Kapitel 41

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Ich sah wie die Sonne meinen Zimmer Licht und wärme schenkte. Hatte ich eigentlich geschlafen? Oder lag ich die ganze Nacht nur im Bett? An das ich mir ganz sicher war, war als Rüya rein kam, sich neben mir gelegt hat und meine Wange streichelte. Ich rührte mich aber nicht, sondern ließ sie glauben, dass ich schlief. Nach einigen Minuten gab sie mir einen Kuss und verließ das Zimmer. Ich drehte lautatmend meinen Kopf zum Fenster. Der Himmel war blau und die Sonne schien stark. Es war warm, denn mein Körper schwitzte total. Danach drehte ich den Kopf zur anderen Seite. Hier lag mal Eren. Eren? War er schon wach? Sofort kamen mir seine Worte in meine Gedanken. ''Ich halte es nicht mehr aus, Alev. Ich kriege einfach keine Luft. Das leben hier. Das ist alles nicht echt. Es ich nur eine Show. Eine Show, die ich nicht gerne spiele. Deine Vergangenheit lässt uns nie in Ruhe. Es passiert immer etwas. Ich werde und kann damit nicht mehr leben.'', waren seine Worte.

Ich spürte wieder Tränen über meine Wange rollen. Für mich war es am Anfang eine Show. Aber merkte er es nicht mehr an, dass ich es mit anderen Augen sah? Er kannte mich sehr gut. Besser als ein andere es je kannte. Selbst meine Mutter oder Pinar kannte mich nicht so. Vielleicht Melih. Aber ich habe nie so viel Zeit mit Melih verbracht, als mit Eren. Das wusste er genau. Meine Vergangenheit ließ uns nie in Ruhe. Ja, Melih ließ uns nie in Ruhe. Immer wieder querte er unser Weg. Ich war selber nicht damit zu frieden ihn wieder zu sehen. Nach all den Ereignissen und Jahren. Meine Wunden waren dank Eren verheilt, aber Narben blieben. Und diese Narben werden mich immer an alles erinnern, egal ob ich es wollte oder nicht. Während ich daran dachte, stand ich auf. Ich musste Eren sehen. Ich musste mit ihm reden. So werde ich es niemals stehen lassen. Ich öffnete die Tür. Ich hörte weder Ayse noch Rüya. Wahrscheinlich waren sie im Garten. Und das passte mir gerade am besten. Ich machte mich auf den Weg zu Erens Zimmer. Ich blieb vor der Tür stehen. Ich lehnte leicht meinen Kopf an die Tür, um etwas zu hören. Aber aus dem Stimmer kam kein Geräusch. Er schlief wahrscheinlich. Ich fasste an der Türklinge und sah, dass meine Hände zitterten. Mein Puls erhöhte sich. Ganz langsam drückte ich die Tüklinge runter und öffnete die Tür. Mir stockte der Atmen, als ich das leere Bett sah. Es war ungerührt. Wo war Eren?

''Eren'',schrief ich leise und guckte um mich herum.

Sofort floss mir die Angst über den Körper. Er war doch gestern hier. Er hat mir doch all die Worte gesagt. Es war doch die Realität. Oder... oder auch nicht? Aber wäre es nicht so, dass wäre ich neben Rüya eingeschlafen. Ich schaute um mich herum, ob doch Eren nicht da war. Ich wusste selber, dass es verrückt war, aber ich konnte einfach nicht klar denken. Plötzlich fiel mir ein Umschlag auf. Es lag auf seinem Schreibtisch. Mein Atmen wurde schneller, sodass ich mehr Sauerstoff brauchte, damit mein Gehirn jetzt nicht abstarb. Ich wollte es nicht wahr haben, aber ich konnte mir es denken. Trotzdem machte ich Schritte zum Schreibtisch. Kurz starrte ich den Umschlag einen Moment an und nahm es schließlich in die

Hand. ~Alev ~ stand auf dem Umschlag. Ja, es war Eren, denn es war seine Handschrift. Ich schloss kurz meine Augen und spürte wie mein Herz schnell schlug. Mit zittrigen Händen machte ich langsam den Umschlag auf. Danach zog ich das Blattpapier in die Hand. Ließ einfach den Umschlag fallen. Und starrte genauso, den Brief auf meiner Hand, einen Moment an. Ich atmete kurz laut ein und aus und faltete den Brief aus. Meine Hände zitterten mehr, weil ich schon ahnen konnte, was da stand.

Alev,

Mein Albtraum war es immer Dich alleine zu lassen, immer. Doch heute Nacht, heute Nacht war mein Albtraum. Ich wusste nicht, dass irgendwann der Punkt kommen würde. Ich wusste dass man ihn nicht planen kann, dass er zum ungünstigsten Zeitpunkt kommen kann und jetzt ist er da. Es tut mir sehr leid, dass ich dir es nicht sagen könnte, dafür hatte ich einfach nicht den Mut. Und deshalb es in Zeile schreibe. Ich kann dich nicht zwingen mich jetzt zu hassen, aber ich würde mich sehr darüber freuen, einige Male noch an mich zu erinnern und bei den schönen Erinnerungen, die wir durchgemacht haben, zu Lächeln. Es fällt mir selber nicht alles leicht, glaub mir. Aber ich kann es nicht anders, ich muss weg. Das ist das beste für uns. 

Ein Leben Ohne IhnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt