Als wir endlich ankamen,stieg ich ohne etwas zu sagen aus dem Auto und ging nach Hause. Und zum zweiten Mal wurde ich wieder von Melih zurück gehalten. Ich verdrehte meine Augen und drehte mich zu ihm.
''Was willst du noch von mir,Melih?'',fragte ich ohne emotionslos und zog meinen Arm weg.
''Wer ist er?'',fragte er direkt.
''Wer ist wer?''
''Alev..'',seine Stimme wurde höher und er machte noch einen Schritt auf mich zu.
Irgendwie gefiel es mir,ihn so zu sehen.Die Eifersucht war in seinen Augen geschrieben. Ich könnte anfangen zu grinsen,doch versuchte mich zu beherrschen. Er sollte denken,dass er für mich egal war.
''Ja?'',fragte ich locker.
Schlagartig hielt er meine beiden Armen.
''Alev! Von wem haben Pinar und Merve geredet? Wer hat dich schon wieder angefasst?'',schrie er und seine Händen zerdrückten meine Arme, sodass das Blut nicht mehr weiter fließen konnte. Ich zuckt , nicht wegen der Angst,sondern wegen die Schmerzen, zusammen.
Ich sagte nichts,sondern blickte auf meine schmerzende Arme und konzentrierte mich auf die Schmerzen. Sofort kamen mir die Erinnerungen,als er mir gesagt hatte,dass ich das Kind abtreiben sollte. Genau so redet er wieder mit mir.
''Alev'',schrie er und schüttelte mich leicht.
Ich spürte wie einige Tränen über mich flossen,eigentlich wollte ich es nicht. Doch alles kam in diesem Moment hoch. Melih sah es wahrscheinlich,denn er ließ mich los und ging einen Schritte zurück und ich spürte wie meine Arme zischten.
''Oder ist er der V-ater'',nuschelte er.
Was? Ich hob meinen Kopf hoch und guckte ihn schockierend an. Erst dachte ich,er hatte mich losgelassen weil er meine Tränen sah,doch ich hatte mich wieder in ihn getäuscht. Er dachte schon wieder das Schlechte in mir.
''Beantworte meine Frage,Alev.'',sprach er und wartet auf eine Antwort ,doch ich starrte ich nur an. Mein Körper fing wieder an zu brennen. Meine Seele verbrannte mit. Wie konnte er es von mir denken? Er wusste,wie sehr ich ihn liebte. Hatte er es damals nie von meinen Augen abgelesen oder meinen Herzschlag gehört,die nur für ihn schlug. In dem Moment wusste ich nicht mehr was ich sagen,denken oder tun sollte. Ich spürte nur wie mein Körper schwach wurde und ich absackte. Sofort wurde Melih aktiv und hielt mich noch auf,bevor ich auf dem Boden lag.
''Alev'',sagte er besorgt und hielt mich fest an sich.''Geht es dir gut?''.fragte er noch nach.
Ich hielt mich an meinem Bauch um festzustellen,ob es alles gut lief.
''Alev... Alev .. komm setzt dich ins Auto wir gehen zum Arzt.''
Melih brachte mich langsam ins Auto. Doch ich brauchte nicht lange und kam wieder zu mir. Ich hob meinen Arm hoch und klatsche Melih eine,der mich sofort los ließ. Er fasste sich aus Reflex an seiner Wange und guckte mich schockierend und irritiert an.
''Nie wieder... wag es nie wieder in meine Nähe zu kommen Melih. Und fass mich nie wieder an. Wie konnte ich dich so einen,wie dich nur lieben. Wenn ich jetzt daran denke,kommt meine Kotze hoch. Weißt du was stimmt,das Kind ist nicht von dir'',sagte ich und lief so schnell wie ich nur konnte. Ich schloss sofort die Tür auf.
''Oh Alev bist du sc-'',wollte meine Mutter sagen,doch sie hielt inne,als ich an ihr vorbei lief. Ich rannte sofort in mein Zimmer und schloss mir ein,danach lehnte ich mich an meine Tür und ließ mich runter rutschen. Ich fing sofort an zu weinen und legte eine Hand auf meinem Mund. Ich war selber gerade geschockt,was ich gesagt hatte,dass das Kind nicht von ihm ist. Als ich daran dachte,dass er jetzt denkt, dass es nicht seins war,brachte mich noch mehr zum Weinen.
''Alev'',hörte ich die Stimme meiner Mutter an der Tür.
Ich reagierte nicht,sondern weinte ununterbrochen. Sie rief noch mehrmals meinen Namen.
''Alev,mach bitte die Tür auf,Engel. Bitte Alev'',flehte sie mich an.
Mein Herz bannte als ich ihre traurige Stimme hörte.
''Mama,bitte geh'',sagte ich schwer außer Atem.
''Bitte, Prinzessin macht die Tür auf.''
Ich stand langsam auf und richtete mich zurecht. Ich atmete noch einmal tief ein und schloss die Tür wieder auf. Ohne etwas zu sagen,sprang ich in ihren Armen und weinte wie früher in ihren Schultern aus. Ich atmete ihren Duft ein,was ich früher so sehr geliebt und beruhigt hatte,doch jetzt beruhigte es mich nicht mehr,sondern mein Scham wurde noch größer. Meine Mutter streichelte meine Haare.
''Was ist los,Alev? Wieso weinst du?'',fragte sie mich.
''Es tut mir alles so leid,Mama. Ich wünschte ich könnte alles rückgängig machen'',sagte ich und schloss dabei meine Augen.
Meine Mutter löste sich von mir und machte die Strähne nach hinten,die vor meinen Gesicht war um mich besser zu sehen.
''Was meinst du damit?'',fragte sie nach.
''Mama,ich habe so große Fehler gemacht'',gab ich zu.
Meine Mutters Miene veränderte sich,sie guckte nicht mehr besorgt sondern verwirrt. Sie legte ihren Kopf ein bisschen schräg und beobachtete mich genauer. Ich guckte sofort auf dem Boden. Sie fasste mich am Kinn an und hob meinen Kopf hoch.
''Was für Fehler,Schatz? Was sagst du da?'',fragte sie ahnungslos.
''Mama.. ich habe den schlimmsten Fehler in meinem Leben getan,verstehst du. Ich kann nicht mal in eure Augen gucken. Nicht mal richtig neben euch stehen. Es fehlt mir schon so schwer mit euch unter einem Dach zu leben'',kam einfach aus meinem Mund raus.
Meine Mutter guckte mich mit großen Augen an.
''Mama,ich habe ..'',weiter konnte ich nicht reden,denn meine Mutter unterbrach mich.
''Pssht,Alev. Denkst du ich sehe es nicht,was du hast. Denkst du eine Mutter fühlt das nicht,wenn ihr Kind was hat. Egal wie das Kind alles zu verstecken versucht,was einem innerlich abläuft. Eine Mutter sieht alles. Und weißt du warum,sie fühlen es hier'',sagte sie und zeigte es auf ihren Herz.
''Du bist verliebt,Alev. Deine Augen,besonders deine Tränen zeigen es.'',sagte sie und wusch meine Tränen weg. ''In deinem Alter hatte ich auch Liebeskummer und hatte einen Jungen geliebt,der für mich unerreichbar war. Ich musste zusehen,wie er eine Andere geheiratet hatte.'',als sie es sagte zuckte ich kurz zusammen.
Denn genauso,war es jetzt auch bei mir.
''Und ich weiß,dass es bei dir genauso ist. Der Verlobte von Merve,in ihn bist du verliebt'',sagte sie plötzlich. ''Du liebst Melih''

DU LIEST GERADE
Ein Leben Ohne Ihn
Fiksi RemajaEin junges Mädchen, verlassen von ihrem Freund, schwanger.. Hatte das Leben noch einen Sinn? Oder war der Tod das Richtige? Dies erfährt ihr in dieser Geschichte mit Drama und Liebe.