Kapitel 34

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Ich lag immer noch auf dem Boden und starrte das Bild von Alev an. Es war das einzige, was mich teilweise noch zum Atmen brachte. Meine Seele brannte, wenn ich an alles dachte, was ich Alev angetan habe. Hätte ich es wusst, hätte ich nur ahnen können, dann ... . 

Ich wollte einfach nicht mehr darüber nachdenken. Ich wusste nicht wie lange ich hier schon lag. Sekunden, Minuten, Stunden, Tage, Wochen, Monate? Ich hatte keinerlei Zeitgefühl mehr. Es fühlte sich an, als ob die Zeit für mich stehengeblieben war. Ich hörte wie ununterbrochen mein Handy klingelte, jedoch betrachtete ich es nicht. Ich wollte mit keinem reden. Als es immer und immer wieder klingelte, fluchte ich.

''Wer verdammt nochmal lässt mich nicht in Ruhe'',schrie ich und nahm mein Handy in die Hand. 

Ich sah, dass Merve mich anrief und warf das Handy gegen die Wand. Es brach in vielen Teilen. Endlich RUHE! Mit ihr zusammen zu sein, war sehr anstrengend. Ich dachte daran, wie alles anfing. 

''Shit. Shit. Shit'',fluchte ich und versuchte Alev permanent zu erreichen. Sie ging einfach nicht an ihr Handy. Wir hatten uns richtig geschritten und ging in der Nähe ihres Hauses hin und her. Ich hasste es, wenn sie mich so sehr ignorierte. Ich wählte wieder ihre Nummer. Mailbox. Scheiße! Ich spürte wie mir die Wut hoch stieg. Ich ballte meine Hand zu einer Faust und schlug mit voller Kraft gegen eine Hauswand. Das Blut weckte keinerlei meine Interesse und ich lehnte mich einfach gegen die Wand. Und ging mehrere Male über meinen Gesicht, bis ich schließlich meinen Gesicht mit den Händen versteckte. 

''Omg, Sie bluten'',hörte ich plötzlich jemanden sagen. 

Ich hob meinen Blick hoch und sah ein Mädchen mit braunen langen Haaren. Aber das Gesicht konnte ich nicht wirklich von der Dunkelheit des Abends nicht erkennen. Sie kniete sich runter und nahm zittrig meine blutende Hand. Ich erstarrte und beobachte sie verwirrt. Kurz blickte sie in meine Augen und sah die braunen Augen. Dieselbe braune Augen hatte Alev auch. Als ich wieder an sie dachte, ballte ich wieder die Hand zu einer Faust, was diesmal mir ein Schmerz verursachte. Das Mädchen zuckte zusammen und schaute mich etwas verängstigend an.

''Es tut mir leid, ich wollte Sie nicht erschrecken'',raunte ich und schaute zu Alevs Fenster. Es brannte kein Licht mehr. Also hatte sie sich schlafen gelegt. 

''Geht es Ihnen gut'',fragte sie und ich spürte wie sich wieder entspannte. 

Zur Antwort nickte ich nur und stand unaufgefordert auf. 

''Ich muss jetzt gehen'',sagte ich und wollte an ihr vorbei, doch sie hielt mich unerwartet am Arm fest. 

''Ich kann Sie nicht so gehen lassen. Ihre Hand blutet zu viel. Erst müssen wir das Blut stoppen'',sagte sie und schaute mich mit ihren braunen Augen an.

Ich wich sofort den Blick. Es fühlte sie so an, als ob mich Alev anschaute. 

''Darüber kümmere ich mich selber'',ich hörte wie meine Stimmte kalt klang. 

''Ich studiere Medizin. Dafür haben wir keine Zeit. Sie verlieren viel Blut''

Ich schaute auf meine Hand und sah, dass es komplett mit Blut bedeckt war. Ich schloss kurz meine Augen. Der Streit mich Alev war deutlich viel schlimmer als Blut zu verlieren. Ich öffnete wieder meine Augen und schaute wieder hoch auf ihr Fenster. Es war immer noch dunkel. Schließlich nickte ich das Mädchen zu. 

''Gut, aber dafür müssen wir zu mir nach Hause'',sagte sie.

Ich zog eine Augenbraue hoch. 

''Für einen Krankenhaus, haben wir keine Zeit.'',sagte sie und band meine Hand mir mit ihrem Haarband. Wie stiegen in ihr Auto. Kurz blickte ich wieder zu Alevs Zimmer, was mir ein Stich verursachte. Ich wusste einfach nicht was ich tun oder zu sagen machte. Ich nahm mein Handy in die Hand und sah keine Nachricht, keinen Anruf. Die Fahrt lang redete keiner und wir kamen schnell an. Sie wohnten in einem Haus, die schön eingerichtet war. In keinem Zimmer brannte Licht. Wohnte sie alleine?
''Meine Eltern sind im Urlaub'',sagte sie, anscheinend musste sie verstanden haben, wie ich um mich herum umschaute. 

Ein Leben Ohne IhnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt