musste immer so oft arbeiten. Meine Sehnsucht war so groß. Wenigsten war etwas gutes dadrin,dorthin zu gehen.
Knapp 30 Minuten fuhren wir bis zu Merve. Als wir ankamen,nahmen wir die türkische Pizzen mit,die meine Mutter gestern gebacken hat. Als wir geklingelt haben,wurde wir wie immer herzlich begrüßt. Oft übertrieben die Eltern von Merve immer,sie begrüßten immer,als ob sie uns viele Jahre nicht gesehen haben. Ich musste aber immer lachen, man musste immer deren Gesichtsausdruck sehen. Ich liebte sie trotzdem.
''Wo seid ihr geblieben. Wir dachten wirklich,dass ihr nicht kommt'',sagte meine Tante zu meiner Mutter.
''Ah quatsch,Sevim. Du kennst uns ja'',sagte meine Mutter.
''Kommt herein.''
Wir gingen ins Wohnzimmer.
''Wo ist Merve?'',fragte ich.
''Sie ist in ihrem Zimmer. Sie macht sich noch fertig. Wenn du willst geh du zu ihr'',sagte meine Tante.
''Wofür denn?'',fragte meine Mutter neugierig dazwischen.
''Ah Fatma,du weiß gar nicht was passiert ist..''ich verdrehte meine Augen. Schon wieder fingen sie an. Bevor ich vieles mitbekam,machte ich mich auch den Weg ins Merves Zimmer. Ich klopfte vorher aus Höflichkeit natürlich.
''Ja''.sagte Merve und ich tritt in ihr Zimmer.
''Merve'',sagte ich.
Merve drehte sich sofort um und hatte ein fettes Grinsen im Gesicht.
''Alev'',sagte sie lächelnd und kam zu mir. Sie zerdrückte mich,was mir ein Schmerz im Bauch verursachte. Ich schrie leicht auf.
''OH sry. Ich wollte dir nicht weh tun,süße. Ich bin nur zu aufgeregt'',sagte sie.
Ich hielt mich am Bauch fest und versuchte mich aufrecht zu halten. Ich lächelte gezwungen und mein Blick fiel auf ihr Kleid. Sie hatte ein weiß-blaues Kleid an. Es war richtig fein und sah schön aus. Ihre braunen Haare verdecken ihre Büste. Sie sah so toll aus.
''Warum so aufgeregt? Und warum so schön angezogen?'',fragte ich nach und bewunderte sie.
Merve hörte auf zu Träumen und gab mir ihre volle Aufmerksamkeit. Anschließend hielt sie mir ihre Hand vor meinem Gesicht und grinste über beide Ohren.
''Merve,wa-''ich hielt inne,als ich ein Ring in ihrem Finger sah.
''Ist das ein Verlobungsring?'',fragte ich geschockt.
Merve zog ihre Hand zurück und streichelte über den Ring.
''Ja'',sagte sie total glücklich. ''Ich habe mich verlobt,Alev. Kannst du das glauben und das mit dem Jungen,den ich schon immer wollte und geliebt habe'',sagte sie und drehte sich wieder zum Spiegel, um sich zu betrachten.
''Wie? Du hast es mir nie erzählt''
''Es ist alles so schnell gegangen,Alev. Selbst ich bin noch unter Schock. Auf einmal rief er mich unerwartet an,bat nach einem Treffen. Wir trafen uns,und genau in diesem Moment hat er mir einen Heiratsantrag gemacht''
Als mir das Merve erzählte,schloss ich meine Augen und dachte an Melih. Ich habe schon immer geträumt mit ihm zu heiraten,dass er mir auch einen Heiratsantrag macht und ich genauso überglücklich werde wie Merve.
''Alev,ich kann es immer noch nicht glauben.'',sie strahlte vor Glück.
Ich öffnete wieder meine Augen und verdrängte die Gedanken an ihm. Ich wollte ja schon wieder nicht weinen.
''Wie heißt er denn?'',fragte ich.
Merve drehte sich zu mir und wollte mir gerade sagen wie er heißt,doch dazu kam es nicht,denn es klingelte an der Tür.
''Oh Gott. Er ist da'',sagte sie und rannte aus dem Zimmer.
Ich sah ihr hinterher und lachte. Das Mädchen war einfach so verrückt. Danach drehte ich meinen Kopf wieder nach vorne und sah mich im Spiegel an. Sofort ging meine Hand auf meinem Bauch.
''Wenigsten ist deine Tante glücklich und hat den Jungen gefunden,den sie schon immer wollte. Ich bin aber auch glücklich dich zu haben,mein Schatz.''.sagte ich mit einem Lächeln im Gesicht und streichelte über meinen Bauch.
''Hey'',hörte ich Merve total aufregend sagen.
''Hey'',hörte ich eine männliche Stimme sagen.
Ich hob sofort meinen Kopf hoch,als ich die Stimme hörte. Diese Stimme... ich rannte sofort zur Tüe und bereute sofort, dass ich es tat. Als ich sah,wer der Verlobte von meiner Cousine war,dachte ich mein Herz bleibt stehen.

Ein Leben Ohne IhnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt