Kapitel 42

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Melihs Sicht:

''ALEV'',schrie ich voller Panik.

Ich rannte sofort zu ihr. Sie fiel vor meinen Augen in Ohnmacht. Als ich bei ihr ankam, hob ich sie hoch.

''Ma'',hörte ich Rüya weinend sagen.

Wie Rüyas Lachen ein Traum war, waren ihre Tränen ein Alptraum.

''Bleibt hier.'',sagte ich zu der jungen Frau, die sofort nickte und Rüya hoch hob.

''Keine Angst meine Süße. Mama geht es gut. Sie hat sich nur etwas schlafen gelegt'',hörte ich die junge Frau sagen.

Ich schaute nicht nach hinten, sondern mein Blick war die ganze Zeit auf Alev.

''Alev'',flüsterte ich und spürte ein Stich im Herzen.

Alev in so einem Zustand zu stehen, zerbrach mein Herz . Die Haustür war offen und ich triff einfach rein. Schnell schaute ich um und sah das Wohnzimmer. Ich eilte mich dorthin und legte Alev vorsichtig hin. Sie fühlte sich leichter an, als ich sie das letzte Mal trug. Sie hatte abgenommen.

''Alev, wach auf'',sagte ich und strich über ihre Wangen.

Sie fühlten sich ziemlich kalt an. Aber auch ihre Wangenknochen waren deutlich viel zu erkennen. Ich nahm ihr Gesicht zwischen meine Hände, was mein Atmen leicht stocken ließ. Sie hat ziemlich viel abgenommen. Ich ging leicht über ihren Hals, Schulter, Arme, was mich noch mehr schwer atmen ließ. Sie hat mehr als sie soll abgenommen. Wie hat der Arsch sich um sie gekümmert?! Ich fluchte.

''Ich bin jetzt wieder da, Alev. Ich werde dich nie wieder verlassen.'',sagte ich und schaute traurig in Alevs Gesicht. Meine Hände fanden wieder ihr Gesicht.


Meine Vergangenheit ging durch meinen Kopf. Wie glücklich ich einmal war. Keine Lügen, keine Show. Keine Entscheidung. Alles um mich herum war echt. Sogar meine Gefühle. Und jetzt? Ich verspüre nur Leid und Trauer. Selbst Mitleid mit mir selbst. Aber ich verdiente alles, was mit mir geschah. Ich hatte keinen Recht, die Menschen, die mich liebten und die mir vertrauten so enorm zu verletzten. Besondern Alev. Sie war die Person, die am meisten litt.

''Es tut mir alles so leid, Alev. Ich weiß, dass ich dir sehr viel Schmerz und Hass zugefügt habe'',flüsterte ich leise.

''Es tut mir sehr leid'',wiederholte ich und ging mit den Fingerspitzen sanft über ihre Wangen.

Wie ich die kleinste Berührung an ihr vermisst hatte. Ihr beim Schlafen zuzusehen, hatte ich sogar vermisst. Ich nahm ihre Hand und küsste es. Ich erinnerte mich sehr daran, wie sie es geliebt hatte. Wie sie immer schüchtern den Kopf umdrehte und in meine Augen nicht sehen konnte. Ich war an ihre Schüchternheit verrückt. Plötzlich durchfuhr mich wieder die Realität, als ich ihren Ehrering entdeckte. Wie sie mir es bei unsere ersten Begegnung, als ich dachte, sie wäre tot, es vor meine Nase hielt. ''Ja ich bin verheiratet. Und deshalb, fass mich nie wieder an'', waren ihre Worte.

''Auch er hat dich verlassen. Aber jetzt bin ich da'',raunte ich.

''Ich bin wieder zurück und werde dich und unsere Tochter niemals alleine lassen.''fügte ich hinzu und gab noch einen Kuss auf ihren Handrücken.

''Ich verspreche es dir!''

Immer wieder ging ich mal über ihre Haare oder über ihr Gesicht. Ihr Duft war neben Rüya der schönste Duft. Auch wenn es etwas anderes war, jedoch roch ich noch sie die Alte, die ihre Haut ausstrahlte. Langsam merkte ich wie sie wieder zu sich kam

''Eren'',flüsterte sie, was mir ein kurzen Stich ins Herz gab.

Jedoch ließ ich mich nicht von dem Schmerz überwältigen, sondern konzentrierte mich jetzt nur an sie. Sie öffnete langsam ihre Augen. Ihre wunderschönen brauen Augen kamen zum Vorschein. Schlagartig schrie sie und stand schnell auf. Es passierte alles so schnell, dass ich nichts wahrnahm.

Ein Leben Ohne IhnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt