Schlagartig öffnete ich meine Augen. Ich lag in meinem Zimmer. Keiner war da. Wo waren meine Eltern? Ich stand langsam auf, da mir etwas schwindelig dabei wurde. ''Mama''rief ich und ging aus dem Zimmer. Sofort kam meine Mutter aus der Küche. ''Alev'',sagte sie und umarmte mich. ''Ich bin so froh, dass dir gut geht'',fügte sie noch hinzu. Kurz bekam ich keine Luft. ''Mama... ich'',kam aus meinem Mund. Meine Mutter schüttelte den Kopf und sah mich mitleidend an. ''Ich weiß wie schwer es für dich war, mein Schatz. Und es tut mir sehr leid, dass ich es von dir verlangt habe. Ich habe gedacht, du schaffst es'',sagte sich schuldig. Nein. Nein. Mir tut alles leid. Ich bin bei allem Schuld. Ich habe einen Fehler gemacht und das lebe ich gerade aus. ''Ich hätte mir es nie verziehen, wenn dir was passiert wäre'',sagte sie und umarmte mich wieder. ''Wäre Eren nicht da,dann...''
Eren? Wer war den Eren? Und plötzlich fiel mir es auf. Der Fremder. Eren hieß er also.
''Ist er hier?'',ich spürte wie ich anfing nervös zu werden.
Wieso wurde ich eigentlich nervös? Natürlich weil er einiges wusste. Mein Atem stockte kurz als ich daran dachte, dass er alles gesagt haben könnte.
''Nein, er ist schon gegangen. Ich danke ihn so sehr. Hätte er dich nicht gefunden, dann..'',sie hielt inne.
Wie? Hat er ihnen es gesagt? Mein Herz fing an schneller zu schlagen.
''Es tut mir alles so leid Alev'',flüsterte meine Mutter und guckte mich traurig an.
Aber warum entschuldigte sie sich dann, wenn sie weiß, dass ich im Krankenhaus war.
''Mama...'',sagte ich lautlos und versuchte so normal zu klingeln wie es ging. ''Mir tut es leid'',fügte ich noch hinzu.
''Nein. Nein. Es gibt keinen Grund dich zu entschuldigen. Du hattest so recht aus dieser Situation wegzurennen. Zum Glück ist zufällig Eren vorbei gegangen und hat sich schlafend auf einem Garten aufgefunden. Ich bin so froh, dass dir nichts passiert ist.'',raunte sie und streichelte mitfühlend meine Wange.
Eine Erleichterung floss durch meinen Körper. Eren hatte nichts erzählt. Weder das ich schwanger war, noch das ich im Krankenhaus war. Als ich an ihn dachte fühlte ich mich etwas komisch. Irgendwie hatte ich den Drang ihm alles zu erzählen. Dieses Gefühl war mir auch neu und ich selbst verstand nicht, warum ich es empfand. Irgendwie machte es mir panik, dass ein Wildfremder ein Teil meines Lebens kannte. In mir lief der reine Chaos. Ich brauchte einfach Ruhe und musste allein sein.
''Denk bitte nicht so, Mama. Es geht mir alles gut.''beruhigte ich sie.
''Ich möchte etwas spazieren gehen'',sagte ich noch.
''Eren hat gesagt, du solltest dich ausruhen''
Wer ist bitte Eren, der über mich etwas bestimmte? Plötzlich fuhr eine Wut durch meinen Blut.
''Mir geht es gut'',erwiderte ich und ging einfach an ihr vorbei.
Sie sagte nichts mehr und ließ mich schließlich gehen. Ich zog meine Schuhe und Jacke über und begab mich auf die Straßen. Es war sehr angenehm draußen. Die Straßen waren leer und man sah, dass langsam die Sonne unterging. Ich atmete die Luft ein, was mich besser fühlen ließ.
Melih und Merve sind verheiratet floss mir schlagartig in den Kopf. 'Nein Alev, du wirst nicht mehr an ihnen denken' redete ich mir ein. Ich schloss kurz meine Augen und dachte an mein Baby. Ich konnte ein Lachen nicht verkneifen und fühlte mich wieder etwas besser.
''Ich bin so gespannt wie du aussehen wirst'',widmete ich meinem Bauch zu und kicherte bei der Gedanke. Zum Glück war keiner auf der Straße, sonst weiß Gott, was sie über mich gedacht hätten. Ich streichelte über meinen Bauch und musste immer wieder kichern. Als ich an Pinars Wochnung vorbei ging, erinnerte ich mich, dass ich sie, in den letzten Zeiten im Stich gelassen hatte. Ich wollte mir gerade mein Handy rausholen, aber da fiel mir auf, dass es Zuhause lag. Also beschloss ich mich, bei ihr zu klingeln. Beim zweiten Klingelt, wurde mir die Tür aufgemacht.
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Ein Leben Ohne Ihn
Roman pour AdolescentsEin junges Mädchen, verlassen von ihrem Freund, schwanger.. Hatte das Leben noch einen Sinn? Oder war der Tod das Richtige? Dies erfährt ihr in dieser Geschichte mit Drama und Liebe.