Kapitel 5

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Plötzlich stieß ich mit jemanden zusammen.
''Auaaaa,kannst du nicht aufpassen,man'',kreischte ein Mädchen.
''E-s tut mir seh-''sagte ich,doch konnte nicht zu Ende reden,denn ich konnte meinen Augen nicht glauben, wen ich vor mir sah und ließ den Ultraschall aus der Hand fallen. Melih,mein Ex stand vor mir. Mein Herz fing an schneller zu schlagen und mein Atem bliebt mir weg. Meine Beine fingen an zu zittern. Und der Schmerz kam wieder und das Brennen änderte sich sofort zu einem unerträglichen Brennen.Ich sah wie Melih mich schockiert anguckte.
''Hallo ich rede mit dir,du Tusse'',sagte das Mädchen und drückte leicht gegen meine Schulter. Ich wendete den Blick von Melih ab und guckte das Mädchen an. Sie hatte 100 kg Schminke im Gesicht,ihre Wimpern waren nicht echt,ihre Lippen knall rot und man sah direkt dass sie Extensions dran hatte. Sie sah mehr aus wie eine Puppe. Sowas hatte Melih auch nötig.
''Was glotz du mich so hässlich an man'',schrie das Mädchen.
Doch ich sagte nichts,blieb einfach wie versteinert stehen und guckte wieder Melih an.
''Ey hallo,hast du deine Zunge geschluckt oder warum redest du nicht'',sagte sie ,doch es störte mich nicht.
Melih und ich guckten uns nur in die Augen.
''Schatz'',sagte sie zu Melih.
Ich zuckte kurz zusammen und ging einen Schritt zurück ohne den Blick von Melih zu nehmen.
''Sag du doch was''
Mein Blick ging runter und ich sah den Ultraschall meines Kindes an,die immer noch auf dem Boden lag.
''Omg,es gibt auch sowas wie Verhütung'',sagte das Mädchen richtig eingebildet.
Ich hob schnell meinen Kopf hoch und sah,dass Melih es ebenfalls beobachtete. Er wusste das ich schwanger war,was auch der Grund war,warum er mich verließ. Ich bückte mich runter und hob den Ultraschall auf. Anschließend guckte ich wieder zu Melih. Seine Augen waren immer noch dadrauf. In seinen Augen konnte ich die Enttäuschung und diese Reue erkennen. Ich wusste,dass er es nicht wollte. Mein Zittern wurde noch heftiger und ich bekam Gänsehaut,als er wieder in meine Augen sah. Die Augen blickten mich diesmal richtig wütend an. Ich schüttelte leicht den Kopf.
''Ja dann könnt ihr euch doch verhüten,dann passiert es euch ja nicht'',kam plötzlich aus meinem Mund raus. Ich sah das letzte Mal das Mädchen an,danach Melih und ging einfach an ihnen vorbei.
''Glaub mal,bin zwar Blond,aber so dumm wie du bin ich nicht,dass ich mich schwängern lasse,du Schlampe.'',rief das Mädchen hinter mir noch her.
Ich ignorierte es und ging einfach weiter. Als ich den Weg abbog,hielt ich mich an einer Hauswand fest,um nicht umzukippen. Ich bekam keine Luft mehr und versuchte um Luft zu schnappen,mein Herz schlug unregelmäßig. Sofort fasste ich mich an meinem Bauch und schloss die Augen,um weitere kommende Tränen zu vermeiden. Doch vergeblich,sie flossen einfachen über meine Wangen,trotz mit den geschlossen Augen.
''Melih'',flüstere ich richtig leise. Selbst seinen Namen zu sagen machte mir eine Gänsehaut. Ich lehnte mich an die Hauswand und ließ mich runterrutschen. Dabei legte ich noch meine andere Hand auf meinem Bauch.
''Hast du dein Vater gesehen? Er ist dein Vater. Siehst du was für ein Vater du hast,siehst du in was für einen Mann ich mich verliebt habe? Kaum bin ich aus seinem Leben,schon hat er einen Neuen. Mein kleiner Engel,es tut mir alles so leid,dass ich dich ohne ihn erziehen muss. Doch dein Vater will uns beide nicht.Und egal was passieren wird,ich werde immer zu dir stehen,denn ich habe einen Grund zu kämpfen,nämlich um dich'',sagte ich leise und streichelte mit den beiden Händen über meinem Bauch.
Weitere Tränen streiften über meine Wangen und ich fing an zu schluchzen. Ich konnte einfach nicht mehr. Wie konnte er mir es antun. Es war erst paar Woche her,dass wir uns getrennt haben und sofort nimmt er das nächst beste Mädchen und macht mit ihr rum,obwohl er weiß,dass er eine schwangere Frau hinter sich hat?
Ich blickte hoch auf die Sterne. Sie glitzerten so schön und sahen so wunderschön aus. Ich schnappte nach Luft und atmete tief ein und aus,sodass ich mich beruhigen konnte. Ich saß noch einige Minuten dort und als ich wieder zu mir kam,stand ich auf machte mich aufrecht,schaute auf das Bild,küsste es und steckte es wieder in meine Tasche und ging weiter,dabei machte ich meine Tränen weg.
'Du muss stark bleiben,Alev'.sagte ich zu mir und versucht mich aufrecht zu halten. Danach blickte ich wieder nach hinten,aber niemand war hinter mir. Neue Tränen kamen und ich ließ sie runter. Ich wusste irgendwann werden keine Tränen mehr übrig bleiben und dann kann ich nicht mehr weinen.Ich schaute wieder nach vorne und ging weiter ohne einmal wieder nach hinten zu blicken. Den ganzen Weg versuchte ich nicht an Melih zu denken,sondern an mein Kleinen. Aber leider gelang es mir kaum. Ich musste wieder sein Gesicht gesehen,was mir sehr weh tat. Warum musste ich ihn denn sehen? Die Stadt ist doch groß genug. Wieso muss er ausgerechnet in dieser Gegenden mit so einer um die Häuser ziehen? Er weiß doch ganz genau,dass ich hier wohne. Oder machte er es extra? Ich wusste nichts. Ich fasste mich wieder am Bauch und dachte an den Kleinen.
''Wir werden es schaffen'',flüsterte ich und guckte dabei meinen Bauch an. Ich lächelte leicht. Das Kind wird mein Medizin sein. Woher ich es weiß? Weil er mich jetzt schon zum Lachen brachte,bevor ich in sein Engel Gesicht sah.

Ein Leben Ohne IhnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt