Melihs Sicht:
Alles um mich herum war schwarz. War es immer noch Nacht? Aber wo sind die Laternen? Ich sah verwirrend um mich herum. Ich saß nicht in meinem Auto. Wo war ich? Ich dachte an gestern oder heute nach. Nachdem ich von der einen jungen Frau mich verabschiedet hatte, war ich im Auto und habe noch eine Weile das Haus angeschaut. Danach erinnere ich mich gar nicht mehr. Während ich es dachte, schaute ich wieder um mich herum, aber es war überall nur dunkel. Ich streckte meine Hände nach vorne, selbst meine Arme konnte ich nicht sehen. Es war stock dunkel. Ich schloss meine Augen und wieder auf, um doch nicht zu träumen. Nein, es war immer noch stock dunkel. Bin ich Tod? Plötzlich hörte ich jemanden lachen. Ich schaute hoch, aber sah nichts. Das Lachen wurde immer lauter. Es klang für meine Ohren wie eine Melodie. Ich spürte wie mein Puls sich erhöhte. Meine Angst verringerte sich und auf einmal füllte sich mein Körper mit Liebe. Das Lachen kam immer näher und es klang immer schöner. Erst konnte ich es nicht einordnen, wer lachte, aber jetzt hörte ich es. Es war ein ziemlich dünnes Lachen. Es könnte nur kleines Kind sein. Sofort kam Rüya in meine Gedanken. Und genau in dem Moment blendete mich ein Licht. Ich legte die Hände vor meinen Augen. Man könnte glatt Blind werden. Und das Lachen hörte auf. Nein! Nein! Hört nicht auf, sagte meine innerliche Stimme. Langsam gewöhnten sich meine Augen an das Licht und ich ließ meine Hände sinken, jedoch schloss ich immer noch meine Augen. Irgendwie hatte ich Angst. Angst, was gerade vor mir steht. Ich hörte Schritte, manchmal waren sie laut, manchmal leise. Langsam war ich mir sicher, dass ich Tod war.
''Papa''
Plötzlich war meine Angst wieder verschwunden und ich schloss meine Augen auf. Kurz wurde ich wieder leicht vom Licht geblendet, jedoch war es nicht so unerträglich wie ganz am Anfang. Ich blinzelte einige Male und sofort gewöhnte sich meine Augen. Und ich sah alles genauer.
''Rüya'',sprach ich den Namen leise aus.
Ich bekam eine Gänsehaut und fing an leicht zu zittern. Rüya, meine Tochter stand gerade vor mir. Mein Herz fing an schneller zu schlagen. Mein Atmen ging schneller. Meine Tochter hatte mich Papa genannt. Es war ein unbeschreibliches Gefühl.
''Papa'',wiederholte sie sich und streckte lächelnd ihre kleine Arme mir entgegen.
Automatisch tat ich das selbe. Sie sah genau so aus, wie ich sie zum ersten Mal vor meinen Augen hatte. Ich sah in ihre grünen Augen, in meine Augen. Es passt ihr wie ein Wund aufs Auge. Ihre braunen Haare wehten leicht. Ihr Lächeln verzauberten den Wangen zwei kleine Grübchen. Ihre kleine Lippen glänzen rosa. Sie sah einfach wunderschön aus. Ich hatte den Drang, sie in meinen Armen zu haben und wollte einen Schritt machen, jedoch hörten meine Beine nicht auf mich. Ich konnte mich einen centimeter bewegen. Verwirrt und geschockt wollte ich meinen Blick sinken, aber Rüyas Schönheit hielt mich davon auf. Sie hatte die komplette Schönheit von ihrer Mutter gekommen.
''Papa'',sagte sie nochmal und machte einige Schritte auf mich zu.
Ich lächelte und wollte so gern auch ihre Bewegung erwidern. Sie kam lächelnd immer näher und ließ ihre Hand dabei sinken. Ich jedoch nicht. Sie blieb einige Meter vor mir stehen. Ihr Lädcheln wurd breiter und sie streckte mir etwas entgegen. Da weichte ich zum ersten Mal den Blick von Rüya und schaute auf ihre Hände. Erst dann bemerkte, dass sie eine Puppe in der Hand hielt. Ich sah genauer hin. Es war die Puppe, die ich im Garten gefunden hatte und es sehr nach ihr roch. Ich schloss meine Augen und zog automatisch die Luft mit der Nase. Sofort roch ich den schönen Duft. Rüyas Duft. Ich öffnete wieder meine Augen und sah direkt in Rüyas Gesicht. Sie lächelte mich wieder an. Ich erwiderte es und nahm die Puppe in meine Hand. Die Luft fühllte sich mehr mit Rüyas Duft. Ich vergaß, dass alles um uns dunkel war. Außer Rüya, sie leuchtete wie ein Engel.

DU LIEST GERADE
Ein Leben Ohne Ihn
Genç KurguEin junges Mädchen, verlassen von ihrem Freund, schwanger.. Hatte das Leben noch einen Sinn? Oder war der Tod das Richtige? Dies erfährt ihr in dieser Geschichte mit Drama und Liebe.