Kapitel 31

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Melihs Sicht

''Gehört das Haus jetzt wirklich uns'',fragte sie mit ihrer süßen Stimme und guckte durch das unmöblierte Haus.
Sie strahlte über beide Ohren und sie so glücklich zu sehen brachte mich noch mehr Stolz zu machen.
''Ja,Schatz.'',antworte ich knapp und lächelte.
Sie ging weiter und guckte sich die weiteren Zimmern an. Vor einem Zimmer blieb sie stehen und drehte sich zu mir.
''Was ist hier?'',fragte sie mich.
Ich lächelte sie nur als Antwort an. Sie blickte mich etwas enttäuscht an und drehte sich wieder zu der verschlossene Tür. Als ich ihre Hand hob um die Tür zu öffnete merkte ich, dass ihre Hand leicht zitterten. Das war für mich ein Beweis,dass ich bis jetzt alles perfekt gemacht hatte. Sie drückte langsam die Türklinke runter,doch die Tür ging nicht auf. Sofort guckte sie mich wieder an und ich zuckte nur mit den Schultern.
''Wieso ist die Tür verschlossen?'' ,fragte sie mich etwas verwirrt.
''Also der Hausmakler meinte zu mir,dass die Tür nur Frauen öffnen können'',antworte ich und versuchte nicht loszulachen.
Sie guckte mich total irritiert an und wusste selber nicht,was sie selber jetzt tun sollte. Ich steckte meine Hand in meine Hosentasche und steckte einen Schlüssel raus.
''Du sollst es wohl öffnen. Was im Zimmer ist weiß ich selber nicht'',erklärte ich mit einem Lächeln und streckte ihr den Schlüssel hingegen. Sie nahm es mit ihren kleinen Händen in die Hand und guckte mich kurz wieder an. Danach sah sie wieder die verschlossene Tür an. Bevor sie die Tür öffnete blickte sie wieder zu mir und schloss die Tür auf.
''Der Schalter ist defekt'',stellte sie fest und sah in das stockdunkele Zimmer.
Ich drehte unauffällig zur Seite und legte meine Hand auf meinem Mund um nicht lachen.
''Geh mal rein'',sagte ich als ich wieder etwa zu mir kam.
''Ich kann da nichts sehen. Alles ist dunkel.''antworte sie.
''Wir gehen gemeinsam rein'',sagte ich und nahm ihre Hand.
Als wir die ersten Schritte machten,schrie sie sofort auf.
''Haaaa,was ist das'',schrie sie und machte einen Schritt nach hinten.
''Was ist den los?,fragte ich sie.
''Ich bin gegen etwas gestoßen''
''Bist du dir sicher? Weil ich nichts gespürt habe''
''Dann war es vielleicht eine Einbildung'',stellte sie fest.
Vielleicht hätte sie mich später für alles umgebracht,aber ich wusste ganz genau dass ihr alles gefallen würde. Wir gingen weiter und wieder schrie sie leicht auf.
''Da'',sagte sie und streckte ihre Arme diesmal aus.
''Ich spürte ein Tuch vor mir''erkläre sie mir.
Ich ließ ihre Hand los und ging zur Seite. Sie bekam sofort Panik und schrie meinen Namen,doch ich antworte nicht.
''Bitte hört auf mir Angst du machen.Ich gehe gleich wieder zurück.'',sagte sie zu mir.
Ich lächelte breit und sagte ihr,sie solle weiter gehen.
''Ich kann aber nicht,weil vor mir ein Tuch ist'',antworte sie mir.
''Dann mach es zur Seite'',gab ihr leise den Vorschlag.
Sie folgte meinen Vorschlag und als sie danach in das leicht leuchteten Zimmer blickte, konnte ich den Glück in ihren Augen sehen. Sie legte ihre beiden Händen vor den Mund und guckte mich mit ihren funkelten Augen an. Ich kam wieder zur ihr und grinste sie liebevoll an.
''Ich glaube es nicht'',sagte sie nur und guckte wieder die Kerzen an,die im Zimmer brannten. ''Du bist einfach verrückt'',fügte sie noch hinzu und ging näher zu den Kerzen,die ihr Namen formten.
''Es sind hier mehr als Tauschend,Millionen,Billionen Kerzen und wenn die Kerzen aufhören zu leuchten,dann höre ich auf dich zu lieben und das erst,wenn mein Herz aufhört zu schlagen'',flüsterte ich in ihr Ohr,was ihr eine Gänsehaut verpasste. Als ich wieder zurück wich um sie anzusehen,sah ich,dass sie ihre Augen geschlossen hielt. Ich lachte leise und bewunderte ihre Schönheit. Sie öffnete leicht ihre Augen und umarmte mich direkt.
''Ich bin so glücklich'',sagte sie leise.
''Ich auch''erwiderte ich.
Sie löste sich von mir und guckte das Zimmer genauer an und danach guckte sie mich wieder an. Ich sah in ihren Augen wie sich sich schämte und etwas rot in ihre Wangen stieg.
''Wird das hier unser Schlafzimmer'',fragte sie kichernd und drehte das Gesicht zur Seite.
Ich nahm lächelnd ihr Gesicht zwischen meine Hände und drehte ihr Kopf,sodass sie mich angucken konnte.
''Ja, in diesem Zimmer werden unsere schönsten Tage sein und du kannst es so richten wie du es magst.'',sagte ich,wobei ihre Wangen noch mehr rot wurden.
Ich beugte mich zu ihr und küsste ihre rot gefärbten Wangen. Als meine Lippen ihre Haut berührten fing ich an Gänsehaut zu bekommen. Ich liebte ihren Duft und wie sie schmeckte. Es machte mich jedesmal verrückt,sodass ich langsam den Weg in ihre Lippen fuhr. Als sich wieder unsere Lippen vereint waren,begann mein Herz an schneller zu schlagen und selbst ihren Herzschlag konnte ich selbst an meiner Haut spürten als ich sie noch enger an sie zog. Meine Hand war auf ihrem Nacken und ich presste ebenso ihr Gesicht noch mehr an meine,damit ich sie noch intensiver spüren konnte. Langsam und vorsichtig berührte ich mit meiner Zunge ihre sanften,weichen und warmen Lippen,wobei sie leicht zusammenzuckte. Ich lächelte mitten im Kuss, weil ich wusste, dass sie es hasste wenn ich es tat. Normalerweise zog sie sich immer zurück,aber heute das aller erste Mal ließ sie es zu. Etwas verwirrten löste ich mich von ihr und guckte sie an. Ihre Blicke waren heute ganz anders. Sie guckte mich nicht mehr so an wie immer. Diesmal waren ihre Blicke fiel intensiver und viel entscheidender. Ich spürte,was diese Blicke zu bedeuten hatten und ich wusste,dass sie es genauso wie ich wollte. Sie war bereit. Ohne etwas zu sagen legte ich wieder meine Lippen an ihre und genauso wie ich es mir gedacht hatte,war dieser Kuss viel intensiver und viel intimer. Ich hob sie leicht hoch und führte sie auf die Matratze was schon dort von mir gelegt worden war. Ohne meine Lippen von ihr zu lösen legte ich sie darauf. Als ich sie hingelegt hatte,löste ich erst meine Lippen von ihr und guckte sie genauer an.
''Bist du dir sicher?',fragte ich noch nach.
Sie nickte und kurz bevor unsere Lippen sich berührten sagte sie noch: ICH LIEBE DICH,MELIH! Genau in dieser Nacht wurde sie MEIN!
Ich öffnete schlagartig die Augen und starrte wieder das Haus an. Ich atmete tiefer durch um wieder diese ganzen Erinnerungen aus meinen Gedanken zu verjagen. Es war jetzt ein ganz falscher Zeitpunkt darüber zu denken. Ohne zu zögern rannte ich in das Haus. Als ich drin war kam mir genauso die gleiche Luft entgegen,die ich auch roch,als ich mit Alev in das Haus trat. Aber mein Herz musste hart bleiben und dürfte nicht mehr daran zu denken. Ich rannte durch die Zimmern und suchte die Zimmer ab. Automatisch blieb ich vor dem Schlafzimmer stehen und sah,dass sie Tür genauso geschlossen war wie damals. Diesmal hob ich zittrig meine Hand auf die Türklinke und drückte es langsam runter. Ich öffnete die Tür und konnte es fühlen wie sich Alev damals fühlte. Schlagartig öffnete ich die Tür.

Erens Sicht

Ich ging einmal wieder über ihren Namen auf der Bank mit den Händen und schloss kurz meine Augen. Ich erinnerte mich daran wie wir mal durch den Park gegangen sind und damals das kleine Mädchen getroffen hatten. Ihre Augen wie sie das Mädchen angeguckt hatte. Da wusste ich, dass sie eine tolle Mutter sein würde und alles für ihr Kind tun und kämpfen würde. Ich war mir auch ganz sicher,dass sie jetzt genauso für die Sicherheit ihres Kindes kämpft. Ich legte meine Hand auf mein Herz,als ich wieder den Schmerz dort drin spürte. Ich atmete tief ein und langsam sank der Schmerz auch wenn nur ein bisschen. Ich spürte selber,dass mein Körper noch schwächer wurde und ich bald überhaupt keine Kraft mehr hatte um mich auf den Beinen zu halten. Ich spürte das eine Träne trotz geschlossenen Augen über meine Wange streifte. Ich hielt den Druck und den Schmerz einfach nicht mehr aus. Egal wie ein Junge stark scheint, zerfrisst der Schmerz innerlich denjenigen. Und genau das war es bei mir so. Ich hatte überall durchsucht um Alev zu finden,aber nirgendwo war sie. Es war so,als ob sie vom Erdboden versunken war. Überhaupt keine Spur oder Lebenszeichen von ihr. Und genau das Wissen machte mich total fertig. Es trocknete meinen Körper aber auch meine Seele aus. Was mich noch mehr zerbrach war,dass sie zwei Leben in sich trug und ohne Hilfe irgendwo ist. Sie war ein starkes Mädchen,dass wusste ich.
Plötzlich klingelte mein Handy. Ich öffnete meine Augen und nahm mein Handy in die Hand. Pinar rief an. Als ich den Namen auf der Display las,traute ich mich nicht mehr dran zu gehen. Ich konnte ihr nicht schon wieder sagen,dass meine Suche wieder erfolglos war. Ich starrte mein Handy an,bis es aufhörte zu klingeln. Ich spürte eine leichte Erleichterung und wollte wieder mein Handy in meine Hosentasche stecken,bis sie wieder anfing zu klingeln. Pinar gab nicht auf. Ich atmete wieder tief und ließ das Handy einige Male durchklingeln bist ich ängstlich ans Telefon dran ging.
''Eren,wo steckst du'',sagte sie bevor ich was sagen konnte.
Ihre Stimme klang angespannt.
''Ich bin auf der Bank'',antworte ich schnell.
''Ich weiß wo Alev sein könnte'',sagte sie.
''Was?'',kam laut von mir raus und ich stand auf.
''Wie du weiß wo Alev sein könnte?''
''Frag bitte nicht und komm sofort zu Alevs Haus. Ich bringe dich dahin. Ich erzähl dir später alles aufm Weg dorthin''erklärte sie und beendete somit das Gespräch.

''WAS?'',schrie ich durch das Auto und guckte zu Pinar,die leicht zusammen zuckte.
''Melih ist zurück?''
Pinar nickte ängstlich und guckte mich mit ihren kleinen Augen an.
''Ist der Bastard jetzt bei ihr?'',fragte ich.
''Ja'',gab sie leise zu.
Die Gedanke,dass er gerade bei ihr sein könnte brachte mich dazu noch mehr aufs Gas zu drücken.
''Und das Haus lebt noch?''
''Anscheinend ja. Alev hat nachdem Melih sich von ihr getrennt hat nicht mehr über das Haus geredet. Ich weiß nicht wie sie,wenn sie dort ist,sie dorthin gehen könnte.''erklärte Pinar.
''Sie dürfte nicht dahin. Nicht nachdem alles in diesem gottverdammten Haus passiert ist'',stellte ich fest und schlug auf das Lenkrad.
''Das ist sowas wie ein Selbstmord. Nicht ihr Herz,sondern ihre Seele stirb.'',fügte ich noch hinzu und drückte jetzt noch mehr auf das Gas. Ich musste so schnell wie möglich bei ihr sein. Sie von diesem Hund retten. Wer weiß,wie scheiße er sie gerade behandelt auch wenn er zurück gekommen ist. Auch wenn ich ihn fluchte,dass er zurück war,war ich auch einer Seite froh,dass wir doch Alev finden würden. Wäre er nicht gekommen,hätten wir nie auf das Haus gekommen. Ich wollte schon wissen,wer genau dieser Melih war und genau heute hatte ich erst die Gelegenheit zu wissen,wer Alev das alles angetan hatte.
Schon wieder spürte ich den bekannten Schmerz im Herz und legte meine Hand dadrauf.
''Eren geht es dir gut?''
Ich spürte Hände auf meinen Schultern.
''Ja, mir geht es gut '',sagte ich und nahm wieder meine Hand weg.
Pinar sagte nicht mehr und saß die ganze Fahrt still. Keiner von uns sagte etwas.
''Hier muss es sein'',Pinar brach sie Stille als wir vor einem Haus stehen blieben.
''Bist du dir sicher?'',fragte ich nochmal nach.
''Ich bin mal mit Alev gekommen und soweit ich weiß musste das Haus sein.''
Ich packte das Auto und guckte das Haus genauer an.
''Da ist Melihs Auto'',stellte Pinar fest und zeigte auf ein Auto.
Ich stieg sofort aus und raste zur Haus. Obwohl ich die Schmerzen im Herz spürte,ignorierte ich dies und rannte weiter. Die Tür war offen und ich war mir sicher,dass Melih noch hier drin war. Ich lief die Treppen hoch und durchsuchte das leere Haus.
''Alev,bitte mach deine Augen auf'',hörte ich leise und drehte sofort den Kopf in die Richtung.
Melihs Stimme. Sofort rannte ich in das Zimmer,woher die Stimme kam und blieb an der Tür stehen. Erst fielen mir die Herzen auf, die ein 'Alev' bildeten. Jede Kerze war erlöscht. Ich sah mich mehr um und mein Blick fiel sofort auf Melih, der mich genauso finster anschaute wie ich ihn. Ich sah ihn an,dass er geweint hatte. Mein Blick fiel runter und ich sah in das leere Gesicht von Alev.
''ALEEEEEEEEEEEEEEEEEEEV'',schrie ich und ließ mich auf die Knie fallen.

Ein Leben Ohne IhnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt